Wyatt Earp Paket 3 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Paket 3 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

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Sie unterscheidet sich in nichts von den sieben anderen Städten, die informiert worden sind.«

      »Leider ist das richtig.«

      Die beiden schwiegen und blickten unverwandt in die Talmulde, in der die schlafende Stadt Marana lag.

      Was der Sheriff Luke Short im fernen Tombstone schon wußte, hatte der Marshal nur erahnt. Er war wieder einmal dem Gefühl gefolgt, das in seiner Brust saß und ihn schon so oft den richtigen Weg geleitet hatte.

      Jetzt war es natürlich sehr schwierig für die beiden. Sie konnten nicht einfach hinunter in die Stadt reiten und dem Sheriff Bescheid sagen. Damit könnten sie vielleicht den Überfall zunächst vereiteln, aber das, was Wyatt Earp erreichen wollte, wäre dann zerstört: Er wollte den Big Boß der Galgenmänner stellen.

      Fern in den Silver Mounts, drüben in New Mexico, hatten die beiden am Roten See bei der Versammlung der Graugesichter erfahren, daß einen Tag nach dem Überfall auf die Bank von Casa Grande der große Schlag in der Nähe erfolgen sollte, aber nur von den Anführern der Bande ausgeführt werden sollte. Und was die Sache für den Marshal besonders interessant machte, war die Tatsache, daß der Big Boß, also der oberste Chief der Galgenmänner, diesen Coup selbst leiten würde.

      Nur wußten die beiden aber nicht, wo der Coup gestartet werden sollte. Hier in Marana…?

      Und wenn er hier geplant war, und der Big Boß der Graugesichter ihn selbst leitete, dann war äußerste Vorsicht geboten.

      Ein Mann wie der Chief der Galgenmänner, dessen Umsicht Wyatt Earp mehrmals hatte bewundern müssen, würde sich mit allen Sicherheitsvorkehrungen gegen jede Überraschung absichern. Hatte er schon oben in Casa Grande elf Männer für den Überfall auf die Bank befohlen, so würde er hier, wenn er selbst mitritt, sicher die doppelte Anzahl in die Sättel bringen.

      Daß der Coup so kurz nach dem Schlag in Casa Grande ausgeführt werden sollte, brachte mehrere Vorteile für die Banditen mit sich. Erstens würde niemand vermuten, daß nach einem so großen Banküberfall gleich am nächsten Tag in der Nähe wieder ein großer Überfall vonstatten gehen würde. Und zudem konnten die Tramps damit rechnen, daß die Posse, die nach den Räubern von Casa Grande suchte, alle verfügbaren Leute der Gegend zusammenziehen würde. Da war anzunehmen, daß man in der Gegend außerhalb der Fünfzigmeilenzone nicht eben allzu wachsam sein würde. Auf diesen Gedanken konnte allerdings nur ein Mensch wie der Chief der Galgenmänner kommen.

      »Wenn ich mir vorstelle«, meinte der Georgier in die Stille hinein, »daß die Halunken jetzt vielleicht oben in Phoenix vor dem Armee-Depot hängen, und wir stecken hier weit im Südosten, dann könnte ich lachen.«

      Leider ist es nicht ausgeschlossen, daß sie in Phoenix sind, oder in Chandler oder sonstwo. Ich bin hierhergeritten, weil sie auch in Marana sein könnten. Und Marana ist nicht von mir gewarnt worden.«

      Es stand für die beiden Reiter fest, daß sie vor keiner leichten Aufgabe standen. Bei allem, was sie von nun an taten, gingen sie von der Annahme aus, daß der Coup hier in Marana gelandet werden könnte. Sie mußten also alle Vorsicht walten lassen. An jeder Ecke und hinter jedem Baum konnte ein Galgenmann stehen, den der Big Boß dort postiert hatte. Wenn auch der Boß der Bande nicht mit dem Besuch des Marshals Earp in Marana rechnete, so genügte doch ein einziger seiner Leute, um die beiden Dodger aus irgendeinem Hinterhalt heraus mit dem Revolver aufzuhalten und niederzustrecken.

      Die Freunde ritten zusammen nach Südosten davon, um die Talmulde herum einer kleinen Waldung entgegen, die am Ostrand der Stadt lag und die ihren größtmöglichsten Schutz bis in die nächste Nähe der Stadt bot.

      Die kleine Waldung ging bis auf etwa hundert Yards an den Stadtrand heraus.

      Wyatt Earp und Doc Holliday brauchten anderthalb Stunden, bis sie wußten, daß die Waldung unbesetzt war.

      Das sprach nicht unbedingt dafür, daß es keine Galgenmänner in Marana gab.

      Sie hätten es nicht nötig gehabt, noch Posten in den Wald zu stellen, da es völlig genügte, einen Mann so zu postieren, daß er den Waldsaum beobachten und jeden, der ihn verließ, mit dem Gewehr aufhalten konnte.

      Die beiden waren von ihren Pferden gestiegen und standen etwa dreißig Yards vom Waldsaum entfernt.

      Es war eine sternklare Nacht. Sie sahen die ersten Häuser der Stadt drüben deutlich vor sich.

      »Hätten wir uns nicht am besten getrennt?« meinte der Georgier. »Ich hätte es ja von der anderen Seite versuchen können.«

      »Nein, von der anderen Seite ist es zu gefährlich. Da können sie den Weg auf die Stadt zu eine Meile lang einsehen. Wir kämen niemals heran. Hier allein haben wir eine kleine Chance.«

      »Aber doch nicht mit dem Pferd.«

      »Nein, natürlich nicht. Die Tiere müssen wir hierlassen.«

      »Und wie wollen Sie hinüber zu den Häusern kommen?«

      Der Marshal deutete auf einen Creek, dessen silbernes Band durch die Bäume schimmerte.

      »Da unten ist unser Weg. Wir werden am Bachufer entlang auf die Stadt zukriechen. Da der Bach so klein ist, daß er nicht einmal mit einem Boot befahren werden kann, haben die Banditen keinen Grund, ihn zu bewachen. Sie werden kaum annehmen, daß jetzt jemand darin herumkraucht.«

      Sie brachten die beiden Hengste in einem Gebüsch unter und näherten sich geduckt dem Ufer des Creeks, das dicht hinter dem Waldsaum lag.

      Als sie die letzten Bäume verließen, hatten sie sich so tief zu Boden geduckt, daß sie nicht so leicht gesehen werden konnten.

      Wyatt Earp war zuerst über die Uferböschung verschwunden. Der Spieler folgte ihm sofort.

      Dann blieben sie lauschend stehen.

      Als alles still blieb, gingen sie geduckt weiter.

      Der Creek, der sich hier glücklicherweise ein Bett von anderthalb Yards Tiefe in den Boden gefressen hatte, war wie ein Graben, durch den sie sich den Häusern nähern konnten. Sie kamen rasch vorwärts. Als sie aber bis auf dreißig Yard an den ersten Stallbau herangekommen waren, mußten sie feststellen, daß der Bach nach Nordosten abbog.

      Wyatt Earp lugte über die Uferböschung und wartete. Als nirgends ein verräterisches Geräusch zu hören und auch kein Mensch zu sehen war, zog er sich vorsichtig über den Uferrand und schlich tief am Boden hin auf die Scheune zu, an deren Rückwand er stehen blieb.

      Mit stiller Bewunderung sah er den Georgier näherkommen, der sich ebenso lautlos auf die Scheune zubewegte.

      Da standen sie dicht nebeneinander an die Holzwand gepreßt und lauschten in die Nacht von Marana.

      Vielleicht war alles umsonst, was sie hier taten. Vielleicht waren die Graugesichter ja fünfzig oder mehr Meilen von hier entfernt längst am Werk.

      Aber das konnte die beiden Männer nicht hindern, weiterhin mit größter Vorsicht in die Stadt einzudringen.

      Geduckt schlichen sie um die Scheune herum. Wyatt, der voranging, blickte über eine mannshohe Mauer in einen Hof.

      Da drüben schien alles still zu sein.

      Er jumpte hinüber und blieb sofort stehen, den Revolver in

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