G.F. Barner Staffel 3 – Western. G.F. Barner

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G.F. Barner Staffel 3 – Western - G.F. Barner G.F. Barner Staffel

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als sie durch eine weite Senke rechts der Cooks-Ranges reiten und weit rechts eine kleine Ranch am blinkenden Rinnsal eines kleinen Baches liegen sehen. Linker Hand wachsen die Berge in den Himmel.

      Vielleicht sind diese Berge leer, vielleicht aber stecken dort auch noch Leute.

      Sie reiten auf die scharf ausgeprägte Südweststrecke der Berge zu; sind ziemlich mürrisch, weil sie keine schnelle Gangart einschlagen können, und hören Plumo vorn sagen:

      »Ehe wir auf der Höhe des BlackMountains sind, das sage ich euch, ist es dunkel. Teufel, die Gäule bocken zu sehr!«

      »Hat Doan gewußt«, erwiderte Bennet spottend. »Sie haben sich noch immer nicht an uns gewöhnt. Wären wir bloß noch einen Tag geblieben!«

      »Ach, halt’s Maul«, brummt Plumo. »Wir kommen schon hin, wenn auch langsamer.«

      Vor ihnen liegt eine scharfe Kehre. Die Sonne steht schon tief, die Dämmerung wird sich in spätestens anderthalb Stunden einstellen.

      Hinter die Ecke jener Kehre können sie nicht blicken.

      Und Plumo denkt immer noch an das Geld.

      Sie nähern sich der Kehre. Dort macht das Tal einen Knick und wird von den Wänden nach Osten hin stark eingeschnürt. Die Wände treten dicht zusammen.

      Hinter Plumo reden Bennet und Johns über den Weg und die Nacht, in der sie reiten müssen.

      Henry Plumo aber grinst leicht, denkt an das Geld und die vielen Scheine.

      800, denkt Plumo, 800 geteilt durch drei, das ist doch eine ganz einfache Rechnung, wie? Macht fast 267 für jeden. 800 durch zwei sind schon 400, eh? Und wenn man 800 durch eins teilt, was ist es dann?

      Diese idiotischen Tröpfe, denkt Henry Plumo

      800 Dollar werden sich in einem Jahr in 8000 verwandelt haben. 8000 – vielleicht auch zehn, eh?«

      Wie schön sie mir doch helfen, diese Tröpfe; ei, ei, ist das schön!

      Er sieht sich nach ihnen um und zeigt seine starken gelblichen Zähne. Sein Gesicht ist zu einem satten, zufriedenen Grinsen verzogen.

      Wie schön sie doch lächeln!

      Ob sie noch grinsen werden, wenn Henry weg ist und nicht mehr wiederkommen wird?

      Was sie wohl für Augen machen werden? Große Augen, was? Und fluchen werden sie, auf den armen Henry Plumo, der etwas mehr Grütze in seinem Kopf hat; etwas mehr – gerade genug, um zwei Narren an der Nase herumzuführen!

      Er ist in der Schlucht und reitet um den Knick.

      Links an der Wand liegen einige Felsbrocken. Links an der Wand ist ein breites Loch. Dort ist irgendwann die Wand einmal auseinandergeklafft und hat Felsen in die Tiefe stürzen lassen.

      Es ist so schön still in der Schlucht – so still wie es um Bennet und Johns sein wird, wenn sie auf den ehrlichen Henry Plumo warten, der gar nicht mehr da ist und nie mehr kommen wird.

      Er reitet vorbei an den Felsen und an den dichten Büschen an der rechten Talseite. Da vorn ist die Gegend auch so unübersichtlich. Hinter ihnen ragen die Wände hoch; sehr schmal ist der Durchlaß hier.

      Ich kenne da jemanden in Deming, denkt Plumo, der mir die Pferde gleich abnimmt. Dann schicke ich den Langen nach dem Doc. Und Johns bleibt bei mir. Und wenn ich das Geld habe, dann nehme ich meinen Revolver und sage:

      »Eh, Jeff, ist das nicht Doan, der da hinten reitet?«

      Wetten, daß er sich umsieht?

      Und wenn er sich umsieht, dann… Wozu habe ich einen Revolver, ich brauche keinen Knüppel, hähä!

      »El Luna – el Luna…«

      Plumo spitzt die Lippen und pfeift leise. Er pfeift vom Mond, den Sternen und dem milchigen Licht über dem Land, von den spitzen Schatten der Kakteen und den weißen runden Armen eines Mädchens, die sich um seinen Hals legen.

      Bueno, so wird er es machen, denkt Plumo. Bueno – gut, gut!

      Er fällt ganz von allein in die Sprache, die ihm seine Mutter beibrachte – spanisch. Er denkt auch wie ein Spanier – wie ein Mischlingsspanier dritter Kategorie, versteht sich. Darum erschrickt er auch nicht, denn er denkt ja spanisch, und jemand redet spanisch. Er wird erst munter, als der Jemand etwas von muerto und pronto sagt, von totschießen und schnell sterben, wenn sie nicht gleich die Hände hochnehmen.

      In diesem Augenblick schrickt Henry Plumo zusammen. Bennet und Johns fahren herum. Sie haben hinten ihre Pferde unruhig schnauben ge­hört.

      Der Mann ist da! Er ist aufgetaucht wie ein Geist, der geradewegs aus dem Boden heraufschießt und mit seinem struppigen Pferd in ihren Weg will. Er hat einen Sombrero auf, der viele Löcher besitzt; einen aus Stroh geflochtenen Sombrero mit einem spitzen Zuckerhut und einem Band daran, das über seine linke Schulter nach vorn hängt und leicht im Wind flattert.

      Er hat ein Gewehr in der Hand, der Mann, und er zielt auf den Bauch von Henry Plumo!

      Sein Gesicht ist gelbbraun, und seine schmalen, geschlitzten Lider verraten seinen indianischen Einschlag. Er zeigt seine Zähne: schöne weiße Beißerchen. Er hat sogar einen Bart, einen dünnen Schnurrbart, dessen Enden an jeder Seite des Kinns mindestens sechs Zoll herabbaumeln.

      Das Kinn dieses Mannes ist spitz, seine Nase gebogen wie der Schnabel eines Adlers. Und die Weste zeigt zwei Reihen von blinkenden Patronen in zwei Gurten, die er über das Hemd geschnallt hat und die unter der auseinanderklaffenden Weste sichtbar werden. Er hat eine braune Hose an, einen einfachen geflochtenen Leibriemen, in dem ein Revolver steckt. Der Mann trägt den Revolver vor dem Bauch und hat kein Halfter.

      »Guten Tag«, sagt er so breit und so verzerrt, wie es ein radebrechender Mexikaner gerade fertigbringt. »Habt ihr nicht gehört? Amigos, macht hoch die Hände, sonst drück’ ich ab, und ihr sterbt hier. Nicht schön, gar nicht schön, so jung zu sterben! He, seht euch um, ehe ihr macht krumme Geschichten. Bekommt euch nicht, wenn man muß reiten mit drei Pfund Blei in Bauch und kann nicht, hehehe! Nu, was ich sage – umsehen, pronto!«

      Rechts tacken Hufe; ein anderer Mann kommt, hinten klickern Steine, und oben schnaubt ein Pferd, genau oben auf der rechten Schluchtwand.

      Jim Bennet sieht den anderen Mexikaner kommen, der fast zu gelangweilt sein Gewehr auf ihn richtet.

      Dann wendet er langsam den Kopf und kann den einen oben auf der Schlucht erkennen. Der andere kommt mit noch so einem schäbigen Strolch bedächtig hinter den Felsen heraus und ist in ihrem Rücken. Zwei vorn, zwei hinten, einer oben! Der Mann oben schießt sie von den Pferden, wenn sie irgendwelchen Widerstand leisten.

      »Nu? Hände hoch, pronto! Schnell, schnell!«

      Der kleine Johns sagt gar nichts, er sperrt nur den Mund weit auf und betrachtet die beiden Männer vorn. Sie sehen sicher nicht nur wie Banditen aus, sie sind bis an die Zähne bewaffnet und haben nicht einmal Masken vor den Gesichtern. Mitten in den Bergen, ganz allein; weit und breit keine Seele. Wo kommen diese Banditen her?

      Sie sind da; sie kommen langsam näher und grinsen. Sie betrachten die drei Männer und die vielen Pferde.

      »Was?«

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