Wyatt Earp Paket 3 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Paket 3 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

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Ecke und starrte den Marshal böse an.

      Wyatt wandte den Kopf, blickte dann aber wieder auf den Sheriff.

      »Sie wissen über diesen Mann Bescheid, Mister Griffith?«

      »Ja, ich weiß über ihn Bescheid, Marshal.«

      »Gut, ich habe hier einen Bericht geschrieben, den Sie dem Richter vorlegen können.«

      »In Ordnung, Marshal. Alles, was ich nicht vorlegen kann, kann ich dazu sagen. Was der Bursche mir an den Kopf geworfen hat, reicht völlig aus.«

      Wyatt wußte, daß er sich auf diesen Mann verlassen konnte.

      Welch eine Seltenheit in diesem Land!

      Die beiden Dodger zogen sich in die Sättel und verließen die Stadt.

      Der Weg zum Roten See war erst zu einem Drittel überwunden.

      Im Osten stieg der erste orangerote Schimmer des neuen Tages über den Horizont, den in der Ferne die Gipfel der Berge bildeten. Es war ein sonderbar gespenstisches Bild, wie die Sonne jetzt über die schwarzen Berggrate stieg und ihre gleißenden Strahlenbündel über die Savanne warf. Die beiden Reiter flogen im leichten Galopp durch die feuchten Berggräser, die hier schon die Prärie kennzeichneten, nach Osten.

      Spät am Mittag machten sie in einer Mulde Rast.

      Gedankenvoll blickte der Marshal zu den Bergen hinüber, die jetzt ihre schwarzen Konturen verloren hatten und in strahlendem Rotgelb weithin leuchteten.

      »Ein ganz schöner Weg da hinauf.«

      Der Spieler hatte sich die Hände in dem kleinen Rinnsal, an dem sie lagerten, gewaschen und zündete sich eine seiner langen russischen Zigaretten an.

      »Ja.«

      Jetzt stand auch der Marshal auf, wusch sich die Hände, packte das kleine eiserne Dreibein ein, das sie immer über das Lagerfeuer stellten und an dem der kleine Kupferkessel gehangen hatte. Beides wurde sorgfältig gesäubert und verpackt. Das kleine handliche Paket schnallte Wyatt hinter dem Sattel auf.

      Der kleine Creek, der sich von Osten nach Westen hinüber erstreckte, schien wie ein glitzernder Finger durch die Prärie zu laufen; so sehr leuchtete er jetzt im Sonnenlicht auf.

      Wie viele Meilen mochten es noch bis hinauf zu dem Roten See sein?

      Der Gedanke, daß sich da oben in der Bergeinsamkeit die Bande ein Stelldichein gab, war frappierend. Niemals wäre er darauf gekommen, die Banditen ausgerechnet da oben in dieser Wildnis zu suchen.

      Aber den Spähern des großen Cochise entging eben nichts. Da konnte man doch wieder einmal sehen, wie gut es war, wenn man mit den Indianern befreundet war.

      Nachdem das Lagerfeuer gelöscht und mit Sand zugeschüttet war, zogen sich die beiden Dodger in die Sättel und setzten ihren Ritt auf die fernen Berge fort.

      Die Sonne stieg in einem schrägen Bogen hoch, warf am Nachmittag noch eine große Hitze auf das Land, die aber schnell verflog. Schon gegen sechs Uhr machte sich eine empfindliche Novemberkühle bemerkbar. Als die Sonne im Westen hinter ihnen gesunken war und nur einen violettblauen Himmel zurückgelassen hatte, erspähte der Marshal in der Ferne oben auf dem Plateau eine Stadt.

      Der Marshal zog die Brauen zusammen.

      »Zounds! Sollte das etwa Mesha sein?«

      »Keine Ahnung«, entgegnete der Gambler.

      »Doch, das muß Mesha sein. Hier auf dem Landstrich vor den Bergen liegt weit und breit keine andere Stadt mehr. Aber ich hatte eigentlich angenommen, daß wir weiter südlich auf die Berge zukommen würden. Hier unten bin ich noch nie gewesen.«

      Mesha!

      Wyatt Earp dachte daran, daß ihm vor Jahren einmal ein alter Scout von der Stadt erzählt hatte.

      Ein Russe sollte sie gegründet haben, der drüben in einer Stadt gleichen Namens gewohnt hatte. Zur Erinnerung an seine liebe Heimat hatte er diese Westernstadt so getauft. Und dabei war es dann auch geblieben. Der Alte selbst soll von weißen Banden niedergemacht worden sein. Und noch etwas hatte der Missourier von dem Scout erfahren: dieses Mesha sollte ein übles Banditennest geworden sein. Wie in so mancher Bergstadt, die an der Wegscheide lag, zwischen hohen Bergen und weiter Ebene, weit und breit ohne irgendeine Ansiedlung in der Nähe oder gar eine Nachbarschaft, sollte sich auch hier sehr viel Gelichter aus den Bergen und aus dem Tal angesiedelt haben.

      So hieß es auch, daß der berüchtigte ehemalige Sheriff von Santa Fé, Jerry Sunriser, dort aufgetaucht sein sollte. Der junge Sunriser hatte – vor anderthalb Jahrzehnten – zunächst einen guten Namen als energischer Gesetzeshüter gehabt, war aber dann bald wegen seiner brutalen Manieren und Methoden als Schläger und rücksichtsloser Revolverschütze abgesetzt worden. Vor sieben Jahren war er schließlich in Santa Fé wegen Totschlags zu zwanzig Jahren Zwangsarbeit verurteilt worden, die er in Fort Worth abzusitzen hatte. Aber schon zwei Jahre nach seiner Verurteilung war es dem wilden Jerry, wie er auch genannt wurde, gelungen, aus dem Straflager auszubrechen.

      Doc Holliday mochte ähnliche Gedanken gehabt haben, als er plötzlich sagte:

      »Jetzt fehlt uns bloß noch Sunriser zu unserem Glück.«

      Der Marshal nickte. »Ich habe gerade an ihn gedacht.«

      Stumm setzten sie ihren Ritt fort.

      Sie waren vielleicht bis auf anderthalb Meilen an die Stadt herangekommen, als Wyatt Earp plötzlich sein Pferd anhielt, da er von Norden her das Rumpeln eines Prärieschooners gehört hatte.

      Sie warteten, bis der Wagen herangekommen war.

      Der Mann, der auf dem Kutschbock saß, war nur zu erkennen, weil die Silhouette seines Kopfes über dem vorderen Planenspiegel gegen den hellen Abendhimmel zu sehen war. Er hatte jetzt die beiden Reiter gesehen und hielt sein Zweiergespann an.

      Gleich darauf wurde ein Gewehr durchgeladen.

      »Was steht ihr hier herum. Wenn ihr auf mich gewartet habt, Boys – ich habe nichts verkauft. Tut mir leid. Könnt die Töpfe nachzählen. Nach wie vor der alte Rummel. Die Leute kaufen nichts vor Weihnachten.«

      »Wir wollen nichts von Ihnen, Mister. Wir haben nur eine Frage.«

      »Ja und?«

      »Ist das da vorne Mesha?«

      »Ja, was sollte es sonst schon sein, dieses armselige Drecknest. Ja, es ist Mesha. Leider Gottes, hätte ich es bloß niemals gesehen, dann gäbe es jetzt da oben nicht sieben Kinder, die hungrig auf ihren Vater warten. Und eine Frau, die nichts als Stöhnen und Jammern kennt.«

      Wyatt brachte sein Pferd an den Wagen heran.

      Er konnte jetzt den Kutscher besser sehen. Es war ein älterer bärtiger Mann, der sich auf das wieder entspannte Gewehr gestützt hatte und düster vor sich hin starrte.

      »Da oben kann man nicht leben. Aber ich habe dort meine Frau kennengelernt und bin da hängengeblieben. Wie es so ist im Leben. Damals war ich fünfunddreißig und dachte, das ganze Leben läge noch vor mir. Jetzt marschiere ich schon auf die Sechzig zu. Meine

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