Wyatt Earp Paket 3 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Paket 3 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

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konnte, riß ihn die Menge doch mit ihrer Übermacht wieder nieder.

      Plötzlich wurde es seltsam still in der Schenke.

      Wyatt blickte auf. Über ihm knieten mehrere Männer, die versuchten, ihn am Boden zu halten.

      In der Tür, die zur Hotelhalle führte, stand ein Mann. Er war alt, hatte einen Bart und hatte einen Schlapphut auf, der weit im Gesicht saß. Seine Kleidung war zerschlissen und wirkte ärmlich.

      Es war der Trader, den sie unterwegs getroffen hatten.

      Er blickte einen Moment forschend auf die Szene und kam dann näher.

      »Laßt sie los!«

      Mit mürrischen Gesichtern und unterdrückten Flüchen ließen die Männer von den beiden Dodgern ab.

      Doc Holliday zog seinen rechten Rockärmel, der völlig aus den Nähten gerissen war, herunter, und ließ ihn auf den Boden fallen.

      »Schade um die Jacke.«

      »Von mir können Sie sich eine neue kaufen«, meinte der Trader.

      Wyatt Earp suchte unter einem der Stühle seinen Hut, wischte ihn ab und setzte ihn auf.

      Der Alte blickte ihn an. »Ein Glück, daß Sie den Kupferkessel bei mir gekauft haben, Mister.«

      Wyatt durchforschte das von Runen zerschnittene Gesicht des alten Händlers. Wer war dieser Mann? Lebte er tatsächlich nur vom Handel mit Töpfen und Kannen? Was hatte die Männer veranlaßt, bei seinem Eintritt und auf seinen Befehl hin von ihm und Holliday abzulassen?

      »Es hat nichts Besonderes auf sich, Mister. Ich bin weder der liebe Gott noch der Sheriff hier. Ich bin der Mayor. Aber das will nichts bedeuten. Wenn ich eine halbe Stunde später gekommen wäre und diese Halunken hier alle betrunken gewesen wären, dann hätten sie sich einen Dreck um mich geschert.«

      Wyatt wandte sich um. Rechts neben der Tür lag noch immer der Indianer. Der Platz am Türrahmen war leer.

      Sunriser war verschwunden.

      Wyatt schob sich durch die Männer und stürmte hinaus.

      Ein Schuß brüllte ihm entgegen. Die Kugel klatschte dicht neben seinem Schädel auf eine Metallplatte der Tür auf und sauste jaulend als Querschläger davon.

      Wyatt hatte sich sofort niedergeworfen und im Fallwurf zurückgefeuert.

      Aber in dem Gewirr der Wagen und Karren war kein sicherer Schuß mehr anzubringen.

      Wyatt ging in die Schenke zurück.

      Er sah, daß die Männer an den Tischen Platz genommen hatten. Die Theke war leer bis auf zwei Männer. Der eine von ihnen war Doc Holliday und der andere der Mayor.

      Wyatt trat zu ihnen und blickte den Mayor an:

      »Jerry Sunriser war hier in der Schenke. Er hat einen Indianer niedergeschossen.«

      Der Mayor nahm seinen Hut ab und fuhr sich mit der Hand über den kahlen Schädel.

      »Jerry Sunriser, ja, das ist nicht unmöglich.«

      »Und, interessiert es Sie nicht, daß er einen Menschen niedergeschossen hat? Da drüben vor der Tür liegt ein Indianer.«

      »Wie war das doch«, meinte der Mayor. »Nur ein toter Indianer ist ein guter Indianer.«

      »Ja, das war das Wort eines brutalen Offiziers, und es wäre gut, wenn Amerika es vergessen würde, denn es gereicht ihm nicht zur Ehre.«

      Doc Holliday schob sich eine Zigarette zwischen seine Zähne und hatte sich auf den linken Arm gestützt. Er bot ein sonderbar skurriles Bild mit dem fehlenden linken Rockärmel. Er hatte sich einen Brandy bestellt und hob ihn mit der Hand, in der er die Zigarette hielt, zum Mund und trank einen Schluck.

      »Ich glaube, wir reiten weiter.«

      Wyatt sah wohl seinen Blick und verstand ihn. Hier in der Schenke war es keineswegs geheuer. Und es war besser, wenn sie zusahen, daß sie bald hier wegkamen. Aber er würde die Stadt nicht verlassen, ehe er den Mörder des Indianers gefunden hatte.

      Der Mayor trank einen Whisky mit den beiden und empfahl sich dann.

      In der Schenke war es sehr ruhig geworden.

      Doc Holliday ging auf den Musikautomaten zu und warf ein Geldstück hinein.

      Rappelnd setzte sich der Kasten in Bewegung und hämmerte wieder den Santa Fé Song in die Schenke.

      Die beiden verließen den Raum und gingen in die Hotelhalle zurück.

      Drüben vor dem Rezeptionspult stand stocksteif die schweißig riechende Frau. Mokant blickte sie den beiden entgegen.

      »Na, Sie haben sich ja gleich richtig hier in Mesha eingeführt«, meinte sie spitz.

      »Man muß mit den Hunden heulen«, entgegnete der Marshal.

      »Was soll das heißen? Wollen Sie etwa behaupten, daß in unserer Stadt ein Hundeheulen herrscht?«

      »Schlimmer«, entgegnete der Spieler, »es sind schon Kojoten, die dieses Nest hier bevölkern.«

      Sie nahmen ihre Schlüssel und gingen, ohne sich in das Gästebuch einzutragen, hinauf auf ihre Zimmer.

      Als sie auf dem letzten Treppenabsatz waren, rief ihnen die Frau gallig zu:

      »Bei uns wird vorher bezahlt!«

      Da blieb der Spieler stehen und blickte über die Schulter zurück. »Aber wir zahlen hinterher. So hat jeder seine Sitten. Wünsche eine angenehme Ruhe, Lady.«

      Lady! Wie unendlich spöttisch hatte das geklungen.

      Die Frau spürte den Hohn wohl und wurde rot vor Zorn. Um ihre Mundwinkel zuckte es.

      Wenige Minuten später wurde vorn die dunkelblaue Portiere am Hoteleingang von einer knorrigen gelben Hand zurückgeschlagen.

      Das Gesicht des Sträflings Sunriser tauchte auf.

      Die Frau an der Portiere hatte den Mann bemerkt, rührte sich aber nicht.

      »Wo sind sie?«

      Sie deutete mit dem Federkiel zur Treppe.

      »Oben.«

      Sunriser kam näher. »Also wohnen sie hier?«

      »Ja. Sie sind heute abend gekommen.«

      »Haben sie sich eingetragen?«

      »Nein.«

      »Und das läßt du einfach so geschehen?«

      Da hob sie den Kopf und schoß dem Mann, der etwa gleichgroß war, einen bösen Blick zu.

      »Was fällt dir ein, Jerry, dies ist immer

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