G.F. Barner Staffel 3 – Western. G.F. Barner

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G.F. Barner Staffel 3 – Western - G.F. Barner G.F. Barner Staffel

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ist das Ass! Es ist ein altes Blatt und hat eine alte Geschichte!«

      Und dann sieht er auf die Hände des Majors. Und auf den Packen gekaufter und abgelegter Karten. Eine Karte zu viel im Spiel.

      Eine Karte zu viel auf dem Packen!

      Und der Major hat die rechte Hand lang gemacht. Die Hand ist nach oben erhoben, sie hält die Karten hoch. Aber unter der Hand – unter den Haaren am Handgelenk – dort ist der Ärmel offen. Und in dem Ärmel – jetzt sichtbar, vorher nicht, weil die Hand nie hochgehoben war, sitzt er! Mein Traum, denkt Rosco, oh, Vater im Himmel, mein Traum!

      Da ist er, der Derringer, festgeschnallt am Arm. Die Doppelmündung sieht Rosco an.

      Und der Major lächelt.

      Ein biederer Mann, verdienter Armeeoffizier außer Dienst, wie?

      Er ist nie Armeeoffizier gewesen, denkt Rosco, niemals! Der Titel – in diesem Land kann sich jeder jeden Titel zulegen.

      »Sitz still, Junge, lass die Karten nicht fallen – behalte dein Pokergesicht bei! Siehst du, du bist der zweite Rosco, der mir gegenübersitzt!«

      Ein Schlag mit der geballten Faust in den Magen könnte nicht härter wirken.

      Mein Gott, er kennt mich, er weiß alles!

      »Ja, ich weiß alles, Rosco, mein Junge! So wie du, genauso hat dein Vater damals meinen Trick gemerkt, dass ich das Ass aus dem linken Ärmel gezogen habe – längst schon, wie? Das kann ich so gut wie kaum einer. Und im rechten Ärmel – du siehst es doch, wie – da sitzt der Derringer. Es ist derselbe, an dem dein Vater starb. Und es ist dieselbe Ursache. Du hast erkannt, dass ich das Pikass ins Spiel gebracht habe. Er erkannte es auch. Nur von dem Derringer wusste er nichts. Er war schnell, unheimlich schnell, aber doch zu langsam. Siehst du, ich habe den Arm ausgestreckt. Am Derringer ist eine Schnur, die Schnur ist am Oberarm befestigt. Mach ich den Arm lang – ganz lang, Rosco, dann geht er los, beide Läufe auf einmal.«

      »Ich verstehe!«, sagt Rosco – und sein Mund ist ganz trocken. Oh, großer Gott, was ist das für ein Teufel. Hat er nicht selber gesagt, dass er eine Drüsenerkrankung hat? Die Dicke hat ihn verändert, dieses Aufgeschwemmte, die grauen Haare – Rosco, du hast ihn nicht erkannt und mit ihm gespielt. Rosco, nun musst du sterben!

      »Du dicker Schuft«, sagt Rosco und sein Mund lächelt. »Pokergesicht, wie? Er hatte es erkannt. Und du hast später gesagt, er hätte mit fünf Pik-Karten gespielt. Gelogen – du Schurke hast das Ass ins Spiel gebracht. Er hatte es genauso erkannt wie ich. Du Teufel, ich habe keine Chance mehr, aber etwas will ich noch wissen. Hast du jemals in der Armee gedient?«

      »Höh, mein Junge, niemals, nie! Auf so einen feinen Titel fallen die Leute herein, was? Ich bin der Mann hinter den Saloonbesitzern, es ist richtig. Halt, keine Bewegung, immer ruhig sitzen bleiben, du bekommst noch deine Chance, zum Revolver zu greifen. Es muss doch echt aussehen, wie? Rosco ein Betrüger! Und mir wird man glauben, ich bin ein angesehener Mann. Ich bin es, aber du nicht – du bist nur ein Spieler!«

      »Und du kein Rechtsverdreher!«

      »Doch – nur nicht ganz. Studiert habe ich, aber das Spiel – es ließ mir keine Ruhe. Ich musste spielen. Und ich habe auch gewonnen – genug, um hier vier Saloons einrichten und die Leute ausnehmen zu können, die Narren.«

      »Woher bist du damals gekommen, als du meinen Vater …«

      »Aus den Black Hills, mein Sohn, ich wollte nur eine Reise in den Süden machen und wieder zurückkehren. Das habe ich auch getan!«

      »Und ich Narr habe dich im Süden und Osten – und auch im Westen gesucht! Warte noch – etwas interessiert mich: Wo hast du die verdammten Roulettes hinbringen lassen?«

      »Zu mir … Ich habe einen großen Schuppen. Bei mir sucht sie keiner. Schlau, was?«

      Sie redeten so freundlich lächelnd wie zwei gute Freunde. Nur spielen sie nicht mehr, das müsste auffallen.

      »Weißt du nun genug, kleiner Rosco? Spielen kannst du – Karten tricksen und mischen wie kein Zweiter. Du hast mich zu sehr geärgert, viel zu sehr. Wärst du weggegangen und hättest das Geld angenommen, du würdest leben dürfen. So muss ich schießen, Rosco, schade um einen so sicheren Spieler, schade, aber …«

      »Warte, wer war der Kerl, der auf mich schoss?«

      »Jones – Ben Jones, ein Mann aus dem ›Last Penny‹. Schade, dass er dich nicht erwischt hat. Genug geredet, Rosco, jetzt lass die Karten fallen und versuch mal, zu ziehen. Na los, versuche es. Du hast die Chance und kannst …«

      Rosco tritt jäh zu, gegen den Tisch, greift unter die Achsel und wirft sich weg.

      Und sieht Feuer!

      Der Derringer spuckt Feuer. Es dröhnt und donnert, es kracht ohrenbetäubend. Dann ist das Gefühl da, dass er liegt und nicht mehr sitzen oder stehen können wird. Schmerz in der Brust, in der Schulter.

      Irgendwo der brüllende Ruf eines Mannes.

      Rosco sieht den Tisch.

      Der dicke Mann neigt sich, rutscht seitlich vom Stuhl und hat einen leeren Ausdruck im Gesicht.

      Tot, denkt Rosco – er ist tot. Und ich sterbe, ich muss sterben! Oh, mein Gott, wie mein Vater!

      »Rosco – Joe!«

      Hoyt, denkt Rosco, als sich Hoyt über ihn beugt. Was will denn Hoyt? Wer hat auf den dicken Teufel geschossen, wer?

      »Rosco, ich habe durch die Wand gefeuert, ich wollte durch den Gang, an dem der Tisch hier jenseits der Holzwand steht. Und da hörte ich euch reden. Ich verstand jedes Wort, bohrte mit der Messerklinge ein Loch, sah ihn und die Haltung der Hand. Und als er sagte, dass du ziehen sollst – habe ich durch die Bretter geschossen! Rosco – Mann …«

      »Danke – ich wäre gern …, gern in Texas länger geblieben«, sagt Jonathan Daniel Rosco matt. »Nur – ihr schießt zu … schnell …, sogar durch Holz…, Holzwände …, ah!«

      Nebel, lauter Nebel.

      Und im Nebel ein Gesicht.

      Der Mann spricht zu ihm.

      »Kein Rosco, Sohn, war jemals ehrlos. Deine Ehre über alles, Junge. Deine Ehre …«

      Und der Mann ist fort, er hat gelächelt.

      Hast an ihn geglaubt, Jonathan Daniel Rosco, bist immer stolz auf ihn gewesen und auf seinen guten Namen.

      Du hast gespielt wie er. Mit fünf Karten – mit fünf Assen! Mit dem Mann, der es ins Spiel brachte …

      Das fünfte Ass!

      *

      Ja, denkt Jonathan Daniel Rosco, sie haben die ganze Bande eingelocht.

      Und wie sie geplärrt haben, dass es Paxton war. Und sie unschuldige Lämmer, weiße Schafe. Der verdammte Donaldson. Und sein Freund Carter – sie werden ziemlich lange sitzen – genau wie ich, wenn ich jetzt nicht verschwinde.

      Es ist nicht gut, Rosco, du bist nun mal ein

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