Wyatt Earp Paket 3 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Paket 3 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

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hier in dieser Bude! Und dieser Kerl da verendet mit dir. Das ist nun einmal der Lauf der Welt. Ich muß zugeben, daß ich schon eine Menge von euch gehört habe. Aber, daß ihr hierherfinden könntet – das habe ich mir nicht träumen lassen. Ganz bestimmt nicht. Und bestimmt auch nicht, daß ich es sein würde, der euch auslöscht.«

      Er gab sich gar keine Mühe, leise zu sprechen…, also war man im Haus über alles informiert. Die Frau hatte Theater gespielt. Sie hielt es mit den Banditen und hatte sie verständigt. So war ihnen die Überrumpelung verhältnismäßig leicht gefallen.

      Und alles, alles war umsonst gewesen.

      Umsonst der Ritt nach Kom Vo. Umsonst die furchtbare Nacht von Costa Rica. Umsonst der Weg nach Martini, nach Chiricahua, nach Tombstone. All die Wege zu den Clantons. Hinüber in die Blauen Berge und bis an die Grenze nach Nogales. Umsonst auch der Aufstieg in die Silver Mountains zum Roten See. Umsonst, alles umsonst. Die Graugesichter würden weiter ihr Unwesen treiben und dem Land schweren Schaden zufügen. Sie würden weiter rauben, plündern und morden!

      Eine ohnmächtige Wut hatte sich des Missouriers bemächtigt.

      Da nahm der Anführer der Bande seinen Revolver aus dem Halfter und ließ die Trommel rotieren.

      »Los, schafft sie da hinten in die Ecke.«

      Die beiden Gefangenen wurden von den Banditen gepackt und in die finstere Ecke des Schankraumes geschleppt.

      Gegen eines der beiden Fenster nach der Straße sah der Marshal die Silhouette des Bandenführers. Es war ein verhältnismäßig großer, aber wie ihm schien, schwerer und plumper Mann.

      Zum erstenmal in seinem Leben war der Marshal von einer Höllenwut erfüllt, von einem Zorn auf sich selber.

      Nicht so sein Gefährte aus Georgia. Der kühle Doc Holliday hatte doch auch noch gefesselt die Nerven, den Anführer zu fragen:

      »Ich hätte noch eine Bitte, Bandit. Ehe ich sterbe, wüßte ich gern, wer der große Mann ist, der mir in die Ewigen Jagdgründe verhilft.«

      »Das sollst du wissen, Doc. Mein Name ist Pete Grambola. Grambola, mit der Betonung auf dem ersten A. Daran wirst du, der du ja ein gebildeter Mann bist, meine Verwandtschaft mit dem großen Freiheitskämpfer aus Virginia erkennen.«

      Doc Holliday lachte leise in sich hinein.

      »Nein, Grambola, ich erkenne gut nichts daran. Ich kann mich nur an einen Verbrecher erinnern, an einen Brandstifter und Frauenmörder, der jahrelang Westvirginia unsicher gemacht hat. Dieser Schurke allerdings hieß Grambola. Asse Grambola, wenn ich nicht irre. Oder doch Pete…?«

      Der Bandenführer versetzte dem Spieler fauchend vor Wut einen Tritt.

      »All right. Du hast also eine Antwort auf deine Frage. Jawohl, ich bin Pete Grambola. Und ihr Hunde werdet jetzt sterben.«

      Der Marshal hatte sich inzwischen gefangen. Auch in dieser aussichtslosen Situation faßte er wieder sein altes Ziel ins Auge. Er mußte versuchen, den Überfall zu verhindern.

      »Du wirst kein Glück haben, Grambola.«

      Rasend vor Zorn spannte der Bandit den Revolverhahn und stieß die Waffe nach vorn.

      »Kein Glück? Das wirst du gleich erleben.«

      »Ich meine nicht den Mord an uns beiden – ich meine deinen geplanten Überfall.«

      Der Verbrecher entspannte die Waffe und brach in eine dröhnende, blecherne Lache aus.

      »Du kannst dich beruhigen, Earp. Ich habe Glück. Ich habe meine Leute bereits seit dem Anbruch der Nacht auf ihren Posten. Wir werden den Laden da drüben knacken, verlaß dich darauf. Wenn wir wegreiten, hat jeder auf seinem Gaul einen großen Sack mit Dollarbündeln! Und es wird keinen Wolf mehr geben, der den Namen Wyatt Earp führt. Ausgelöscht wird der Name sein. Ausgelöscht wie der vergangene Tag! Von mir, von dem großen Pete Grambola!«

      Wie anders hatte sich der Marshal doch den Chief der Graugesichter vorgestellt!

      Noch schien dieser Mann nichts davon zu ahnen, daß Wyatt Earp und Doc Holliday unter seinen Leuten am Roten See gestanden hatten.

      Wyatt wartete auf die Stimme des Mannes, der oben am See den Sprecher gemacht hatte. Aber die anderen Männer schwiegen.

      Grambola schob sich mit dem Lauf seines Revolvers den Hut aus der Stirn und spie auf den Boden aus, dicht neben das Bein des Missouriers. »Das ist mein großer Tag, Earp. Ich habe jahrelang auf ihn gewartet. Jetzt ist er also da. Sieh hinaus, so bricht er an. Für dich wird es ihn allerdings nicht mehr geben. Du siehst die Sonne nicht mehr aufgehen.

      Aber es wird nicht einfach, diesen Tag herbeizuführen. Im Gegenteil, es war schwer, und Hunde wie du warfen mir immer wieder Steine in den Weg. Allerdings mit einem solchen Brocken wie mit dir hätte ich nicht gerechnet an diesem Tag. Aber nun bist du auch aus dem Weg geräumt. Ich werde das Depot knacken, und dann werde ich im Geld wühlen. Wühlen!« Das letzte Wort hatte er laut und geifernd aus seiner rostigen Kehle herausgebrüllt.

      Verblüfft blickte der Marshal ihn an und suchte den Teil des Gesichtes, den die graue Maske frei ließ, zu erkennen. Aber das Licht des Morgens war immer noch zu schwach dazu. Es warf nur einen düsteren Schimmer in die Schenke.

      Der Marshal dachte daran, welch eine brillante Schauspielerin die Frau oben doch war. Wie hatte sie ihn getäuscht! Längst waren die Banditen hier im Haus. Und sie machte mit ihnen gemeinsame Sache.

      Er hatte gründliche Arbeit getan, der Big Boß.

      Wyatts Blick tastete an Grambolas Gestalt hinunter. Er suchte an seinen Händen nach dem großen Ring. Aber der Anführer der Bande trug keinen Ring.

      Aber all dies waren nur Gedanken, die rein mechanisch durch sein Hirn flogen. Auf den Hauptleitbahnen wurden andere Gedanken mit Blitzesschnelle hin und her gejagt: Wie kann ich ihn aufhalten?

      Lange konnten die Galgenmänner hier nicht bleiben. Wenn sie das Depot knacken wollten, dann wurde es Zeit.

      Wieder einmal bewährte sich die geschliffene Wortgewandtheit des Doktors aus Virginia. Er wußte, womit er den Mann noch eine Weile aufhalten konnte. Er packte ihn bei der Prahlsucht, die Grambola eben offenbart hatte.

      »Da du mir schon gesagt hast, wer du bist, Grambola, möchte ich dir noch etwas sagen. Es fällt mir jetzt noch etwas ein, was ich von dir gehört habe. Du mußt der Mann sein, dem es gelungen ist, den Überfall auf Fort Wettrich durchzuführen. Stimmt’s?«

      »Richtig!« brüstete sich der Verbrecher. »Das war ich.«

      Holliday hütete sich, zu lachen. Er hätte allen Grund dazu gehabt, denn nicht nur den Überfall, sondern auch das Fort Wettric hatte er vor kaum einer halben Minute erfunden.

      »Ja, ich hörte von dem Überfall. Er wurde großartig gestartet. Mit nur sechs Männern hast du das ganze Fort genommen. Wes Hardin erzählte mir davon. Oder war es Billy the Kid? Ich weiß es nicht mehr so genau.«

      »Ja, es könnte Wes Hardin gewesen sein«, prahlte der Bandenführer. »Seht ihr, Boys, ich bin ein bekannter Mann. Daß ich Fähigkeiten habe, läßt sich nicht von der Hand weisen.«

      Das war derart primitiv, daß der Marshal aufhorchte.

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