Wyatt Earp Paket 3 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Paket 3 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

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Marshal nickte gelassen. »Ja, ja. Ich glaube, ich rieche es schon, wenn einer zu der Bande gehört.«

      Sie hatten keinen Menschen niedergeschossen, die Galgenmänner – und doch hatte ihr Überfall auf die Arizona-Bank von Casa Grande einen Toten gefordert. Den Banker James Cornfelder. In der Morgenstunde des vierundfünfzigsten Geburtstages hatte er einen gewaltigen Schock erlitten, den er nicht zu überstehen vermocht hatte.

      *

      Die elf Galgenmänner saßen im Jail von Casa Grande.

      Sheriff Marlove war stolz darauf, auch zwei von ihnen gestellt zu haben.

      »Ich möchte nicht wissen, was passiert wäre, wenn Sie nicht in die Stadt gekommen wären, Mr. Earp«, meinte er.

      Der Marshal stand an der Tür und blickte auf die Straße hinaus.

      »Sie müssen sich eigentlich bei jemand anders bedanken«, sagte er.

      Der Sheriff zog die Brauen hoch. »Bei Doc Holliday? Ich weiß, und ich habe es schon getan. Er ist drüben im Saloon und sieht noch einmal nach dem Wirt. Übrigens hat der sich auch großartig gehalten. Das wird ihm in der Stadt wieder zu neuem Ansehen verhelfen.«

      »Nein, nein, ich meine nicht Doc Holliday«, entgegnete der Marshal und wies hinaus auf die Straße. »Ich meine den da.«

      Der Sheriff blickte ihn verblüfft an.

      Wyatt winkte ihm.

      Marlove kam heran und sah über die Schulter des Marshals hinweg.

      Drüben auf dem Vorbau der Bank saß ein Junge. Er hatte den Kopf in die Hände gestützt und weinte.

      Es war der kleine Billy Ovarim. Der Tod des Bankiers hatte ihn tief ergriffen.

      »Das ist doch Billy Ovarim«, meinte der Sheriff.

      »Ich weiß nicht, wie er heißt. Ich weiß nur, daß er uns vorne am Eingang der Stadt abgefangen und auf die Desperados aufmerksam gemacht hat. Er hat gemerkt, daß irgend etwas nicht stimmt und ist aus der Bank weggelaufen, draußen auf einen Baum gestiegen und hat in das Zimmer von Cornfelder gesehen. Da hatte er die drei Burschen entdeckt und wollte Alarm schlagen. Aber zu Ihnen traute er sich nicht. Vielleicht wußte er auch, daß Sie nicht da waren. Deshalb ging er zurück und lief hinten durch die Quergasse zum Stadteingang. Da standen allerdings auch zwei Männer. Er hat sie übrigens später zu Fall gebracht. Als er uns entdeckte, gab es für ihn kein Halten mehr. Obgleich sie da standen, rannte er querfeldein auf uns zu. Und Judy Harrison verdankt ihm auch eine ganze Menge. Er war im Hof, als die beiden O’Keefes sie belästigten, und hat Frank O’Keefe mit der Steinschleuder getroffen, so daß der durchs Feuer gefallen ist. Ich war gerade auf der Straße und wurde dadurch auf die beiden Banditen aufmerksam.«

      Der Sheriff rieb sich das Kinn.

      »Hm, der kleine Billy Ovarim… Ich weiß nicht, der Bursche ist so gewitzt. Und es heißt ja, daß er der Sohn eines Indianers ist. Deshalb ist es besser, wir lassen die Sache auf sich beruhen.«

      Da nahm Wyatt Earp den Kopf herum und senkte seinen Blick in die Augen des Sheriffs.

      »Jonny Marlove, es wäre gut, wenn ich das, was Sie da eben gesagt haben, bald vergessen könnte.«

      »Wieso«, dehnte der Sheriff, »ich verstehe nicht…«

      »Um so besser habe ich verstanden. Der Junge hat sich großartig benommen. Besser als alle anderen in der Bank beispielsweise. Ohne ihn wäre das Geld jetzt vielleicht weg. Und außer Cornfelder wären noch andere tot. Er hat sich bravourös für die Bank und für die Frau eingesetzt. Für die Stadt! Nur weil er der Sohn eines Indianers sein kann, soll seine Tat verschwiegen werden? Nein, Jonny Marlove, das gefällt mir nicht. Außerdem kann ich Ihre Ansicht über Indianer nicht teilen. Für mich sind die roten Menschen wie alle anderen auch. Es ist mir völlig einerlei, was für eine Hautfarbe ein Mensch hat. Ob gelb, schwarz, rot oder weiß, wichtig allein ist der Charakter.«

      Wyatt deutete mit dem ausgestreckten Arm auf den Jungen. »Und dieser kleine Bursche da ist ein großartiger Kerl. Ich wollte, es gäbe mehr Leute wie ihn.« Nach diesen Worten verließ er grußlos das Office des Sheriffs.

      Marlove war tief betroffen. Im Grunde seines Wesens war er kein schlechter Kerl, und den Haß auf den Indianer teilte er schließlich mit Millionen seiner Landsleute.

      Die Mahnung des Marshals war ihm sehr nahe gegangen. Er wußte genau, daß Wyatt Earp recht hatte. Und nun abseits zu stehen – nein, das war nicht sein Fall. Rasch trat er hinaus auf den Vorbau.

      »Marshal! Warten Sie bitte.« Er lief ihm nach und sagte dann mit gesenktem Kopf: »Es tut mir leid, Wyatt. Ich weiß ja, daß der Bursche großartig gehandelt hat. Und es gibt wirklich keinen Grund, das zu verschweigen. Vielen Dank für den Hinweis. Es tut mir wirklich leid.«

      Er wandte sich ab und ging auf Billy Ovarim zu.

      Der Junge stand erschrocken auf, als er plötzlich den Sheriff vor sich stehen sah.

      Marlove streichelte ihm über den Kopf, griff dann in die Tasche und schob ihm ein goldenes Zwanzigdollarstück in die kleine braune Kinderhand. »Hör zu, Billy. Der Sheriff ist ein dummer Bursche, verstehst du? Er hat selbst keine Kinder und weiß darum auch nicht, wie man mit Kindern umgehen soll. Aber was du heute getan hast, wird er niemals vergessen. Und morgen wird in unserer Zeitung stehen: Der große Wyatt und sein Begleiter, der berühmte Doc Holliday – und der kleine William Ovarim aus Casa Grande haben den Überfall auf die Arizona-Bank vereitelt und elf Banditen gefangengenommen. Ja, Bill, so ähnlich wird es morgen in der Zeitung stehen.« Er reichte dem Kleinen seine Hand hin.

      Der Junge nahm das Geldstück schnell in die linke Hand und drückte die Rechte des Sheriffs.

      Dabei lief eine Träne aus seinem linken Auge über die Wange bis hinunter zum Kinn.

      »Aber Mr. Cornfelder ist tot…«, murmelte er.

      Als der Sheriff sich umwandte, sah er in die Augen des Marshals. Wyatt Earp nickte ihm nur zu, dann ging er in die Schenke, in der Doc Holliday noch einmal nach dem Wirt gesehen hatte.

      Zusammen gingen sie dann hinüber zu Judy Harrison.

      Am Nachmittag suchte der Marshal wieder das Sheriffs Office auf, um im Gefängnistrakt die elf Galgenmänner noch einmal zu verhören. Aber es war nicht anders als am Vormittag: Die

      Desperados schwiegen beharrlich. Mehr als ihre Namen gaben sie nicht an.

      Doc Holliday, der mitgekommen war, deutete auf Gibson.

      »Ich wette, daß er der Anführer ist.«

      »Ja, daran besteht kein Zweifel«, entgegnete der Sheriff.

      »Sie wissen, daß Sie sterben werden, Gibson?«

      Da fuhr der Schießer auf. »Sterben? Wieso? Ich habe niemanden umgebracht.«

      »Der Überfall auf die Arizona-Bank hat einen Toten gefordert.«

      »Aber das ist doch Wahnsinn, Earp! Sie wollen mich nur hereinlegen. Was kann ich dafür, daß der Mann gestorben ist? Er wäre ohnehin gestorben, auch ohne uns!«

      Da

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