Wyatt Earp Paket 3 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Paket 3 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

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sie rauchte sie, seit sie Doc Holliday kannte – und blies den Rauch dem Texaner respektlos ins Gesicht, wobei sie ihn entwaffnend anlächelte.

      Der Texaner hatte die Strohhalmzigarre gelöscht, als er an ihren Tisch getreten war. Jetzt nahm er sie aus dem Aschbecher und riß zu ihrer Verblüffung unter seinem linken Unterarm an der Lederjoppe ein Zündholz an, um sich die Virginia wieder anzuzünden.

      »Well«, begann die Frau, »vielleicht könnten wir ein Geschäft machen.«

      »Ein Geschäft? Ich mache keine Geschäfte mit Frauen.«

      »Ich meine auch kein gewöhnliches Geschäft, es ist mehr ein Tausch.«

      »Und was wollen wir dann miteinander tauschen, Madam?«

      »Nun, jeder verrät ein Geheimnis.«

      »Au! Au!« Der Texaner lehnte sich in die Stuhllehne zurück, daß sie in ihren Fugen ächzte. »Geheimnisse vor Frauen! Der große Manitu bewahre mich davor.«

      Das siegessichere Lächeln wich aus dem blassen Gesicht der Frau, und in den Tiefen ihrer grünen Augen blitzte es auf.

      »Ich werde Ihnen etwas sagen, das für Sie vielleicht von Wichtigkeit sein wird. Und Sie werden mir dafür ebenfalls etwas sagen.«

      »Well, schießen Sie los, ich werde mir dann überlegen, ob es wertvoll genug ist, daß auch ich Ihnen etwas zu sagen habe.«

      »Fragt sich nur, wer anfängt.«

      »Hm, Madam, ich lasse Damen immer den Vortritt.«

      »An Raffinesse fehlt es Ihnen wirklich nicht, Sheriff«, entgegnete Laura spöttisch. »Ich habe eine andere Idee. Wir schreiben es beide auf ein Stück Papier und tauschen die Zettel aus. Dann läuft keiner Gefahr, daß der andere mit seinem Geheimnis zurückhält.«

      Der Texaner winkte ab. »Nichts da, Madam. Ich habe drüben im Office gerade genug Schreiberei. Ich habe in meinem ganzen Leben zusammen nicht soviel geschrieben, wie in diesen Tagen hier. Für jeden Dreck muß man einen Bericht aufsetzen. Der Teufel soll’s holen! Wenn ich es nicht Wyatt Earp zuliebe täte, dann…«

      Ein Schatten flog über das Gesicht der Frau, als sie den Namen des Marshals hörte. »Wyatt Earp?« unterbrach sie ihn. »Natürlich, auch Sie, ich wußte es ja. Wie ein Dämon hat er alle in seinen Bann gezogen. Ich möchte bloß wissen, was an ihm ist. Können Sie mir das vielleicht sagen?«

      Der Texaner verstand sie plötzlich überhaupt nicht mehr. Er nahm seinen Hut. Aber als sie bemerkte, daß er aufstehen wollte, legte sie sofort ihre feine weiße Hand auf seinen kräftigen Unterarm.

      »Warten Sie, Sheriff. Ich werde Ihnen zuerst mein Geheimnis sagen. Sie können sich dann ja überlegen, ob Sie mir eine Antwort darauf geben wollen.«

      »Well.« Er legte seinen Hut zurück. »Ich muß zugeben, das ist fair. Also, fangen wir an.«

      Laura Higgins drückte ihre nur angerauchte Zigarette im gläsernen Aschenbecher aus.

      »Ich möchte Ihnen zuvor sagen, was ich von Ihnen gern wüßte. Sie brauchen es jetzt nicht zu beantworten, sondern wie vereinbart erst, nachdem ich Ihnen das gesagt habe, was ich weiß. Ich wüßte gern, wo Doc Holliday hingeritten ist. Nein, sagen Sie nichts, Sheriff. Ich weiß, daß er hier war. Er ist mit dem Marshal vorgestern nacht durch die Stadt gekommen. Ich habe den Hufschlag seines Pferdes gehört. Sie werden es nicht glauben, aber es ist so…«

      Sie sprach eigentlich gar nicht mehr zu Luke Short. Sie hatte den Kopf etwas angehoben, und ihre Augen gingen an dem Mann vorbei. »Ich lag auf meinem Bett. Es war spät in der Nacht, da hörte ich den Hufschlag zweier Pferde. Es ist sicher keine Seltenheit, daß zwei Reiter nachts in eine Stadt kommen. Aber den Hufschlag dieser beiden Tiere habe ich erkannt. Es waren die Hengste von Wyatt Earp und Doc Holliday. Ich stand sofort auf und lief ans Fenster. Aber ich habe sie nicht mehr gesehen. Sie müssen hier irgendwo in der Nähe in einem Hof verschwunden sein. In Ihrem Hof, Sheriff.«

      Das Gesicht des Texaners war ausdruckslos wie ein Comanchenantlitz.

      »Gut«, meinte die Frau, »ich sehe, Sie verstehen, sich zu beherrschen. Well, Sie brauchen mir jetzt ja noch nichts zu sagen. Aber wenn Ihnen das, was ich Ihnen jetzt zu sagen habe, doch etwas wert ist, dann möchte ich Sie sehr bitten, mir zu sagen, wohin Doc Holliday geritten ist.«

      Sie beugte sich weit über den Tisch vor und sprach ganz leise. »Sie saßen am Nebentisch. Ich konnte sie nicht genau beobachten, da ich dem Spiel an meinem Tisch auch Aufmerksamkeit widmen mußte. Glücklicherweise war es bei uns nicht sehr laut, da es sehr spannend zuging. Ich habe übrigens seit langem zum erstenmal eine Pechsträhne gehabt. Vielleicht, weil ich zu sehr auf den Nebentisch geachtet habe. Da unterhielten sich zwei Männer über den großen Tag, wie sie es nannten. Anfangs interessierte es mich überhaupt nicht, was sie sagten. Aber plötzlich hörte ich den Namen – den Namen…«

      Sie machte eine Pause und holte Luft, da es ihr offensichtlich schwerfiel, diesen Namen zu nennen:?»… den Namen Wyatt Earp. Ich wurde jetzt natürlich hellwach, denn was mit Wyatt Earp zu tun hat, hat ja leider auch mit Doc Holliday zu tun.«

      Der Texaner, der bis hierher aufmerksam zugehört hatte, unterbrach sie jetzt zum erstenmal: »Wieso leider, Miß?«

      Die Frau preßte die Zähne aufeinander. »Wieso leider? Weil ich…, weil ich ihn liebe, Sheriff. Weil ich immer noch glaube, daß er einmal mein Mann wird, daß er mit mir wegziehen wird aus dieser fürchterlichen Gegend in eine Stadt, wohin wir beide gehören. Er und ich. Er ist ein Doktor, verstehen Sie, ein gebildeter Mensch. Und ich möchte mit ihm leben in einem guten, anständigen Haus, wo er für uns arbeitet, wo er Menschen gesund macht, was seine Aufgabe ist, eine Aufgabe, die er einmal sehr geliebt hat und großartig erfüllte.«

      Der Texaner nickte. »Ja, daran gibt es kein Zweifel, der Doc ist ein guter Arzt. Das haben schon ganz andere Leute gesagt. Wenn ich nur schon daran denke, wie er es versteht, anderen Leuten Kugeln aus dem Leib zu holen…«

      Laura Higgins zuckte zurück. »Kugeln aus dem Leib holen, ja, das ist es, was ihr bewundert. Aber ich bewundere es nicht. Ich verabscheue es!«

      »Wollten Sie mir nicht irgendwas erzählen«, unterbrach sie der Texaner, während er schon wieder nach seinem Hut griff.

      »Doch, ja.« Sie lehnte sich sofort wieder vor. »Also, die beiden Männer sprachen von Wyatt Earp. Und zwar sagte der eine, es gefalle ihm nicht, daß der Marshal so lange Zeit verschwunden sei. Dann wurde von Chiricahua gesprochen und davon, daß er auf der McLowery Ranch aufgetaucht sei. Dann soll er plötzlich wie vom Erdboden verschluckt gewesen sein. Jedenfalls machten sich die beiden Männer Gedanken darüber, daß der Marshal sich so lange Zeit nicht in der Stadt hatte sehen lassen. Ich sagte ja schon, daß ich nur wenig verstanden habe. Ich wurde ja nur durch den Namen des Marshals aufmerksam. Ja, und dann hörte ich noch den Namen Marana. Und es fiel mir auf, daß sie von dem großen Tag sprachen, der übermorgen sein solle.«

      »Übermorgen?« entfuhr es dem Texaner. »Das wäre also morgen?«

      Die Frau nickte. »Ja, morgen.«

      »Marana.«

      Die Lippen des Sheriffs hatten sich kaum bewegt. »Damned, das ist eine Stadt zwischen Tucson und Casa Grande. Ein ziemlich unbedeutendes Nest, kaum zwanzig Häuser.«

      Plötzlich stieß er

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