G.F. Barner Staffel 3 – Western. G.F. Barner
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Читать онлайн книгу G.F. Barner Staffel 3 – Western - G.F. Barner страница 23
»Mein Sohn, ich erhöhe!«
»Da muss ich mit!«
Sie lachen beide.
»Mit dir spiele ich gern, Junge, das macht Spaß. Teufel, darf nicht an die Arbeit denken. Wer die Arbeit erfunden hat, den müsste man erwischen. Ich schlüge den Kerl tot.«
»Sie haben recht, Sir – Beschäftigung ist gut, darf nur nicht in Arbeit ausarten! Na, Sir – noch höher?«
»Aber, mein Sohn, wofür hältst du mich?«
Ruck zuck und schon liegen vierundfünfzig Dollar auf der Platte. Der Major blinzelt ihn durch die Brillengläser an.
»Hallo, Freund Rosco, kannst du noch?«
»Immer lustig, der Turm muss wachsen, was, Sir?«
»Hast auch recht – wollen wir mal um zehn Dollar spielen?«
»Warum nicht, ich mache alles mit, Sir!«
Vierundsiebzig Dollar – Heiland, was geht die Post wieder ab.
»Junger Mann, ich erhöhe.«
»Das ist gut, Major, ich dachte schon, Sie wollten aufgeben!«
»Mitten am Anfang, höhö.«
Sein Lachen steckt einfach an, da kann man nichts machen. Plötzlich seufzt er – hundertvierzehn Dollar auf der Platte. »Junge, da muss ich ja einen neuen Kunden finden, dem ich einen langen Prozess führen kann, wenn ich so weiterspiele. Noch einmal das schöne Spiel!«
»Major, wollen wir aufdecken?«
»Meinst du, mein Sohn? Schön, was hast du denn zu bieten?«
»Das«, sagt Rosco und dreht um. »Ist das etwas?«
»Oje«, sagt der Major und schluckt, wirft seine Karten hin. »Und ich dachte, ich könnte dich schlagen. Junge, du hast gewonnen!«
»Ist wahr«, murmelt Rosco, beinahe traurig, als er des Majors enttäuschtes Gesicht sieht. »Major – und ich dachte, Ihr Blatt sei besser!«
»Noch mal, Junge? Revanche ist was Feines!«
»Sicher, Sir – Sie geben!«
Er gibt, Rosco hat sich schon drei Karten gemerkt, Kreuzass, Kreuzkönig und die Dame dazu. Das sind drei, mit denen lässt sich etwas anfangen.
Sie spielen, der Major schwitzt leicht. Na ja, wenn man zweihundertvierzig Pfund wiegt, denkt Rosco. Eigentlich gemein von mir, ich hätte mir die Karten nicht merken sollen. Nun weiß ich, wo sie liegen, ich habe Kreuzbube und Kreuzzehn bekommen, die anderen drei liegen drin. Wenn ich wollte, könnte ich kaufen, bis ich die anderen drei auch noch habe. Dann lege ich hin und zeige ihm einen Royal Flush. Und dann kippt er mir vom Stuhl und erstickt. Nein, Rosco, das kannst du dem alten Burschen nicht antun. Also, lassen wir ihn gewinnen!
»Na, mein Sohn, erhöhst du nicht mehr?«, fragt der Major.
»Sorry, Sir, tut mir leid, mir geht die Luft aus!«
»Dann dreh mal um, Rosco. Du hast ja verloren! Mensch, mit der Reihe hättest du doch gewinnen können«, sagt der Major entsetzt. »He, wolltest du mich schonen? Ich habe dir jetzt zwölf Dollar abgenommen!«
»Macht mich das arm, Major? Ich dachte, Sie hätten eine Sequenz!«
»Wo denn?«
Er hat keine – buntes Kraut, würde man am Mississippi sagen, buntes Kraut – alle schönen Farben, aber ein Pikass dabei.
Pikass, denkt Rosco, verdammte Karte, ich weiß nicht, ich hasse die Karte.
»Hast du was, Junge?«
Nanu, denkt Rosco, ich habe doch ein gleichmütiges Gesicht gemacht. Und er hat doch etwas bemerkt!
»Nichts, Sir, ich war eben nicht ganz dabei!«
»Na, dann musst du geben!«
Er gibt, die Karten fliegen durch die Finger.
»Sohn, du kannst mischen!«
»Gelernt ist gelernt, Sir! Kaufen?« Die obersten fünf Karten für den Major, die nächsten für Jonathan Daniel Rosco.
Fünf Karten in Roscos Hand. Die Reihe beginnt mit dem Kreuzass und endet mit dem Buben.
Royal Flush, Major, ich wollte es gar nicht, aber weil es so schön ging, Sir – tut mir leid, nun habe ich ihn!
Der Major muss bieten, hat Vorhand und kauft drei Karten.
»Na, Sohn der Sonne … Wie wäre es, wenn wir ein wenig den Einsatz erhöhen?«
»Major, stürzen Sie sich nicht ins Unglück!«
»Ich habe immer Glück im Leben gehabt. Also – Rosco, zwanzig Dollar?«
»Sir, Sie werden verlieren!«
»Zwanzig Dollar! Will einen alten Soldaten ärgern! Los, wir spielen!«
Er ist verrückt – das kostet ihn alles, was er hat, denkt Rosco bitter. Mein Gott, der alte Mann tut mir leid. Nun gut, ich lasse ihn nachher wieder gewinnen.
Das Spiel läuft. Immer zwanzig Dollar drauf und die sechs von den drei Karten, die der Major gekauft hat.
Hundert Dollar ist der Major los, aber er erhöht weiter.
»Major, wollen wir nicht Schluss machen?«
»Oh, ich erhöhe doch, wie?«
»Ja, ja, Sir, wie Sie meinen.«
Zweihundert liegen für jeden da. Und der Major hört nicht auf, der arme Kerl. – Zweihundertsechzig, zweihundertachtzig …, dreihundert und …
»Junge, jetzt will ich deine Karten sehen!«
»Ja, Sir, aber – fallen Sie nicht vom Stuhl!«
Er dreht um, da liegen sie. »Royal Flush, Major!«
Der Major starrt die Karten an, legt sein Blatt langsam hin, schluckt und nimmt die Brille ab, die beschlagen ist.
»Mein Sohn, du bist ein anständiger Mensch. Du hast den alten Ambros Paxton nicht verlieren lassen wollen, wie? Und du willst ein Spieler sein? Bist ja viel zu anständig.«
»Sir, Sie – Sie sind auch ein netter Mensch.«
»Ich höre nie auf Warnungen, Rosco, ich hätte es wissen müssen. Also gut, Revanche muss sein. Wenn bloß meine Arbeit nicht wäre, verdammte Geschichte. Ich habe doch noch irgendwo Geld?«
»Sir, Sie sind mir gut bis tausend Dollar.«
»Ja, das glaube ich dir sogar. Rosco, du bist der zweitanständigste