Wyatt Earp Paket 3 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Paket 3 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

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Frau und blickte zu den beiden hinüber. Vor fünf Jahren, nach dem Tod ihres Onkels, hatte sie das Hotel und die Schenke geerbt. Aber sie verstand nichts daraus zu machen. Sie war keine Saloonerin, zu unfreundlich – und selbst zu unsauber. Und was vielleicht das ärgste war: sie hatte einen hinterhältigen Charakter, der niemandem verborgen bleiben konnte. Und so hatte sie nicht einen einzigen wirklichen Freund in der Stadt. Keine Seele, die zu ihr stand.

      Wyatt war an eines der Fenster getreten und blickte hinaus:

      »Das Schmiedetor war vorhin nicht so weit zugezogen. Schätze, daß unser Freund da oben auf uns wartet.«

      »Er – oder ein anderer«, entgegnete Holliday.

      »Sicher, es kann leicht eine Zwickmühle sein. Wir werden einen kleinen Umweg machen. Kommen Sie!«

      Die Frau hatte nichts von dem Gespräch der beiden gehört.

      Sie wich zur Seite, als sie jetzt an ihr vorbeikamen und auf die Flurtür zugingen, die zum Hof führte.

      Sie machten einen großen Bogen und kamen in die kleine Parallelgasse, wo sie den Hof des Schmiedes rasch fanden. Karren und Räder standen da herum, und Hufeisenrohlinge hingen

      in großer Menge unter einem Wagendach.

      Während Doc Holliday hier am Hoftor blieb, ging der Marshal auf die Rückseite der Werkstatt zu, öffnete leise eine Tür – und sah drüben am Tor den bulligen Mann stehen, der ihn gestern abend drüben in der Schenke auf Sunrisers Befehl hin angegriffen hatte.

      Er hielt ein schweres Sharps Gewehr schußbereit in beiden Händen. »Auf diese Distanz hin hat man sicher einen guten Schuß, Mister, finden Sie nicht auch?«

      Patkin war so erschrocken, daß er sich zunächst gar nicht umsehen konnte. Aber dann fuhr er herum und suchte das Gewehr hochzureißen.

      Aber zu spät – in beiden Händen des Missouriers blitzten die Revolver, knackend fuhren die Hähne zurück.

      »Das wird nichts mehr, Brother, schätze, daß du für diesen Posten nicht geeignet bist. Das hättest du besser deinem Freund Sunriser überlassen.«

      Der Riese schleuderte das Gewehr von sich und knurrte:

      »Er ist nicht mein Freund!«

      »Und warum wolltest du uns abknallen?«

      »Weil er es befoh…, das geht euch nichts an.«

      »Kann ich mir denken.«

      Wyatt stieg über Eisenstücke, Kanthaken, Radreifen und andere Dinge, die säuberlich in der Werkstatt aufgestapelt waren.

      Als er vor dem Riesen stand, streckte er die Hand aus.

      »Geben Sie mir Ihren Revolver.«

      Der Blacksmith schüttelte den Kopf und hob die Hände.

      »Ich habe keine Waffe mehr, Mister. Überhaupt trage ich nie einen Revolver, weil ich nicht…« Jäh brach er ab und starrte auf den großen Siegelring in der Handfläche des Fremden.

      Schreck durchzuckte ihn.

      Das war ja das goldene Dreieck! Das Zeichen eines großen Boß der Organisation!

      Und diesen Mann hatte er niederschießen wollen?

      Wollen? Hatte er es denn gewollt? War es ihm nicht von Sunriser befohlen worden!

      Da stieß er heiser durch die Zähne: »Sie gehören ja zu uns… Sie sind ja der Boß, oder… ich weiß nicht. Sunriser sagte, ich solle Sie niederschießen. Wahrscheinlich wußte er selbst nicht, daß Sie…«

      Wyatt winkte ab, stieß das Tor mit dem Fuß auf und ging hinüber zum Hotel.

      Holliday, der vom Hoftor aus die Szene hatte beobachten können, verließ ebenfalls seinen Posten und ging zum Hotel zurück.

      Wo war Sunriser? Wo war seine Wohnung?

      Die beiden überlegten, ob sie nicht den Mayor fragen sollten.

      Ein Junge hatte ihnen das Haus des Traders gezeigt.

      Aber er war nicht daheim. Eine verhärmt aussehende Frau in den Fünfzigern kam an die Tür und erklärte ihm, daß ihr Mann wieder über Land gefahren sei. »Wir müssen Geld verdienen«, jammerte sie. »Wir verhungern sonst in dieser furchtbaren Stadt. Es ist alles so schrecklich. In letzter Zeit ist es noch viel schlimmer geworden. Seit…« Sie brach ab.

      »Sprechen Sie nur weiter, Madam!«

      Aber sie schüttelte stumm den Kopf, wandte sich ab und schob die Tür zu.

      Wyatt fragte einen Jungen, der seine Schulsachen – mit einer Schnur zusammengebündelt – pendelnd neben sich her trug.

      »He, Boy, willst du dir einen halben Dollar verdienen?«

      Die Augen des Burschen leuchteten auf.

      »Aber ja, Mister, was soll ich tun?«

      »Wo finde ich Mister Sunriser?«

      Das Leuchten erlosch sofort in den Augen des Kindes.

      »Ich weiß nicht«, stotterte es und lief rasch davon.

      Die beiden Dodger tauschten einen Blick miteinander.

      Holliday knurrte: »Das wird nichts. Die ganze Stadt hat Angst vor ihm.«

      Der Marshal fügte hinzu: »Und ich wette, der gehört zu den Galgenmännern!«

      Sie suchten den ganzen Tag über in der Stadt – ohne Erfolg. Es gab niemanden, der mutig genug gewesen wäre, den gefährlichen Mann zu verraten.

      Am späten Nachmittag betraten sie die schmalbrüstige Schenke, die erst seit einer Stunde geöffnet hatte.

      Es war dunkel in dem langen engen Raum, und nur ein einziger Mann lehnte an der Theke.

      Doc Holliday trat ein und blieb neben dem Mann an der Theke stehen. »Einen Brandy.«

      Der Keeper, ein kleiner Mann mit strähnigem Blondhaar und großen kranken Augen nahm eine Flasche und goß ein Glas zu einem Drittel voll.

      Hustend schob er dem Spieler das Getränk hin.

      Doc Holliday goß es aus, spülte das Glas in dem Gläsereimer und stellte es vor sich hin. »Geben Sie mir die Flasche her.« Er goß sich ein und trank.

      Dann warf er Geld für zwei Drinks auf den Tisch.

      Der Mann neben ihm hatte ihn aus wäßrigen Augen beobachtet.

      Es war ein Mensch von vielleicht dreißig Jahren mit gebeugter, schlaffer Haltung und aufgedunsenem Gesicht. Seine Hände, die auf der Thekenkante lagen, zitterten, als der Georgier das Getränk eingoß und ihn mit einem Blick streifte.

      Ein Trinker!

      Doc Holliday sah es sofort. Er hatte ein

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