Wyatt Earp Paket 3 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Paket 3 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

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ist gut und gern seine fünf Dollar wert.«

      Der Marshal schob seine Zigarre vom rechten Mundwinkel in den linken und entgegnete: »Ich weiß nicht recht. Vielleicht täuschen wir uns. Wahrscheinlich ist es so, daß das Railway-Depot die Blicke der Leute, die in die Stadt kommen, unwillkürlich auf sich zieht. Hintereinander kommen drei Fremde nach Marana, und alle drei blicken dann auf die Bank. Glauben Sie etwa, daß sich die Elitetruppe der Graugesichter aus Leuten zusammensetzt, die einfältig genug sind, ausgerechnet das Haus anzustarren, das sie zu überfallen gedenken?«

      Holliday nickte. »Weshalb nicht? Die Burschen sind doch überzeugt, daß sie völlig unauffällig handeln. Wer achtet schon auf einen Mann, der sich hier in der Stadt umsieht? Und besonders auffällig benehmen sie sich schließlich nicht.«

      »Das stimmt auch wieder.«

      In diesem Augenblick machten sie eine merkwürdige Feststellung. Der Bursche hatte sich an die Vorbaukante gelehnt und zog aus seiner Jackentasche einen Notizblock und einen Bleistift.

      »He, der notiert sich etwas«, meinte der Spieler.

      »Nein, der Mann zeichnet sich etwas auf.«

      Der Bursche kritzelte eine ganze Weile auf dem weißen Papier herum, schob es dann in die Tasche zurück. Er zog sich in den Sattel und ritt durch die Gasse, durch die er gekommen war, davon.

      Holliday schob beide Hände in die Hosentaschen.

      »Jetzt sind Sie dran!«

      Der Marshal schüttelte den Kopf. »Die Geschichte gefällt mir nicht, Doc. Das ist doch ein Theateraufzug, direkt für uns einstudiert. Drei Leute kommen und stellen sich genauso, daß wir sie beobachten können.«

      »Aber ich bitte Sie, wir sitzen doch so, daß wir jeden beobachten können, der sich das Depot ansehen will.«

      »Trotzdem – es ist mir zu dick aufgetragen.«

      Holliday mußte zugeben, daß auch ihm die Sache nicht gefiel. Aber andererseits wußte doch niemand außer dem Reverend und seinem schwarzen Diener, daß sie beide in Marana waren.

      Oder hatte einer der beiden geredet?

      Wyatt Earp verließ sofort das Zimmer und ging hinunter in den Flur.

      Der Schwarze kam ihm aus der Küche entgegen.

      »Sam, haben Sie mit irgend jemandem über uns gesprochen?«

      Der Neger schüttelte den Kopf.

      »Nein, Mr. Earp, das würde ich mir nie erlauben. Der Reverend hat mir verboten, darüber zu sprechen.«

      »Sie sind also fest davon überzeugt, daß niemand weiß, daß wir uns in der Stadt aufhalten?«

      »Ja, ich bin fest davon überzeugt, Mr. Earp.«

      Als der Marshal sein Zimmer wieder betrat, sah er den Spieler in angespannter Haltung am Fenster stehen. Holliday winkte ihm mit der Linken zu.

      »Rasch, kommen Sie!«

      Wyatt trat eilig neben den Gefährten ans Fenster.

      »Fällt Ihnen etwas auf?«

      Wyatt hatte das gewohnte Straßenbild mit einem kurzen Blick überflogen. »Ja, der Planwagen drüben.«

      »Er ist eben gekommen. Sie hatten gerade die Tür hinter sich zugemacht. Ein Mann stieg vom Kutschbock und verschwand drüben in der Kneipe an der Ecke. Er hat die Zugstränge der beiden Pferde ausgehakt…«

      »Das läßt darauf schließen, daß er eine Weile zu bleiben gedenkt.«

      »Ja, und nun sehen Sie sich mal die beiden Buchstaben auf der Plane an.«

      »Ein O und ein B.«

      »Ja, und nun beobachten Sie das B einmal genau. Und zwar die Stelle, wo die beiden B-Bögen in der Mitte zusammenkommen.«

      »He, da ist ein Loch!« entfuhr es dem Marshal. Dann schob er sich den Hut aus der Stirn und blickte schärfer hin. Ganz deutlich sah er jetzt, daß sich etwas hinter­ dem Planenloch bewegte. Das Etwas war einmal heller, dann wieder dunkler.

      Ein menschliches Auge!

      »Na, wie gefällt Ihnen das, Mr. Earp?«

      »Gar nicht«, entgegnete der Marshal und zog sich den Hut wieder in die Stirn. »Wenn es die Galgenmänner sind, dann haben sie es wieder mal raffiniert angefangen. Denn dann steckt da unten im Wagen ein Späher, der alles beobachtet. Das erinnert mich an Casa Grande. Da hatten sie ja auch einen Mann im Planwagen stecken.«

      »Scheint zu den Tricks der Graugesichter zu gehören.«

      Doc Holliday zog seine Uhr und warf einen Blick auf das Zifferblatt.

      »Dauert wenigstens noch zwei Stunden bis zum Einbruch der Dunkelheit.«

      Der Marshal hatte den gleichen Gedanken gehabt. Wenn es dunkel wäre, könnte man sich den Wagen einmal näher ansehen. Aber jetzt war das ausgeschlossen.

      Da kam von der Straßenseite, auf der das Haus des Reverends stand, ein Mann, überquerte die Fahrbahn und blieb wie zufällig hinter dem Wagen stehen, um an seinem Stiefelschaft herumzuzerren.

      »Das ist ja raffiniert«, meinte der Spieler. »Sehen Sie, daß er spricht?«

      »Ja«, entgegnete der Marshal mit belegter Stimme. »Sie sind also da!«

      Daran konnte es nun keinen Zweifel mehr geben. Das, was die beiden Dodger da beobachtet hatten, war ganz sicher keine Kette aufeinanderfolgender Zufälle.

      Der Mann hatte sich wieder aufgerichtet und verschwand in einem kleinen Hardwareshop. Und jetzt kam drüben aus der Schenke ein Mann, der an den Pferden vorbeiging und einen Augenblick hinter dem Wagen verweilte.

      »Der Kutscher?« fragte der Marshal.

      Holliday schüttelte den Kopf. »Nein, der war älter.«

      Der Mann kam hinter dem Wagen hervor und setzte seinen Weg quer über die Straße fort, um hinter dem Haus des Reverends in die Seitengasse einzubiegen.

      »Das sind also schon sieben Leute«, rechnete der Marshal, »wenn nicht der Mann im Wagen einer der drei Kerle ist, die vorhin hier waren.«

      »Also sechs oder sieben«, sagte Doc Holliday.

      Eine Stunde verging. Und der Wagen stand immer noch auf der gleichen Stelle.

      Allmählich senkten sich die Schatten der Dämmerung über die Straße.

      Aber der Kutscher dachte nicht daran, seinen Wagen wieder zu besteigen.

      Die beiden Dodger konnten nun wegen des schwächer gewordenen Lichts das Loch in dem Buchstaben auf der Plane nicht mehr beobachten.

      Eine weitere halbe Stunde verging.

      Eben wollte der Marshal hinuntergehen, um dem Reverenden ihre Beobachtungen mitzuteilen,

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