Wyatt Earp Paket 3 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Paket 3 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

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blieb er wieder stehen und tat, als wenn er sich den Zigarettenstummel noch einmal anzünden müsse.

      Er war jetzt neben einem der Fenster und konnte in den Schankraum sehen.

      Und was er da sah, bannte seinen Blick. Unweit vom Fenster, nur etwa einen Yard entfernt, sah er auf dem Tisch eine braune, behaarte Hand liegen, die eine Zigarette hielt. Auf dem Mittelfinger dieser Hand blinkte ein großer goldener Ring mit einer hellen Platte, in die ein Dreieck eingraviert war.

      Der Ring der Galgenmänner!

      Wyatt hob den Blick und sah zur Theke hinüber.

      Und was er da sah, faszinierte ihn nicht weniger. Doc Holliday lehnte an der Theke und hatte die Linke um sein Glas gespannt. Den Kopf hatte er etwas angehoben und blickte den blonden Burschen an, der neben ihm stand.

      Mehrere Schritte hinter ihm stand der Mexikaner, der seinen Revolver gezogen hatte.

      Die wenigen Leute, die in der Schenke waren, starrten zur Theke hinüber.

      Das war ja eine höllische Situation! Wenn Wyatt jetzt eingriff, hatte er wohl keine Gelegenheit mehr, sich den Besitzer des großen goldenen Ringes anzusehen.

      Und noch einmal zurückzugehen, und sich neben dem Fenster zu bücken, um von dort aus das Gesicht des Mannes zu erkennen, konnte er auch nicht riskieren, da er vielleicht vom Wagen aus beobachtet wurde.

      Also ging er weiter auf die Schankhaustür zu und schob sie langsam auf.

      Damned! Den Mann am Fenster konnte er nicht sehen, da der ihm den Rücken zukehrte.

      Es war ein ziemlich großer Mann, schlank, hager und sicher noch nicht alt.

      Wyatt hielt auf die Theke zu und blieb an ihrem Stammende, nicht weit von dem Mexikaner stehen.

      Er winkte dem Keeper.

      Der kam mit schlotternden Knien heran.

      »Ja, ja, Sie bekommen gleich. Sie sehen doch…«

      Da flog der Kopf des Mexikaners herum. Er schnauzte den Wirt an: »Was?«

      »Nichts, Mister, natürlich nichts.«

      »Das wollte ich dir auch geraten haben!«

      Doc Holliday hatte den Marshal sofort gesehen.

      Hatte nun der Mexikaner, der ein ungewöhnlich argwöhnischer Mensch zu sein schien, den Blick des Gamblers beobachtet oder war es Zufall? Jedenfalls warf er einen kurzen forschenden Blick in den Thekenspiegel, wo er den neuen Gast sehen konnte.

      Aber ihm schien nichts Verdächtiges an dem Neuen zu sein.

      Eben meinte der blonde Bursche, der sich offenbar mit Doc Holliday angelegt hatte: »Du willst also den Drink nicht für mich ausgeben, Brother?«

      »Nein«, entgegnete der Spieler, »ich habe keinen Grund dazu, ich kenne dich wirklich nicht.«

      »Wenn ich dir sage, daß wir uns kennen, dann bleibt’s dabei. Aber wenn du mich beleidigen willst – ich habe es dir schon gesagt – dann geht’s dir schlecht. Jetzt wirst du erst einmal mit mir hinauskommen.«

      Doc Holliday schüttelte den Kopf. »Nein, warum? Draußen ist es kalt. Wenn du in meine Jahre kommst, Boy, dann bleibst du auch lieber in der warmen Schenke.«

      Da stieß der Mexikaner plötzlich den Revolver vor und drückte ihn in Hollidays Rücken. »Du hast gehört, was mein Partner sagt«, krächzte er.

      Wyatt lauschte dem Klang der Stimme nach. Er hatte sie schon irgendwo gehört. Aber wo?

      In Costa Rica?

      Blitzartig kam ihm die Erkenntnis. Er hatte die Stimme dieses Mannes in jener fürchterlichen Nacht gehört, als er in Costa Rica der Gefangene Stilwells war. Er hatte die Stimme dieses Mannes im Dunkeln gehört und das Gesicht ihres Besitzers nicht sehen können.

      Jetzt war es also ganz klar: Die Galgenmänner waren in Marana.

      Und drüben am Fenster saß vielleicht der Big Boß! Jener Mann, den er seit Wochen jagte!

      Wyatt tippte dem Mexikaner auf den Rücken.

      Wie von einer Tarantel gebissen fuhr der herum und stierte den Marshal aus böse flackernden Augen an.

      »Was ist denn mit dir los, Mensch? Was fällt dir ein!«

      Wyatt nahm die Hände zusammen und sagte in salbungsvollem Predigerton: »Ich verzeihe Ihnen, mein Sohn. Sie sprechen keine guten Worte. Wir, die wir zu den vierzigtausend Heiligen der Jüngsten Tage zählen, haben Mitleid mit allen sündigen Menschen. Jawohl, auch mit dir.«

      »Um Himmels willen«, krächzte der Mexikaner, »ein Quäker, auch das noch! Geh zum Teufel, Mensch.«

      »Aber du irrst, mein Sohn«, entgegnete der Marshal ölig, »ich gehöre nicht zu den Quäkern.«

      »Dann bist du eben ein Mormone!« entschied der Mexikaner. »Es ist mir auch völlig egal. Jedenfalls hast du mich angetippt. Und dafür sollte ich dir den Schädel einschlagen.«

      »Nein, mein Sohn, das solltest du nicht. Du solltest mir im Gegenteil dankbar sein.«

      »Ich hoffe es nicht, mein Freund.«

      Da riß der Mexikaner den linken Arm hoch und wollte dem angeblichen Prediger den Lauf seines schweren Revolvers über den Schädel ziehen.

      Aber dazu kam es nicht. Ein Schuß peitschte durch den Raum.

      Verblüfft blickten die Männer an der Theke sich um.

      Einer der beiden Männer, die am Fenstertisch gesessen hatten, war aufgestanden. Es war ein großer, schlanker Mensch mit breiten Schultern und schmalen Hüften. Er hatte ein gutgeschnittenes Gesicht und trug einen scharfausrasierten schmalen Schnurrbart. Seine Augen waren pulvergrau und hart. Er trug einen dunkelbraunen Anzug, ein weißes Hemd und eine weinrote Samtschleife.

      Noch hatte er den Revolver in der Hand, aus dessen Lauf sich ein dünner Rauchfaden kräuselte.

      Es war der Mann, der den großen goldenen Ring mit dem eingravierten Dreieck trug!

      Der Mexikaner krächzte: »Was ist denn los?«

      »Ich habe die Absicht, meinen Brandy hier in Ruhe zu trinken, Mister«, entgegnete der Fremde.

      »Hm«, knurrte der Mexikaner, »wie Sie meinen, ich bin nicht streitsüchtig.«

      Er hob seinen Revolver auf, den die Kugel des anderen ihm aus der Hand gestoßen hatte, und stellte zu seiner Verblüffung fest, daß die Waffe immer noch gespannt war.

      »Gefährlich, so ein Schuß«, meinte er.

      Der Mann hatte sich wieder drüben am Fenster niedergelassen und trank seinen Brandy langsam aus.

      Ihm gegenüber saß ein älterer Mann mit einem fuchsroten Vollbart. Er hatte ein brutales, verschlagenes Gesicht

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