Wyatt Earp Paket 3 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Paket 3 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

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und in das Zimmer auf der linken Seite des Flurs. Alles war leer.

      Er hatte auch nicht erwartet, hier unten einen Menschen anzutreffen. Ohne irgendwelche Vorsichtsmaßnahmen humpelte er die Treppe hinauf und klopfte oben an das erstbeste Zimmer.

      »Ja«, hörte er eine Frauenstimme, »was gibt’s?«

      »Bitte, Madam, kann ich einen Augenblick mit Ihnen sprechen?«

      »Wer ist denn da? Warten Sie, ich komme sofort.«

      Gleich darauf sah er unter der Türritze einen Lichtschimmer in den Korridor fallen.

      Dann nahten sich der Tür tapsende Schritte. Es wurde geöffnet.

      Der Marshal sah vor sich eine junge Frau im fußlangen Nachthemd. Sie hielt in der Linken eine Lampe. Entgeistert blickte sie auf den großen Fremden.

      »Es tut mir leid, daß ich Sie gestört habe, Madam. Mein Name ist Earp.«

      Die Frau zog die Brauen zusammen. »Earp?« preßte sie heiser hervor.

      »Ja, Wyatt Earp.«

      Sie wich einen halben Schritt zurück und musterte mit hochgehobener Lampe den Mann genau.

      »Sie sind… Wyatt Earp… aus Dodge City?« stammelte sie.

      »Ja, Madam.« Und dann erklärte er ihr mit kurzen Worten, was zu erklären war.

      Die Frau bebte am ganzen Leib. »Ein Überfall auf das Railway Depot?« stotterte sie.

      »Ja, und ich wollte den Salooner bitten, ob ich mit meinem Begleiter in der Schankstube hinter den Fenstern das Depot beobachten kann.«

      »Natürlich. Selbstverständlich! Der Saloon gehört mir. Das heißt, meinem Vater, aber der schläft. Sie können hinuntergehen. – Wie sind Sie denn ins Haus gekommen?«

      »Die Hoftür war offen, Madam.«

      »Gut, warten Sie. Ich komme mit hinunter.«

      »Nein, es wäre mir lieber, Sie würden hierbleiben. Der Lichtschein aus dem Haus fällt sonst auf die Straße. Von hier hat es noch niemand bemerken können.«

      »Gut, wie Sie meinen.« Sie gab sich nicht mehr argwöhnisch. Anscheinend vertraute sie dem Marshal. Aber der Schrecken über das, was sie von ihm erfahren hatte, schien sich groß und bang in ihren Augen zu spiegeln.

      »Beruhigen Sie sich bitte, Madam. Vielleicht irre ich mich ja auch. Aber ich muß auf jeden Fall bereit sein.«

      »Haben Sie denn viele Leute bei sich?« forschte die Frau.

      »Nein, nur einen Mann.«

      Da schlug sie die Hand vor den Mund. »Um Himmels willen! Einen einzigen Mann. Und so wollen Sie gegen die Galgenmänner ziehen?«

      »Es bleibt mir leider nichts anderes übrig, Madam.«

      »Aber, Sie könnten doch den Sheriff wecken und den Sohn des Schmiedes, vielleicht noch den Sattler.«

      »Das kann ich leider nicht, da die Banditen wahrscheinlich schon in der Stadt sind. Ich könnte so vielleicht den Überfall vereiteln, aber ich würde dann nicht einen der Banditen festnehmen können.«

      Wenige Minuten später öffnete der Missourier dem Gefährten unten die Tür und ließ ihn ins Haus.

      Die beiden postierten sich in den Fensternischen des Saloons und beobachteten von dort aus das Depot.

      »Damned, ich will frikassiert werden, wenn die Halunken nicht schon drüben sind«, meinte der Georgier.

      »Ja, das befürchte ich auch. Wir sind vielleicht schon zu spät gekommen. Aber das will nichts besagen. Wichtig ist, daß wir keinen entkommen lassen. Vor allem nicht ihn.«

      Ihn – das war der Big Boß der Bande. Wyatt Earp hoffte, in dieser Nacht den langgesuchten Bandenführer der Graugesichter stellen zu können.

      Aber Stunde um Stunde verging. Und es geschah nichts.

      Im Morgengrauen hörten sie Schritte im Hausgang.

      Die Tür des Flurs wurde geöffnet. Zwei Männer standen in ihren Rahmen.

      Wyatt Earp und Doc Holliday sahen sie.

      »Ich bin der Wirt«, meinte der ältere, »das ist mein Bruder. Wir haben gehört, daß Sie in der Stadt sind, Marshal. Und was hier los sein soll.«

      Die beiden kamen ans Fenster.

      Wie geschehen konnte, was dann geschah, war dem Marshal später selbst unklar.

      Es waren nicht nur zwei Männer, die den Schankraum betraten, sondern vier. Wyatt Earp und Doc Holliday konnten sie im Dunkel kaum sehen und hatten den Blick auch wieder hinaus auf die Straße gerichtet, um das Depot nicht aus den Augen zu lassen.

      Plötzlich wurden sie jeder von zwei Männern gepackt, am Hals gewürgt und zurückgerissen.

      Es gelang dem Marshal zwar noch, den einen mit einem gewaltigen Ellbogenstoß zurückzustoßen und den anderen nach vorn zu werfen, aber schon erhielt er von einem weiteren Gegner einen fürchterlichen Schlag über den Kopf, der ihn zurückschwanken und niederstürzen ließ.

      Doc Holliday war wie ein Wiesel herumgefahren. Er hatte beide Revolver in den Händen. Mit dem Lauf der rechten Waffe traf er den Hals eines seiner Gegner. Aber es war schon zu spät. Sie waren von allen Seiten umringt und wurden niedergerissen.

      Der Marshal war nicht lange, aber doch lange genug bewußtlos geblieben. Als er die Augen wieder aufschlug, sah er um sich herum nur Männer mit Gesichtstüchern stehen. Inzwischen hatte man ihn und Doc Holliday gefesselt.

      Noch erlaubte das Frühlicht des neuen Tages kein deutliches Erkennen dessen, was noch von den Gesichtern freigeblieben war.

      »Wyatt Earp und Doc Holliday«, sagte einer der Männer, »das ist ausgezeichnet. Auf euch beide haben wir gerade gewartet. Ihr hängt ja schon lange hinter uns, aber das ist nun endgültig vorbei. Hell and devils, wird das eine Freude geben! Eine Freude, die von Texas bis hinauf nach Montana reichen wird. Überall, wo Männer wohnen, die sich dem Stern nicht beugen wollen, wird Jubel herrschen. Wyatt Earp ist zur Strecke gebracht worden! Ja, Junge, das hast du dir sicher nicht träumen lassen, daß hier in dem kleinen Kaff einmal dein Leben zu Ende sein würde.«

      »Es ist völlig einerlei, Bandit, wo mein Leben zu Ende geht. Irgendwo muß es ja einmal aus sein«, entgegnete der Marshal scheinbar ungerührt.

      Da waren sie also im letzten Augenblick um den Erfolg ihres Kampfes gebracht worden.

      War der Mann, der eben gesprochen hatte, der große Boß der Galgenmänner, dessen gebieterisches Gehabe die beiden Dodger am Roten See hatten beobachten können? Er schien dem Marshal plötzlich wenig von dem Stolz und der Zurückhaltung an sich zu haben, die ihn noch in den Silver Mountains ausgezeichnet hatten.

      Auch die Gestalten, die um ihn herumstanden, hatten nichts mehr von der stummen Ergebenheit und doch so stolzen Selbstsicherheit der Unterführer, die am Roten See um

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