Wyatt Earp Paket 3 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Paket 3 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

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und sich gehütet, zum großen Coup auszuholen.

      Dieser mit allen Wassern gewaschene Mann hütete sich, nun zum zweiten Schlag auszuholen.

      Er mußte ja damit rechnen, daß auch Wyatt Earp von diesem Ort Kenntnis erhalten hatte.

      So war der große Fisch dem Netz des Marshals wieder einmal entgangen.

Cover Mexico Man

      Morgens klopfte es an die Tür Wyatt Earps. Es war Reverend John Walker, der Hausherr. Er sah den Marshal und Doc Holliday am Fenster stehen und die Straße durch die Gardine beobachten.

      »Guten Morgen«, grüßte er.

      Die beiden erwiderten seinen Gruß.

      »Glauben Sie immer noch, daß etwas an Ihrer Vermutung ist?« forschte der Geistliche.

      Der Marshal zog die Schultern hoch und wandte den Blick nicht von der Straße.

      »Das ist schwer zu sagen, Rev, wir müssen Geduld haben.«

      »Ich muß gestehen, daß Sie sehr viel Geduld haben, Marshal.«

      »Sie können überzeugt sein, Rev, daß ich früher sehr viel weniger geduldig war. Im Gegenteil, ich war sogar ein ziemlich unruhiger Bursche. Aber die Zeit hat mich gelehrt, Geduld zu üben. Ich habe das Warten bei den Indianern gelernt. Der alte Häuptling Rote Wolke hat einmal gesagt: Wer nicht warten kann, kann gar nichts. – Früher habe ich über diesen Satz gelächelt. Und es hat ziemlich lange gedauert, bis ich ihn richtig begriffen hatte.«

      Der Geistliche blieb hinter den beiden stehen und blickte an ihnen vorbei auf die Straße hinunter.

      »Es ist alles still in der Stadt. Ich habe nichts dagegen, daß Sie noch hier sind. Aber ich glaube, Sie vergeuden Ihre kostbare Zeit. Vielleicht braut sich inzwischen in einer anderen Stadt etwas zusammen, und Sie stehen hier bloß herum.«

      »Das ist unser Risiko«, entgegnete der Marshal.

      »Und wie lange gedenken Sie noch auszuharren?«

      Da wandte der Missourier den Kopf.

      John Walker blickte in ein hartes, tiefbraunes, markant gemeißeltes Männerantlitz, das von zwei dunkelblauen Augen beherrscht wurde.

      In den Winkeln dieser gutgeschnittenen Augen saß ein kleines Lächeln.

      »Diese Frage ist schwer zu beantworten, Rex. Bis jetzt habe ich es meistens gefühlt, wenn es Zeit war, aufzubrechen.«

      Walker nickte. »Gut, dann will ich nicht schwächer sein als Sie und werde mich auch in Geduld zu fassen versuchen.«

      Er ließ die beiden Männer wieder allein.

      *

      Die Galgenmänner hatten in Marana nicht zugeschlagen. Offensichtlich hatte die Bande nach der Niederlage in Casa Grande Lunte gerochen. Vergebens hatte der Marshal Earp auf den Big Boß gewartet. Die Banditen, die das Depot in Marana hatten sprengen wollen, waren kleine Tramps aus der Tombstoner Gegend gewesen, die sich die grauen Gesichtstücher der Galgenmänner hatten zunutze machen wollen.

      War der Weg hinauf zum Roten See also umsonst gewesen? War das, was Wyatt Earp und Doc Holliday dort erfahren hatten, doch nicht so wertvoll gewesen, wie der Missourier zunächst angenommen hatte?

      Hatte Wyatt Earp doch allen Grund zu der Annahme gehabt, daß er nun endlich den so lange gejagten Anführer der Graugesichter stellen konnte. Am Roten See war beschlossen worden, daß nach dem Überfall der Arizona-Bank in Casa Grande eine Elitegruppe der »Galgenmänner« den großen Coup landen sollte. Und diese Gruppe wollte der Big Boß selbst anführen.

      Wyatt Earp vermochte nicht daran zu glauben, daß die Galgenmänner ihren Plan nun aufgeben würden. Der große Coup würde noch kommen, wenn auch nicht zu dem ursprünglich geplanten Zeitpunkt.

      Die Bande würde auf diesen Coup nicht verzichten. Die Tatsache, daß sie in Casa Grande aufgehalten worden waren, bedeutete für eine so große Verbrecherorganisation noch nicht allzuviel. Schon deshalb nicht, weil es ja nur untergeordnete Bandenmitglieder waren, die den Überfall durchgeführt hatten.

      War es aber Marana, das dem Big Boß ins Auge stach? Oder hatte Wyatt Earp sich verrechnet? Plante der geheimnisvolle Chief der Graugesichter seinen Coup irgendwo anders zu landen?

      In den beiden vergangenen Tagen hatte sich der Marshal immer wieder Gedanken über diese brennende Frage gemacht. Wo konnte die Bande zuschlagen? Eigentlich in jeder Stadt, denn in jeder Stadt gab’s eine Bank. Aber wenn der Anführer der Bande selbst mit dabei war, wenn er den Überfall zu leiten gedachte, dann konnte es keine gewöhnliche Bande sein, auf der nur zwei-, drei-, oder nur höchstens sieben- oder achttausend Dollar zu holen waren.

      Hier in Marana aber lag das große Railway-Depot, vermutlich mit einer ganz beachtlichen Summe schöner blanker Dollars, die den Graugesichtern den persönlichen Einsatz ihres besten Mannes wert sein mochte. Aber leider war das ja nur eine Vermutung. Ebensogut konnte der Überfall irgendwo anders stattfinden.

      Beispielsweise in Gila Bend, wo die große Cow-Bank war, auf der sehr viele Rancher ihr Herdengeld zu hinterlegen pflegten. Aber Wyatt hielt es nicht für sehr wahrscheinlich, daß die Graugesichter sich Gila Bend auserkoren hatten. Zu dieser späten Jahreszeit war nicht damit zu rechnen, daß sich eine bedeutende Geldsumme auf der Cow-Bank befand. Ebenso stand es mit der Military-Bank in Phoenix. Und die Western Union-Bank in Chandler hatte auch längst nicht mehr die Geldvorräte, die sie in den Jahren unmittelbar nach dem Kriege einmal besessen hatte.

      So blieb eigentlich nur Marana in der näheren Umgebung.

      Zweifellos mußten die Graugesichter von dem unsinnigen Versuch der Tramps gehört haben, einen Angriff auf das Marana-Depot zu machen. Damit verbunden war der Name Wyatt Earp, da der Marshal diesen Versuch vereitelt hatte.

      Aber würde diese Tatsache nicht gerade in dem Verbrecherhirn des Big Boß den Gedanken auslösen: Jetzt ist es besonders günstig, denn wer wird auf den Gedanken kommen, daß gleich nach diesem gescheiterten Überfall ein zweiter ausgeführt wird?

      Das war der Gedanke, der den Marshal seit zwei Tagen beschäftigte.

      Am hellichten Nachmittag hatte er zusammen mit Doc Holliday die Stadt verlassen, um mitten in der Nacht zurückzukommen. Wenn die Bande wirklich einen Überfall auf das Railway-Depot plante, dann war es widersinnig, irgendwo in der Nähe zu warten. In diesem Fall mußte der Marshal an Ort und Stelle sein, um rechtzeitig eingreifen zu können.

      Aber inzwischen waren zwei Tage verstrichen, ohne daß sich irgend etwas ereignete. Die beiden Dodger hatten sich bei dem Reverend von Marana einquartiert.

      Anfangs war Mr. Walker von dem Gedanken nicht begeistert gewesen, als er sich aber näher damit beschäftigt hatte, sah er die Notwendigkeit ein. Schließlich war es ja seine Stadt, deren Wohl und Wehe auf dem Spiel stand. Und letztlich hatte der Name des berühmten Dodger Marshals doch einen so guten Klang, daß auch der Gottesmann seine Hilfe nicht versagen konnte. So hatte er die beiden Männer denn aufgenommen und oben bei sich im Hause untergebracht.

      Ihre Hengste standen in dem kleinen Stall des Priesters und wurden von dem

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