Wyatt Earp Paket 3 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Paket 3 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

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selbst.

      Niemand außer diesen beiden Menschen wußte, daß der Marshal Earp in Marana weilte.

      Infolge der nun schon zwei Tage dauernden unablässigen Beobachtung der Straße kannten die beiden Männer schon fast jedes Gesicht, so daß ihnen ein Fremder schon auffallen mußte.

      Und der Mann, der soeben auf einem grauschwarzen Wallach von Westen her in die Stadt kam, war ein Fremder.

      Es war ein mittelgroßer knorriger Mensch mit hagerem, scharfem Gesicht und gebogener Nase.

      Er trug braunes Lederzeug, darüber einen Waffengurt und darin tief über dem linken Oberschenkel einen schweren Revolver, in dessen Knauf ein weißes Dreieck eingelassen war.

      Es war der Spieler, der diese Entdeckung machte, während der Marshal noch das Gesicht des Reiters durchforschte.

      »Sehen Sie sich mal die Kanone an, Marshal.«

      Wyatt Earp kam dieser Aufforderung nach. Er stieß einen leisen Pfiff durch die Zähne. »Zounds! Ein Dreieck.«

      »Das will vielleicht weiter nichts bedeuten«, entgegnete der Spieler, »aber ich bin doch verdammt mißtrauisch gegen diese Dinger geworden.«

      Der Marshal nickte.

      »Ich kannte mal einen Mann, der ließ sich in seinem Revolverknauf einen Punkt machen. Ein anderer machte zwei Punkte hinein und ein dritter einen Strick. So kann sich dieser Mann hier ein Dreieck eingravieren lassen. Dann kannte ich auch einen Rancher, der überall das Zeichen seiner Ranch aufprägen ließ, auf dem Sattel, auf den Stiefelschäften, auf dem Waffengurt und überall, sogar auf dem Revolverknauf. Es war ein großes S. Der Anfangsbuchstabe seines Namens: Salinger.«

      »Ja, ich erinnere mich an ihn. Es war James Salinger oben in Nebraska«, sagte der Spieler.

      »Richtig. Ebenso kann dieser Mann zu einer Ranch gehören, deren Brandzeichen das Dreieck ist.«

      »Natürlich, und der Bursche sieht ja auch ganz wie ein Weidereiter aus.«

      Dennoch behielten die beiden ihn im Auge.

      Der Reiter brachte sein Pferd vor der Schenke an, in der Wyatt Earp und Doc Holliday vor zwei Tagen von den Tramps überrascht worden waren, und rutschte aus dem Sattel.

      Die Wirtsleute, die sich gegen den Marshal gestellt hatten, saßen mit den Banditen noch im Jail. Und der Saloon war geschlossen.

      »Er wird ein paar Schritte weitergehen müssen«, meinte der Spieler.

      Und das geschah auch. Der Reiter hatte von der Straße aus die nächste Schenke erspäht, die drüben an der Ecke lag.

      »Schade, daß wir jetzt nicht hinuntergehen können«, meinte der Spieler.

      »Ja, das ist schade, aber das würde unseren genauen Plan vereiteln. Niemand weiß, daß wir in der Stadt sind. Nur so haben wir eine Chance, daß sich die Banditen zeigen.«

      Nach anderthalb Stunden erst kam der Mann wieder aus der Schenke heraus.

      Er blieb einen Augenblick auf dem Vorbau stehen, und die beiden Beobachter sahen, daß er auf ihre Straßenseite blickte. Und zwar nicht auf das kleine, etwas zurückliegende Haus des Reverenden, sondern auf das Depot der Railway, das zwei Häuser weiter rechts lag.

      Die beiden Dodger blickten einander verblüfft an.

      Dann meinte der Spieler: »Ich verpflichte mich, den nächsten Heiratsantrag von Laura Higgins anzunehmen, wenn das nicht ein Galgenmann ist.«

      »Ja, das sieht ganz so aus«, entgegnete der Marshal. »Aber was den Heiratsantrag der schönen Laura anbetrifft – ich werde Sie daran erinnern.«

      Der Mann unten hatte indessen seinen Blick von dem Depot gelöst und verließ den Vorbau, um sich in den Sattel seines Wallachs zu ziehen. Langsam ritt er aus der Mainstreet hinaus nach Westen.

      »Am liebsten würde ich dem Kerl folgen.« Der Marshal schob sich eine seiner langen schwarzen Zigarren zwischen die ebenmäßig gewachsenen weißen Zähne und riß unter der Fensterbank ein Zündholz an. »Ich habe das Gefühl, daß unsere Wartezeit vorbei ist, Doc.«

      »Ja, das Gefühl habe ich auch.«

      Es war noch keine Dreiviertelstunde vergangen, als wieder ein Fremder drüben vor der Schenke hielt. Es war ein großer dunkelgesichtiger Mann, der einen breitrandigen schwarzen, mit weißen Zacken abgesteppten Sombrero trug, einen schwarzen Anzug und ein weißes Rüschenhemd. Er mochte vierzig Jahre alt sein, hatte ein gutgeschnittenes Gesicht, und unter der breiten Krempe seines Hutes blickte blau-schwarzes Haar hervor. Er ritt einen hochbeinigen braunen Hengst mit heller Mähne, der mexikanisch aufgeschirrt war. Leuchtendrot und mit gelben Punkten besetzt war die Satteldecke.

      Die beiden Dodger hatten ihn stumm beobachtet.

      »Ein Mexikaner«, meinte der Marshal jetzt.

      Der Reiter war unterdessen abgestiegen, warf die Zügelleinen um den Querholm und betrat den Vorbau. Wie sein Vorgänger ging er auf die geschlossene Schenke zu, dann sah er sich nach allen Seiten um.

      Aber er ging nicht in die Eckschenke wie der Cowboy vor ihm. Er blieb stehen, lehnte sich an einen dicken Vorbaupfeiler – und starrte auf das Depot hinüber.

      »Scheint eine unheimliche Anziehungskraft zu haben, der Laden da nebenan«, fand der Spieler. »Der Junge kann sich gar nicht von dem Anblick losreißen.«

      Aber der »Junge« riß sich von dem Anblick endlich doch los. Er zog sich den Hut ins Gesicht, schob sich eine Zigarette zwischen die Lippen und verließ den Vorbau.

      Sehr langsam zog er sich in den Sattel und ritt weiter die Straße hinauf.

      Nach wenigen Minuten kam er zurück und verließ die Stadt in der gleichen Richtung, aus der er gekommen war.

      Sollte auch das ein Zufall gewesen sein?

      Natürlich konnte es ein Zufall gewesen sein. Der Mann konnte aus mancherlei Grund in die Stadt gekommen sein und hatte sie wieder verlassen, ebenso der Reiter vor ihm.

      Während die beiden Dodger noch darüber nachgrübelten, kam drüben links aus der in die Mainstreet mündenden Seitenstraße ein Reiter. Er preschte um die Ecke, sprang aus dem Sattel und warf seine Zügelleine um die Halfterstange. Dann reckte er sich und nahm den Hut ab, um den Staub herauszuklopfen.

      Es war ein stämmiger Bursche, höchstens fünfundzwanzig Jahre alt, groß, mit breiten Schultern und klobigen Händen. Er trug einen grauen Hut mit großen Schweißflecken, einen grauen, mit Flicken besetzten Anzug und ein verwaschenes blaues Hemd. Die Schöße der Jacke bauschten sich dort, wo er zwei große Revolver trug.

      Langsam schlenderte er über die Straße vorwärts am Haus des Reverenden und am Generalstore vorbei. Drüben an der Ecke vor der Schenke blieb er stehen und tat, als besichtigte er da ein Pferd. Und es war ein unbedeutender Rotschimmel, der ganz sicher keine Betrachtung wert war. Der Mann stellte sich hinter ihn und blickte über seine Kruppe auf die andere Straßenseite.

      Auf das Railway-Depot!

      Der Gambler hatte die Arme über der Brust gekreuzt und

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