Der christliche Survival-Guide. Группа авторов

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Sie diese bewusst, z. B. mit dem Satz: »Es ist schade, dass ich weniger Lob erhalte als XY, aber deshalb bin ich noch lange nicht unnütz.«

      Erwecken Sie bei anderen den Eindruck, Lob sei für Sie bedeutungslos? Wir brauchen die Anerkennung von anderen. Achten Sie bewusst darauf, wo und wie andere Ihnen gegenüber Anerkennung ausdrücken. Nehmen Sie Komplimente an, ohne sie innerlich abzuwerten. Neid wird zunehmend weniger, wenn wir lernen, Wünsche angemessen auszudrücken, über inneres Erleben zu reden, bei unterschiedlichen Bedürfnissen zu verhandeln und Konflikte anzusprechen.

      Vertiefen Sie sich in das Bild vom »einen Leib« (1. Korinther 12). Gott hat es so eingerichtet, dass kein Glied am Leib alle Vorzüge in sich vereinigt. Es wird immer so sein, dass andere Menschen Gaben und Fähigkeiten haben, die uns fehlen, und umgekehrt. Wer sein Wohlbefinden ausschließlich auf seine vermeintlichen Vorzüge anderen gegenüber gründet, endet zwangsläufig in einer Sackgasse. Versuchen Sie, Ihre Gaben konkret zu benennen. Suchen Sie dazu das Gespräch mit anderen Menschen. Beschränken Sie sich dabei nicht nur auf die Dinge, die Sie »besser« können als andere, sondern beziehen Sie alles ein, was Sie »nur gut« können, was Ihnen Freude macht und was andere an Ihnen schätzen. So können Sie die vielen Aspekte entdecken, die Sie als Person unverwechselbar ausmachen.

      Monika Riwar

      »ICH BIN KONFLIKTSCHEU«

      »Das Verhalten einer guten Freundin mir gegenüber bringt mich auf die Palme. Ich wollte sie schon einige Male darauf ansprechen, aber immer wieder schiebe ich es aus Angst vor einem handfesten Streit vor mir her. Als Christin versuche ich, Konflikte zu vermeiden, und will ihr verzeihen. Aber die Erinnerungen an die Verletzungen lösen in mir immer noch Wut aus.«

      Solche Schwierigkeit kennen viele: Ein Klärungsgespräch wird ein ums andere Mal verschoben – aus Angst, es könnte zu einem handfesten Konflikt ausarten.

      Wenn wir die Bibel aufschlagen, so sehen wir, dass Gott nicht konfliktscheu ist. Es gibt keine biblische Aussage, die uns auffordert, Konflikten aus dem Weg zu gehen. Sehr wohl aber werden wir davor gewarnt, in starken Gefühlen wie Zorn und Hass stecken zu bleiben. Die Bibel rät uns im Umgang mit einem Konflikt: »Versündigt euch nicht, wenn ihr zornig werdet! Die Sonne darf über eurem Zorn nicht untergehen!« (Epheser 4,26; NeÜ). Denn genau das kann passieren, wenn wir anstehende Konflikte nicht klären, sondern mit ihnen »schwanger gehen«.

      Klären Sie also für sich selbst: Weshalb gehe ich einem Konflikt aus dem Weg? Fühle ich mich überfordert, oder ist es einfach lästig, mich auf eine Auseinandersetzung einzulassen? Dazu noch einige Tipps zur Konfliktklärung:

      Den anderen zu verstehen wirkt Wunder: Statt den eigenen Standpunkt immer wieder zu wiederholen, eröffnet eine Zusammenfassung der Meinung des anderen neue Perspektiven und entspannt das Miteinander.

      Mut zur Klärung: Vermiedene Konflikte gären im Untergrund und kosten viel Kraft und Energie. Darum gehören sie dort angegangen, wo sie entstanden sind. Deshalb ermutigt uns die Bibel: »Wenn dein Bruder sündigt, dann geh zu ihm und stell ihn unter vier Augen zur Rede« (Matthäus 18,15; NeÜ).

      Weniger ist mehr: Bleiben Sie im Gespräch bei der einen Sache, um die es geht, und klären Sie diese.

      Der Ton macht die Musik: Druck erzeugt Gegendruck, und es entsteht rasch ein Teufelskreis aus Anklage und Verteidigung. Bringen Sie Ihre belastenden Punkte so vor, wie Sie sich wünschen, dass der andere mit Ihnen sprechen soll. Erkennen Sie zudem an, was Ihnen am anderen gefällt beziehungsweise was er/sie gut macht.

      Andreas Zimmermann

      »ICH BENEIDE DIE FAMILIEN«

      »Ich (38) bin seit vielen Jahren Christin und gehöre zu einer lebendigen Gemeinde, in der ich mich auch sehr wohlfühle. Obwohl ich Single bin, empfinde ich mein Leben im Großen und Ganzen als ausgefüllt. Und doch merke ich, dass ich manchmal neidisch auf die verheirateten Frauen in meinem Umfeld bin. Dabei geht es gar nicht so sehr um die Tatsache, dass sie ›Familie‹ haben, sondern vielmehr darum, dass in ihrem Leben jemand da ist, der ihnen Dinge abnimmt und für sie regelt. Ich bin zwar auch praktisch veranlagt, kann aber leider doch nicht alles selbst machen und muss mir oft mühsam Hilfe suchen. Gibt es ein Mittel gegen diese Neidgefühle?«

      In unserem Leben gibt es leider immer wieder Dinge, die wir gerne anders hätten, als sie sind: Der Nachbar fährt genau das Auto, von dem ich zwar träume, das ich mir aber nicht leisten kann. Die Solistin im Chor hat genau die Stimme, die ich gerne hätte und trotz Üben nie bekommen werde. Und die Freundin hat, obwohl sie nicht weniger isst als ich, die Traumfigur, die ich nie erreichen werde. Ständig werden wir von Menschen um uns herum herausgefordert, uns mit ihnen zu vergleichen, und manchmal schneiden wir dabei ziemlich schlecht ab.

      Das grüne Gift: Neid

      Neidisch werden wir ja immer nur auf etwas, was wir uns im tiefsten Inneren für uns selbst wünschen. Wenn es mich nicht reizt, selbst gut singen zu können, dann werde ich an jedem Konzert große Freude haben. Bin ich aber selbst im Gemeindechor bis dato vielleicht der heimliche »Star« gewesen und plötzlich kommt jemand, der besser ist, kann der andere sehr schnell zum Konkurrenten werden. Hierzu fällt mir das Märchen von Schneewittchen ein. »Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist die Schönste im ganzen Land?«, fragt die Königin und erhält als Antwort, dass sie zwar schön ist, aber dass Schneewittchen noch tausendmal schöner ist. Bis zu diesem Zeitpunkt war die Königin in ihrer Schönheit konkurrenzlos und zufrieden, doch mit der simplen Aussage des Spiegels wird Schneewittchen für sie plötzlich zur Feindin. Sie verliert jeden Blick für ihre eigenen Vorzüge und steigert sich so sehr in ihre Neidgefühle hinein, dass sie schließlich versucht, Schneewittchen zu vernichten, um dieser Herausforderung nicht länger gegenüberstehen zu müssen.

      Ein ähnliches Problem hatte auch Kain, als er auf seinen Bruder Abel neidisch war. Er spricht diesen Neid nicht an, sondern lässt es zu, dass er mehr und mehr Raum in ihm gewinnt und ihn letztlich dazu treibt, seinen Bruder zu ermorden. Ich frage mich oft, was passiert wäre, wenn Kain seine Neidgefühle einfach mit Gott besprochen hätte – wie ein Kind, das zu seinem Vater geht und ihm gegenüber ganz ehrlich von seinen Gefühlen spricht. Ganz sicher hätte es eine andere Lösung gegeben!

      Das Problem mit Gott angehen

      Doch wieder zu Ihrer konkreten Situation: Im »Großen und Ganzen« sind Sie glücklich und zufrieden mit Ihrem Singleleben, bis irgendwann ein Auslöser kommt, der einen Vergleich mit den Verheirateten hervorruft (vielleicht durch eine ganz profane Sache wie eine Reparatur, die Sie nicht selbst ausführen können). Dann kommen die Gedanken: »Ach, hätte ich doch jetzt so einen Mann wie …, der würde das im Handumdrehen hinbekommen«, und schon sind Sie drin im Strudel des Vergleichens und werden immer unzufriedener mit der eigenen Situation.

      Als Christin wissen Sie, dass Sie nicht neidisch auf andere sein müssen und sollen. Was aber können Sie konkret tun, um Ihren Seelenfrieden zu behalten (oder wiederzugewinnen)? Zunächst einmal: Gefühle des Neids zu erleben ist leider ziemlich normal, weil wir tagtäglich durch andere Menschen, ihre Begabungen, Vorzüge oder ihren Besitz herausgefordert werden. Entscheidend ist dabei nicht das Gefühl des Neids, sondern wie wir damit umgehen.

      Gestehen Sie sich in der entsprechenden Situation ein, dass Sie gerade neidisch sind, und versuchen Sie nicht, Ihre Gefühle »wegzulügen«. Benennen Sie vor Gott (oder zusätzlich auch vor einer Freundin oder einem Seelsorger) möglichst konkret und ehrlich den Grund für Ihren Neid. Er ist Ihr Freund, und deshalb dürfen Sie vor ihm auch absolut ehrlich sein. Beten Sie zum Beispiel: »Herr, der Mann von Frau XY hat ganz

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