Wyatt Earp Paket 3 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Paket 3 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

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du mich jetzt doch auslöschen wirst, Grambola, könntest du mir eigentlich auch sagen, wie damals dein großes Duell mit Mike Donegan, dem gefährlichen Schießer, drüben in Dallas ausgegangen ist.«

      »Mein Duell mit…, ach, mit Mike Donegan. Ja, wie soll es ausgegangen sein? Die Frage ist überflüssig, Doc. Du siehst mich hier stehen. Der armselige Donegan liegt auf dem Boot Hill von Dallas. Und nicht nur er!«

      »So wurde mir doch recht berichtet«, fuhr Holliday fort. »Dann kannst auch du es nur gewesen sein, der Billy Henderson, den schnellen Bill, aus den Stiefeln geschossen hat, drüben in Martini.«

      »Martini?« fragte der Bandit.

      Wyatts Gesicht entspannte sich plötzlich.

      »Ja, drüben in Martini. Oder solltest du es etwa gar nicht gewesen sein, der den schnellen Bill erledigt hat?«

      »Natürlich war ich es!« brüllte Grambola. »Wer sonst! Ich, der große Pete Grambola!« Er warf den Kopf ins Genick und blickte sich im Kreis um. »Na, was sagt ihr dazu, Boys? Ihr wißt, daß das zwei große…, ich meine, daß das zwei bekannte Männer sind, die weit im Westen herumkamen. Jeder kennt die Namen Wyatt Earp und Doc Holliday. Und sie kennen mich! He, Earp!« Er stieß den Marshal mit dem Stiefel an. »Du wirst mich doch wohl auch kennen?«

      »Natürlich kenne ich dich, Grambola. Du hast Jerry Putkin in Colorado Springs erschossen, nicht wahr? Und wenn du etwas mehr Glück gehabt hättest, dann wäre es dir auch gelungen, José Flanagan in Wichita zu erledigen, der dich mit der Kugel zurückstieß. Ja, er ist eben der schnellste Mann gewesen. Und du kannst von Glück sagen, daß du mit dem Leben davongekommen bist. Er hat dich ganz schön auflaufen lassen, der große Flanagan.«

      Es hatte nie einen José Flanagan gegeben. Aber der billige Prahler fiel auch auf diesen Bluff herein.

      »Was denn«, knurrte er. »Flanagan soll mich niedergeschossen haben? Das ist doch…, das ist doch Unsinn! Wer hat denn das erzählt? Das ist doch eine bodenlose Lüge! Ich war es, der ihn niedergeschossen hat. Ich habe ihn besiegt. Mit der ersten Kugel habe ich ihn tödlich getroffen. Noch heute sehe ich ihn zusammenbrechen wie einen nassen Sack. Er lag auf der Mainstreet von Wichita vor mir. Auf neun Yards Distanz habe ich ihn ausgepustet. Ja, Boys, das war eine Stunde!«

      Als niemand von seinen Leuten Anstalten machte, dem »großen Boß« zu diesen Phantasietaten zu gratulieren, senkte er den Kopf nach vorn wie ein Raubvogel und knurrte: »So, und nun wollen wir das hier erledigen.«

      »Schade, daß du von dieser Tat nichts berichten kannst, Grambola«, meinte Holliday.

      »Wieso nicht?«

      »Na, weil es ein ganz armseliger, schäbiger Meuchelmord ist.«

      »Bildest du dir etwa ein, daß ich mich mit dir schießen soll?«

      »Ich bilde mir gar nichts ein, Grambola, ich meinte ja nur, daß du damit nicht prahlen kannst.«

      »Prahlen! Dreckskerl!«

      Wyatts Plan stand fest.

      Er hatte die Beine vorsichtig angezogen und sich hinten auf die Hände gestützt. Es wäre nicht das erstemal gewesen, daß er sich so vom Boden hochgeschnellt hätte, um einen Mann niederzureißen. Es mußte ihm gelingen, Grambola niederzureißen. Was dann weiter geschehen würde, mußte sich zeigen.

      Er hatte aus Leibeskräften an den Stricken gezerrt und die Fesseln so weit gelockert, daß er, wenn er erst nicht mehr auf dem Rücken lag, eine Hand bestimmt frei bekam.

      Und dann wollte er schon einen Revolver an sich bringen. Grambola hatte schließlich einen Revolver in der Hand und einen zweiten im Gurt und auch ein Messer neben dem Revolver stecken.

      In diesem Augenblick geschah etwas Unerhörtes.

      Vorn auf dem Vorbau tauchte plötzlich ein Schatten auf, den die Galgenmänner nicht sahen, da sie den Fenstern den Rücken zukehrten.

      Der Schatten war riesengroß und schwarz wie die Nacht.

      Im nächsten Augenblick wurden die Fensterscheiben von zwei Revolvern zertrümmert. Zwei Hähne wurden knackend gespannt.

      Die Banditen wirbelten herum.

      »Hände hoch!« brüllte ihnen vom Fenster eine dröhende Stimme entgegen.

      Die Banditen nahmen die Hände langsam in Schulterhöhe.

      »Wer ist denn das?« krächzte Grambola.

      »Ja, überleg mal, Brother. Du wirst es nicht raten. Ich will dich aber nicht lange auf die Folter spannen, denn ich bin ja ein gutmütiger Mensch. Mein Name ist Short, Reisender in Sachen Blei und gebrochenen Knochen. – Laß die Pfoten oben, Bursche! Wie ist es, erinnerst du dich nicht an mich? Wir trafen uns doch drüben in Dallas, als du falsch gespielt hast und von zwei Kerlen verprügelt wurdest. Dann fingst du mit mir ein Spiel an, und ich habe dich aus dem Fenster geworfen. Darauf kamst du ins Jail. Daß du das vergessen konntest, Grambola! – Du sollst deine Pfoten oben lassen. Und auch der kleine dicke Bursche da in der Ecke. Laß deine Hände oben, Junge, sonst gibt’s Zunder. – Wie sieht’s aus, Marshal?«

      Wyatt hatte seine Hand bereits aus der Schlinge gezogen, kniete nieder und zerrte Grambola das Messer aus dem Gurt.

      In der nächsten Minute war er frei. Dann schnitt er Doc Holliday los.

      Die beiden entwaffneten die Banditen und steckten sich ihre eigenen Revolver wieder in die Halfter.

      Der Texaner hing immer noch grinsend in der zerborstenen Scheibe, vom ersten rotgoldenen Licht der aufgehenden Sonne magisch beleuchtet. Ein wildes Lächeln stand auf seinem markigen Gesicht.

      »Hallo, Mr. Earp, lange nicht gesehen«, grinste er und bleckte seine weißen Zähne.

      Der Marshal blickte ihn lange an.

      »Jetzt habe ich nur eine Frage, Luke. Wo kommen Sie bloß her?«

      »Aus der Hölle, direkt aus der Hölle, oder besser gesagt aus einem Kaff, das den traurigen Namen Grabstein führt und in das mich mein treuloser Freund Wyatt Earp als Sheriff gesetzt hat. Da hat mir gestern eine süße Taube namens Laura etwas von Marana geflötet. Und ich dachte, daß Sie nicht herkämen. Und da wollte ich mal nach dem Rechten sehen. Ich bin erst vor wenigen Minuten gekommen. Da hörte ich diesen krächzenden Vogel hier singen… Ist es nicht schön, daß du eine so laute Stimme hast, Grambola!«

      Da schrie der Verbrecher plötzlich:

      »Los, Männer, wehrt euch! Es ist nur ein einzelner! Tod dem Tex!«

      Mit dem Ruf »Tod dem Tex!« stürmten die Banditen nach vorn.

      Aber sie kamen nicht weit. Schüsse blitzten ihnen entgegen. Und zwei von ihnen wurden von Wyatt Earp aufgehalten, der sich ihnen in die Füße warf.

      Wenige Minuten später waren die fünf Verbrecher im Jail von Marana eingesperrt.

      Grambola war nicht der große Boß der Galgenmänner. Er hatte nur einen kleinen Trupp von Verbrechern geführt, die größtenteils aus der Tombstoner Gegend stammten.

      Die Galgenmänner hatten in dieser Nacht nicht

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