Wyatt Earp Paket 3 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Paket 3 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

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zu, Gibson, der Bankier ist an einem Herzschlag gestorben. Verursacht durch einen plötzlichen Schock. Und an diesem Schock hat euer Überfall schuld. Daran gibt es nichts zu deuteln.«

      Der Verbrecher wandte sich um und trottete zu seiner Pritsche zurück.

      Wyatt ließ sich nun alle einzeln vorn ins Office bringen und versuchte, sie auszuquetschen.

      Aber sie schwiegen beharrlich.

      Als Willie Brand, der letzte von ihnen, in seine Zelle zurückgebracht worden war, lehnte sich der Sheriff gegen den Gewehrständer und schlug die Füße übereinander.

      »Jetzt sagen Sie mir um Himmels willen, weshalb Sie sich soviel Mühe mit diesen Banditen gegeben haben. Was wollen Sie denn von ihnen erfahren? Es reicht doch, was wir wissen.«

      »Eben nicht«, entgegnete der Marshal. Und dann berichtete er von seinem Erlebnis am Roten See.

      Jonny Marlove blickte die beiden Dodger verblüfft an.

      »Was denn, Sie haben es gewagt, sich da hineinzuschleichen? In eine Versammlung der Graugesichter! Das war doch mörderisch gefährlich.«

      »Wer nichts wagt, der nichts gewinnt«, entgegnete der Marshal. »Wir haben jedenfalls dort eine Menge erfahren, wenn auch immer noch nicht genug. Ohne den Besuch am Roten See hätten wir nichts von dem Coup hier in Casa Grande gewußt. Jetzt aber tappen wir im dunkeln. Morgen wollen die Galgenmänner wieder zuschlagen. Wo? Das ist die Frage.«

      Marlove kratzte sich den Kopf.

      »Damned, das ist ja eine höllische Geschichte. Die Kerle wollen also einen zweiten Coup landen, einen noch größeren. Wenn ich es mir recht überlege, kann es gar nicht allzu weit von hier sein. Denn so weit können sie doch gar nicht reiten in dieser kurzen Zeit.«

      »Das habe ich anfangs auch angenommen. Aber höchstwahrscheinlich sind die Männer, die hier den Überfall durchgeführt haben, morgen nicht dabei. Oder allenfalls nur der eine oder andere von ihnen. Und ein Reiter kann an einem Tag und in einer Nacht schon eine große Strecke hinter sich bringen.«

      »Aber glauben Sie, daß der Anführer der Graugesichter Wert darauf legt, ausgepumpte Leute um sich zu haben, wenn er einen so großen Coup landen will?« meinte der Sheriff.

      »Eben nicht«, entgegnete der Marshal. »Deshalb wird es schon stimmen, daß dieser Schlag hier irgendwo in der Nähe ausgeführt werden soll.«

      »Aber wo?« Der Sheriff rieb sich nervös das Kinn. »Die werden doch nicht etwa vorhaben, die Armeekasse in Phoenix zu rauben?«

      Der Marshal schüttelte den Kopf.

      »Daran habe ich auch schon gedacht. Aber das wäre zu schwierig. Die Soldaten haben mehr Wachen ausgestellt als ein Indianerstamm, der Kriegsrat abhält. Und außerdem bin ich gar nicht davon überzeugt, daß die Armeekasse so sehr verlockend für die Bande sein wird. Denn reich ist die Armee ja schon lange nicht mehr.«

      »Oder ob sie vielleicht die Bank in Chandler überfallen wollen?«

      »Ja, oder in Telleson oder Godyaer, Hassayampa, Wintersburg, Arlington, Rainbow Valley, Stanfield, in Coolidge, Florene, Superior, Miami, Tortilla Flat, Fort McDowell oder in El Mirage in Morris Town oder drüben in Golden Hope! Wir haben an alles gedacht, Sheriff Marlove, wie Sie sehen.«

      Der Sheriff warf die Hände hoch. »Um Himmels willen. Da haben Sie einen gewaltigen Kreis hier um die Gegend von Phönix gezogen.«

      Ja, und wahrscheinlich nur die Hälfte der Städte genannt, die in Frage kommen. Ich wollte Ihnen damit nur sagen, wie schwer es ist herauszufinden, wo die Galgenmänner zuschlagen wollen.«

      »Ja, Sie haben recht. Es ist ganz sicher nicht leicht. Und was gedenken Sie zu tun?«

      »Jeder Sheriff in all diesen Städten, die ich eben genannt habe, und auch in denen, die ich nicht genannt habe, weiß Bescheid.«

      Der Georgier lehnte, wie er es gern zu tun pflegte, zwischen Tür und Fenster an der Wand und hatte einen Fuß angezogen, den rechten Ellbogen auf die Faust gestützt und hielt seine Zigarette in der Hand.

      Jetzt warf er ein:

      »Und ganz sicher hat der Marshal mit der Warndrahtnachricht auch den Sheriff erreicht, in dessen Stadt es geschehen soll. Fragt sich bloß, ob dieser Mann nicht zufällig ein Freund der Galgenmänner, vielleicht sogar selbst ein Graugesicht ist.«

      Marlove sank auf seinen Stuhl nieder.

      »Ja, ausgeschlossen ist das leider nicht. Aber Sie haben wirklich getan, was zu tun war.«

      Wyatt Earp schüttelte den Kopf. »Nein, es ist nicht genug getan. Ich kann die Hände nicht in den Schoß legen. Im Gegenteil. Wenn hier alles erledigt ist, muß ich weiter.«

      »Weiter?« Marlove sprang sofort wieder auf. »Sie wollen nicht hierbleiben, um die Verhandlung abzuwarten?«

      »Nein, dazu habe ich keine Zeit. Das werden Sie ebensogut, wenn nicht besser, erledigen. Sie kennen die Verhältnisse hier viel besser als wir. Wir reiten gleich weiter.«

      »Aber – sind Sie nicht mit Miß Harrison befreundet…?«

      »Doch, aber sie wird Verständnis dafür haben, daß wir gleich weiter müssen.«

      »Ja, ja, aber wo wollen Sie denn hin? Haben Sie denn ein Ziel, einen bestimmten Verdacht?«

      Wyatt zog die Schultern hoch. »Es gibt da natürlich ein paar Punkte, die besonders in Frage kämen. Aber sie liegen leider so weit auseinander, daß es ausgeschlossen für uns beide ist, sie alle abzureiten.«

      Die beiden verabschiedeten sich von Jonny Marlove und gingen dann noch hinüber zu Judy Harrison, wo sie auch den kleinen Billy Ovarim fanden.

      Die junge Frau und der Boy verabschiedeten sich herzlich von den beiden Dodgern und geleiteten sie hinaus vor die Tür.

      In gestrecktem Galopp verließen die beiden Reiter in östlicher Richtung die Stadt…

      *

      Tombstone.

      Schwefelgelber Himmel lag über der berüchtigten Westernstadt vor den Blauen Bergen.

      In dem schon berühmten Marshals Office amtierte seit einiger Zeit auf besonderen Wunsch Wyatt Earps und Mayor Clums und des redlichen Teils der Bevölkerung der Stadt der hünenhafte Texaner Luke Short als Sheriff.

      Ganz sicher war er der erste Sheriff von Tombstone, der großen Respekt genoß. Der Goliath war nicht nur ein schlagstarker, sondern auch ein schußschneller Mann, den die Banditen nicht weniger fürchteten als den Marshal Earp selbst.

      So war auch während der Zeit, seit der der Texaner das Amt des Sheriffs hier übernommen hatte, so gut wie nichts passiert. Natürlich lebte die Verbrecherwelt Tombstones weiter und braute ihre finsteren Pläne in den düsteren Winkeln der Stadt nach wie vor zusammen. Aber sie wagte es noch nicht, sich so offen damit zu zeigen oder gar zu brüsten, wie es vorher unter Jonny Behan der Fall gewesen war.

      Aber dieses Tombstone war ein Vulkan. Immer wieder gärte und brodelte es, und man hatte

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