Wyatt Earp Paket 3 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Paket 3 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

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aus der Hand.

      Er warf den Kopf herum und blickte in die harten Augen des Missouriers.

      Der sah ihn über den Rand seiner Brille scharf an.

      »Tut mir leid, Mister, aber ich habe etwas gegen Leute, die in anderer Leute Rücken den Revolver ziehen.«

      Der Mexikaner blickte ihn aus bösen Augen an.

      »Was fällt dir ein, Mensch? Was hast du dir herausgenommen? Los, heb meinen Revolver auf!«

      Wyatt schüttelte den Kopf. »Nein, Mister, dazu habe ich keine Veranlassung.«

      Der Mexikaner war ein Mann ohne jede Beherrschung. Daß gerade er von dem Anführer der Galgenmänner für diesen Coup hier in Marana ausgesucht worden war, vermochte sich der Marshal nicht zu erklären.

      Mit einem raschen Schritt kam er auf Wyatt zu, holte mit der Linken zum Faustschlag aus, wurde aber von einem blitzschnellen rechten Konter des Marshals abgefangen, der krachend gegen seine Kinnlade prallte.

      Der Mexikaner ging sofort in die Knie.

      Wyatt packte ihn mit der Linken ungerührt am Kragen und zog ihn hoch, schüttelte ihn und stellte ihn wieder auf die Beine.

      »So, Junge, jetzt gehst du am besten schlafen.«

      Der Mexikaner schob den Oberkiefer vor.

      »Das wirst du mir büßen, elender Dreckskerl!«

      »Nanana, keine Ausfälle, Junge. Ich bin ein eigenartiger Bursche, weißt du. Es gibt Dinge, die kann ich auf den Tod nicht ausstehen.«

      »So, kannst du nicht?« Mit gespreizten Beinen stand der Mexikaner da und hatte die geballten Fäuste angehoben. »Weißt du, was ich mit dir aufstellen werde? Ich mache Kleinholz aus dir.«

      Da schnellte ihm der Mexikaner nach, riß ihn am linken Arm herum und suchte ihn mit einer raschen Doublette niederzuwerfen.

      Aber er hatte sich auch diesmal in dem Mann mit der goldgeränderten Brille geirrt. Ein fürchterlicher linker Haken traf ihn rechts am Jochbein, wirbelte ihn um seine eigene Achse und stieß ihn vom Vorbau herunter auf die Straße.

      Gip Jallinco kauerte schwer benommen im Staub der Mainstreet und stierte auf den Vorbau, wo er den Mann mit der Brille doppelt sah.

      »Also, mach’s gut«, meinte Wyatt, so als wäre nichts geschehen. Er schlenderte davon, quer über die Straße am Haus des Reverenden vorbei in die Nebengasse.

      »Ja, ja.« Wyatt wandte sich halb ab und blickte die Straße hinauf. »Das hat schon so mancher gewollt, Junge. Es ist nicht ratsam, aus anderen Leuten Kleinholz machen zu wollen. So long.« Er wandte sich ab und tat, als wollte er davontrotten.

      Als er am Hoftor vorbeikam, hörte er die Stimme Doc Hollidays: »Ich habe bis jetzt mit dem Colt vorn an der Ecke gewartet.«

      »Dachte ich mir«, entgegnete der Marshal.

      »Und jetzt?«

      Wyatt zog die Schultern hoch und ließ sie wieder fallen.

      »Es ist eine ganz verrückte Geschichte. Ich habe die ganze Zeit an den Kerl im Planwagen gedacht.«

      »Der ist nicht mehr drin«, entgegnete Holliday.

      »Wie kommen Sie darauf?«

      »Weil die Plane vorn und hinten offen ist und ich durch die Karre sehen konnte, als ich vom Vorbau ging. Er hätte auch kalte Füße gekriegt, wenn er jetzt noch in dem Wagen stünde.«

      Die beiden standen hinterm Hoftor, das Wyatt zugeschoben hatte, und flüsterten miteinander.

      »Und was sagen Sie zu ihm –?«

      »Sie meinen den Mann, der mit dem Roten am Fenster saß? Glauben Sie, daß er der Boß ist?«

      »Es hatte ganz den Anschein. Der rotbärtige Bursche ist jedenfalls der Sprecher der Graugesichter, den wir am Roten See gehört haben.«

      Wyatt nickte. »Ja, ganz zweifellos. Die Stimme habe ich sofort wiedererkannt.«

      Holliday zündete sich eine Zigarette an. Für den Bruchteil einer Sekunde fiel ein schwachroter Lichtschein auf sein kantiges Gesicht. Dann war es wieder dunkel. Nur der winzige Glutpunkt der Zigarette war zu sehen.

      »Was haben Sie jetzt vor, Marshal?«

      »Das ist mir selbst noch nicht klar. Ich weiß nicht, wie wir beiden gegen wenigstens sieben Mann in der Dunkelheit aufkommen sollen. Ganz unzweifelhaft haben die Halunken es auf das Depot abgesehen. Aber wir können uns ja schlecht dort hinstellen und aufpassen. Außerdem geht es mir ja vor allen Dingen um den Boß. Es ist bei einer solchen Bande wie einer Indianerhorde: Wenn man den Chief gefangen hat, fehlt ihr der Kopf.«

      »Was halten Sie davon, wenn wir den Sheriff holen?«

      »Nicht sehr viel, aber es wird uns kaum etwas anderes übrigbleiben.«

      »Soll ich ihn holen?« forschte der Georgier.

      Der Marshal schüttelte den Kopf. »Nein. Sie gehen jetzt am besten an den vorhin vereinbarten Treffpunkt und beobachten von der Scheune aus den Platz hinter dem Depot. Ich kann mir nicht denken, daß er es wagt, das Haus von vorn aufzusprengen.«

      »All right.«

      Die beiden Dodger trennten sich.

      Während Doc Holliday der Scheune entgegenging, an der der Missourier vorhin gestanden hatte, wandte sich Wyatt der Mainstreet wieder zu und schlenderte dem Sheriffs Office entgegen.

      Durch die winzige Scheibe drang ein schwacher Lichtschein auf die Straße.

      Wyatt klopfte an die Tür und öffnete.

      Entgeistert starrte er auf das Bild, das sich ihm da bot.

      Der Sheriff stand in der Mitte des Raumes und hatte ein Schrotgewehr in der Hand.

      Wyatt sah nur seine Augen, sah die tödliche Entschlossenheit darin.

      Und da brüllte auch schon der Schuß los.

      Nicht den Bruchteil einer Sekunde zu früh hatte sich der Missourier zurückgeworfen und hinter der Türecke in Deckung gebracht.

      Das gehackte Blei stob mit einer ohrenbetäubenden Detonation ins Freie, schlug in den Türrahmen, in die Dachpfeiler und in die Vorbaubohlen.

      Aber noch hatte sich die graue Pulverwolke nicht ganz verzogen, da tauchte der Missourier hinter dem Türrahmen auf.

      Der Sheriff stand mit dem Gewehr mitten im Raum und starrte ihn an. In seinen Augen stand Angst.

      »Sie… sind es, Marshal?« stotterte er.

      »Ja, ich.«

      »Damned, ich habe Sie nicht erkannt!«

      Wyatt hatte jedoch die Brille auf dem Weg zum Office abgenommen,

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