G.F. Barner Staffel 3 – Western. G.F. Barner
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Читать онлайн книгу G.F. Barner Staffel 3 – Western - G.F. Barner страница 16
Klapp – macht die Tür – klapp! Er will die Tür zumachen, der York, blickt in den Stall, so aus Zufall nur. Der Sägebock liegt umgekippt am Boden. Na so was – das muss doch wieder der Elmer gemacht haben, der reitet immer auf dem Sägebock und kräht, das sei sein Pferd.
Macht zwei Schritte in den Stall, der York Gray, auf den Sägebock zu. Und steht ganz still.
Da sieht er den Anzug, den grauen fadenscheinigen.
Die Hosenbeine schlottern.
Und der Anzug ist einen Yard mit den Hosen über dem Boden – da fängt er an, der fadenscheinige Anzug, aus dem unten die Stiefel heraussehen.
Und an dem Strick, den die Gläubiger auch zur Masse der Pleite geschrieben haben, weil der Strick noch ganz gut in der Faser gewesen ist – da hängt …
Nun sitzt er neben ihm und kichert, erzählt etwas von einem Streich, den man jemandem spielen kann.
»Ja«, sagt York flüsternd. »Du hast recht – es lohnt sich nicht mehr. Humpeln und ein Krüppel sein, ein Krüppel … Ich habe es nie vergessen. Ist mir immer im Kopf herumgegangen. Wenn es dir mal so schlecht geht, dass du nicht mehr weiter weißt, dann machst du es auch so. Du hast so schön gelächelt. Und – jeder stirbt für sich allein.«
»In der Hölle ist es lustig, Junge, kannst es glauben.«
»Ja, ja«, sagt er, der York. »Aber – woher nehm ich die gedrehte Faser?«
Er kichert, nimmt die Decke und zieht sie über die Kante der Pritsche.
»Ritsch!«, macht die Decke.
»Ritsch!«
Ein schöner Streifen, ein langer Streifen. Und noch einer.
Er kichert vor sich hin.
Einen Streich spielen, was?
Die Pritsche knarrt – oben ist das Fenster mit den Gitterstäben. Ein kleines Loch, durch das man den Himmel sehen kann. Ein Vogel sein dürfen, fliegen können, weit fort!
Einer kriecht über die Pritsche, nimmt den Hocker, stellt ihn auf den harten Holzrost der Pritsche, zieht sich hoch auf einem Bein und lehnt an der Wand.
»Mach schnell!«, sagt der im fadenscheinigen Anzug. »Mach schnell! In der Hölle ist es lustig!«
Und schwenkt die Flasche aus Blech, kichert vor sich hin.
Die Wand ist einfach mit Kalk bepinselt worden. Ein Rücken schabt am Kalk, die Weste wird weiß.
Dann wird der Fleck des Zwielichtes in der Ecke ganz dunkel.
Und der Mann im fadenscheinigen, grauen Anzug ist fort.
York träumt nie mehr von dem Mann, der mit dem Messer umherfuchtelte.
Der Traum ist vorbei.
Und auch die Angst.
*
Das Essen steht auf dem Tisch – genauso noch wie vor zwei Stunden. Dann klappt die Tür hinter ihm.
»Sie haben ja nichts …«
Das Pokergesicht blickt hoch. Einen Moment ruht Blick in Blick.
Er lächelt nicht mehr, denkt sie bestürzt und muss schlucken, das ist kein Lächeln, wenngleich sein Gesicht freundlich ist.
Langsam nimmt sie den Teller, stellt ihn fort, macht sich am Herd zu schaffen und setzt den Kessel auf. Die Kaffeebohnen klappern im Trichter der Mühle, der Griff dreht sich, das Mahlwerk zerreibt die Bohnen.
Der Mann blickt aus dem Fenster auf den Hof. Hinten ist die Rampe, über der Rampe im Giebel des Schuppens eine Luke. Und über der Luke ein Dreibeingestell mit einem Flaschenzug, über dessen Räder ein Seil mit einem Haken nach unten läuft.
Wind schaukelt das Seil hin und her, lässt es schwingen.
Jonathan Daniel Rosco blickt auf das Seil.
Kein Seil denkt Rosco, eine Decke hat er genommen und in Streifen gerissen. Ich konnte doch nicht wissen, dass die Baumstämme rollen würden – wie sollte ich das ahnen? Schließlich bin ich nicht an der Seite gewesen, an der das Schild auf die Gefahr hinwies. Aber – gerollt sind sie, weil ich auf sie sprang. Das Gepolter und sein Schreien …
»Rosco!«
»Ja«, sagt er und starrt immer noch auf das Seil. »Was ist, Miss Adams?«
»Möchten Sie Kaffee?«
Ich weiß nicht, denkt er, ich habe keinen Hunger und auch keinen Durst. Am liebsten würde ich mich betrinken – vielleicht tue ich es auch noch. Aber helfen – es hilft nur für einen Moment.
»Ja«, sagt er leise. »Wenn es keine Arbeit macht. Im Store ist sicher viel zu tun.«
»Nein, nein, jetzt ist die ruhige Zeit – gleich nach dem Essen kauft kaum jemand ein. Mister Rosco – Sie haben gestern kein Abendbrot gegessen, heute früh kein Frühstück und jetzt kein Mittag. Stattdessen sind Sie spielen …«
»Ja«, erwidert er düster. »Schon gut, ich bin spielen gegangen, und? Ich bin ein Spieler, das ist mein Beruf.«
»Sie haben nicht geschlafen, Rosco?«
»So?«, fragt er kühl. »Miss Adams, hören Sie, es gibt Dinge, die muss ein Mann mit sich allein ins Reine bringen.«
»Sie haben ihn nicht umgebracht, Rosco. Sie nicht!«
Er steht auf, blickt sie an und setzt seinen Hut auf.
»Wenn der Kaffee fertig ist – vielleicht rufen Sie mich dann«, murmelt er, als er zur Tür geht. »Ich bin oben!«
»Rosco!«
Die Kaffeemühle klappert, steht auf der Bank neben dem Herd. Ihre Schritte holen ihn noch vor der Tür ein, ihre Hand umklammert seinen Arm.
»Rosco, bitte – Sie müssen doch nicht glauben, dass Sie etwas damit zu tun haben, wenn sich ein Mörder erhängt! Wie lange wollen Sie das durchhalten – keinen Schlaf, kein Essen – nur ab und zu kalten Kaffee trinken? Sie haben die Kanne in der Nacht geleert und kein Auge zugetan. Ich habe Sie gestern gehen hören – immer hin und her!«
»Was Sie schon gehört haben«, erwidert er bitter. »Kleine Mädchen sollen schlafen. Sie sehen genauso müde aus wie ich vielleicht. Schon gut, ich werde schon essen, ich mache mir dann etwas fertig.«
Er blickt sie an, lächelt einen Moment und greift nach ihrer Hand. Die Hand zittert ein wenig, als er sie hält.
»Neulich – ehe ich mit Hoyt fortging«, sagt er leise, »ich habe es nicht so gemeint, es war nicht die Wahrheit, Miss Adams. In Wirklichkeit mag ich Sie. Sie sind ein prächtiges Mädel.«
Er sagt es, dreht sich um und geht aus der Tür. Als