Wyatt Earp Paket 3 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Paket 3 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

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Halfter zu ziehen. Und zwar darum, weil er befürchten mußte, daß diese Waffe möglicherweise dem einen oder anderen hier nicht ganz unbekannt war. Zu wenige Männer trugen in diesem Land den schweren Buntline Special mit dem überlangen sechskantigen Lauf.

      Und der Marshal legte keinen Wert darauf, hier von irgend jemandem erkannt zu werden.

      Sunriser hatte sich mit der Linken auf eine Stuhllehne gestützt und war jetzt wieder voll bei Atem.

      Er suchte die Spannung, die zwischen den beiden Männern mit den Revolvern bestand, für sich auszunutzen, indem er seine Waffe zog, um einen raschen Schuß auf den verhaßten Fremden abzugeben.

      Aber das glückte ihm nicht. Wyatt Earp schnellte plötzlich auf ihn zu, riß den linken Fuß hoch und trat ihm den Revolver aus der Hand.

      Sunriser vermochte einen Schmerzensschrei nicht zu unterdrücken.

      »Ich habe etwas gegen Heckenschützen, Sunriser. Es wäre gut, wenn Sie sich das merken würden!« knurrte der Marshal.

      Inzwischen hatte sich der Indianer von seinen Bedrängern befreit und stand ruhig und stolz aufgerichtet vor der Bordwand der Theke.

      Im Schankraum des kleinen Hotels herrschte drückende Stille.

      Da riß der entsprungene Sträfling plötzlich den Mund auf und preßte durch die Mundwinkel hervor:

      »Was denn, Stranger! Bildest du dir etwa ein, daß du so davonkommst? Wer hier einer Rothaut beisteht und sich an mir vergreifen will, der ist erledigt. Mein Name ist Jerry Sunriser.«

      »Ihr Name interessiert mich nicht, Mister, und seien Sie froh, daß es so ist.«

      Wyatt wandte sich ab und gab dem Indianer einen Wink.

      Der Rote wollte hinausgehen, aber Sunriser versperrte ihm den Weg.

      »Ich habe gesagt, er bleibt hier. Und was Jerry Sunriser sagt, das geschieht. Er kriegt eine halbe Flasche Whisky eingetrichtert und wird einen Kriegstanz für uns hinlegen. Anschließend lasse ich ihm das Nasenbein einschlagen, und er wird aus der Stadt geprügelt, daß er drei Wochen braucht, bis er wieder in seinen Stall findet.«

      Dieser Sunriser war wirklich ein scheußlicher Bursche. Er widerte den Missourier an.

      »Und du, Stranger, du bist auch noch nicht draußen. Das ist ja wohl klar. Mich hat noch nie jemand angegriffen, ohne daß es ihm schlecht bekommen ist!«

      Im Rücken von Wyatt tauchte plötzlich ein riesiger Mensch auf, der die Gestalt eines Gorillas hatte. Er maß sicher mehr als zwei Meter, hatte einen winzigen Schädel, der halslos auf dem Rumpf saß, und Schultern, die zu einem völlig anderen Mann zu gehören schienen. Seine gewaltigen Arme hingen ihm bis weit über die Knie hinunter, was das Affenähnliche noch hervorhob. O-beinig und vornübergebeugt in der rechten Schulter hängend, so stand der Mensch da: mit wulstigen Lippen, gewaltigem Kinn, kurzer, fliehender Stirn, aber gewaltigem Haarwuchs.

      »Petkin«, zischte Sunriser plötzlich, »mach ihn fertig!«

      Alexander Petkin war ein Russe. Sein Vater war vor vielen Jahren noch mit jenem Mann nach Mesha gekommen, der der Stadt den Namen gegeben hatte.

      Aber Petkin hatte wenig Gutes von den Eigenschaften seines Volkes drüben an der Dwina mitbekommen. Er war ein geistesschwacher, wilder Schläger, der dem Trunk ergeben war und sich dem gefährlichen Sunriser untergeordnet hatte.

      Wyatt sah ihn im Thekenspiegel kommen, blieb aber stehen und tat, als habe er nichts bemerkt. In Wirklichkeit war jede Muskelfaser in ihm aufs äußerste angespannt.

      Da tippte der Riese ihm auf die Schulter.

      Wyatt wandte den Kopf. »Lassen Sie mich zufrieden, Mann!«

      Noch stand der Indianer zwischen der Theke und Sunriser.

      Da holte Petkin plötzlich zu einem Wurfhaken (weit hergeholter Schwinger) aus, der zischend über den abgeduckten Kopf des Marshals pfiff.

      Wyatt wußte sofort, daß er sich mit dem Riesen nicht auf einen harten Schlagaustausch einlassen konnte, denn das würde auf jeden Fall kraftraubend und gefährlich sein.

      Er riß darum unter dem vorbeigegangenen Schlag des Hünen einen gewaltigen linken Uppercut hoch, der genau an der Kinnspitze des verformten Mannes detonierte.

      Es war, als wäre der Muskelklotz von einem Blitzschlag getroffen worden, so wurde er durchgeschüttelt, stand aber immer noch auf breit gespreizten Beinen da, die Arme fallen lassend.

      »Was ist mit dir los!« schrie Sunriser. »Mach Kleinholz aus dem Stranger. Schmeiß ihn durch die Scheibe auf die Straße!«

      Da geschah etwas Seltsames. Der büffelartige Mann aus der Tundra schlug plötzlich der Länge lang vornüber auf die Dielen und blieb mit weit ausgestreckten Armen liegen.

      Sunriser stierte fassungslos auf ihn nieder, warf dann den Kopf hoch und fauchte durch die Zähne:

      »All right. Ich sehe, du verläßt dich auf deine Fäuste, Stranger, aber das wird dir nichts nützen.«

      Wyatt hatte sich wieder abgewandt und da, wo vorhin der Russe gestanden hatte, bauten sich jetzt drei Burschen auf – mit steif über den Revolverkolben angewinkelten Armen.

      Wyatt war nicht mit der Absicht in den Schankraum gekommen, hier eine Schießerei mitzumachen.

      Er ging auf den Indianer zu und wies auf den Ausgang.

      »Der rote Mann wird jetzt gehen.«

      Sunriser hatte – wie seine Freunde – die Hände über den Revolverkolben hängen.

      »Er bleibt hier, Stranger!«

      Da krächzte einer der drei hinter dem Marshal:

      »Puste dich nicht auf, Gringo, sonst bist du in wenigen Sekunden mehrere Unzen schwerer!«

      »Es tut mir leid, daß ich eure Ansicht nicht teilen kann!« Klirrend waren diese Worte von der Hallentür an die Ohren der Männer gefallen.

      Einer von ihnen wandte sich um.

      In der Tür stand ein hochgewachsener Mann im schwarzen Anzug. Er trug ein weißes Rüschenhemd und eine schwarze Schleife. Seine giftgrüne Weste war mit schwarzen Stickereien bedeckt. Er hatte ein aristokratisch geschnittenes Gesicht, und seine eisblauen Augen hafteten auf den drei Sunriser Boys. Und in seinen vorgestreckten Fäusten hielt er zwei vernickelte schwere Frontier-Revolver.

      »Hölle!« stieß einer der Sunriser Boys aus.

      »Laßt euch doch nicht bluffen!« schrie der geflüchtete Sträfling.

      Da spannte Doc Holliday, denn er war es natürlich, der dem Marshal jetzt den Rücken freigehalten hatte, knackend beide Revolverhähne.

      »Ihr könnt es gern versuchen, ob es Bluff ist, Boys. Es gab allerdings schon früher ein paar Leute, die das angenommen haben. Leider können sie es euch nicht mehr bestätigen, da ihre Kreuze die Boot Hills verschiedener Städte schmücken.«

      Die drei standen wie Wachsfiguren da und rührten

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