Fear Street 48 - Das Verhängnis. R.L. Stine

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Fear Street 48 - Das Verhängnis - R.L. Stine страница 3

Fear Street 48 - Das Verhängnis - R.L. Stine Fear Street

Скачать книгу

style="font-size:15px;">      Ich spürte einen kalten Regentropfen auf meiner Stirn. Als ich aufblickte, sah ich, dass die dunklen Wolken den Himmel jetzt völlig bedeckten. Obwohl es erst Nachmittag war, kam ein Auto mit eingeschalteten Scheinwerfern auf mich zu.

      Ich schützte meine Augen vor dem grellen Licht, bis der Wagen vorbei war. Dann lief ich weiter zum Seiteneingang.

      Der hohe Maschendrahtzaun wackelte im Wind und gab dabei ein vibrierendes Geräusch von sich – eine Art gleichmäßiges Summen. Durch den Zaun erblickte ich das Gästehaus. Es sah aus wie eine kleinere Ausgabe des Klubhauses, an dessen einem Ende es angebaut war.

      Ganz in der Nähe erstreckte sich der Swimmingpool. Ich konnte es sogar spritzen sehen, wenn Regentropfen auf die Wasseroberfläche fielen. Im Gästehaus brannte Licht und in einem der Fenster zeichnete sich der Hinterkopf eines Jungen ab. Der Junge hatte rote Haare. Sein Kopf bewegte sich beim Reden auf und ab.

      „Wer ist das?“, fragte ich mich. „Und wer sind wohl die anderen Rettungsschwimmer in diesem Jahr? Ob ich einige von ihnen noch vom letzten Sommer her kenne?“

      Ich spürte den nächsten Regentropfen in meinem Nacken. Und dann einen auf der Schulter. Sogar durch mein Baumwoll-T-Shirt hindurch fühlte er sich kühl an.

      Endlich war ich am Seiteneingang angekommen: Ich versuchte, das Tor zu öffnen.

      Es war verschlossen.

      Ich rüttelte daran. Ein lauter Donnerschlag verschluckte das klappernde Geräusch und die Erde schien zu beben.

      Dann begann der Regen, auf das Pflaster zu trommeln. In der Luft hing der bittere, leicht säuerliche Geruch, der sich immer kurz vor einem Gewitter einstellt. Es blies ein scharfer Wind.

      Ich wünschte, der rothaarige Junge würde sich umdrehen und mich bemerken. Vielleicht würde er dann nach draußen laufen und mich hereinlassen.

      Wieder rüttelte ich am Tor. In diesem Moment fiel mir meine Ausweiskarte ein. Der Klub hatte sie mir zugeschickt, nachdem sie meine Bewerbung angenommen hatten. Auf der Karte war mein Foto. Kein sehr gutes übrigens. Es war verwackelt und zeigte mich mit meiner alten Frisur – die Haare länger und über die Schulter zurückgeworfen.

      Man hatte mir geschrieben, dass ich die Karte nur durch den Schlitz des Lesegeräts am Tor ziehen müsste, dann würde sich das elektronisch gesteuerte Schloss öffnen.

      Hastig setzte ich meinen Seesack ab, öffnete den Reißverschluss und suchte nach meinem Portemonnaie. Ich wusste, dass ich es ziemlich weit nach oben gepackt hatte.

      Der Regen strömte jetzt gleichmäßig herab und prasselte in großen Tropfen auf das Pflaster. Mein Haar war inzwischen klatschnass, mein T-Shirt total durchweicht.

      Ich wühlte herum, bis ich mein rotes Portemonnaie fand, und nahm die Plastikkarte heraus.

      Wieder fuhr ein Wagen die Straße entlang und erfasste mich für einige Sekunden mit seinen Scheinwerfern. In ihrem Licht suchte ich nach dem Lesegerät für die Ausweiskarte.

      Der Junge im Fenster des Gästehauses bewegte sich. Neben ihm tauchte ein anderer Junge auf, der mir ebenfalls den Rücken zuwandte.

      Schließlich entdeckte ich das Kästchen, das ungefähr in Brusthöhe am Zaun neben dem Tor befestigt war. Auf der Vorderseite blinkte ein winziges rotes Lämpchen. Ich zog meine Karte durch den Schlitz und wartete auf das summende Geräusch.

      Nichts passierte.

      Der Regen wurde noch heftiger. Die dicken Tropfen platschten lautstark auf den Boden.

      „Mist, ich werde ja klitschnass“, dachte ich.

      Genervt startete ich einen zweiten Versuch, die Karte durch den Schlitz zu ziehen.

      Immer noch nichts.

      Ich drehte die Karte um und probierte es von der anderen Seite. Das rote Lämpchen blinkte gleichmäßig vor sich hin. Aber das Tor öffnete sich nicht.

      Ich stieß ein frustriertes Stöhnen aus. „Was ist nur mit diesem blöden Tor los?“, fragte ich mich.

      Der Regen wurde immer stärker. Der Wind blies ihn in dichten Schleiern gegen das Haus. Inzwischen war ich völlig durchnässt. Wütend rüttelte ich am Tor.

      Ich konnte die beiden Jungen im Fenster des Gästehauses deutlich sehen.

      „Hey, kann mich irgendjemand hören?“, rief ich. „Hallo!“

      Meine Stimme wurde vom Wind verweht und durch den prasselnden Regen gedämpft.

      „Hey, lasst mich rein!“, rief ich noch einmal.

      Während ich so durch den Zaun starrte, blieb mein Blick an etwas hängen.

      Dort, in einer Ecke des Swimmingpools. Was war das?

      Ich kniff die Augen zusammen und versuchte, durch den dichten Regenschleier etwas zu erkennen.

      Es verschlug mir den Atem, als ich begriff, dass es ein Mädchen war. Sie trieb mit dem Gesicht nach unten im Pool. Ihr blondes Haar trieb auf der unruhigen Wasseroberfläche und ihre bleichen Arme waren reglos zur Seite gestreckt.

      Ein Mädchen. Ein Mädchen in einem blauen Badeanzug.

      Ertrunken.

      Ich umklammerte den kalten Zaun, streckte mein Gesicht dem Regen entgegen und stieß einen schrillen Entsetzensschrei aus.

      3

      – Danny –

      Als der Regen anfing, saßen wir alle im Gemeinschaftsraum und alberten herum. Cassie Harlow schrie entsetzt auf, als es direkt vor dem Gästehaus donnerte. Sie ist die Kleine mit dem tollen Körper, den großen braunen Augen und der weißblonden Mähne.

      Es ist gar nicht so leicht, sich die vielen Namen zu merken, weil wir alle neu im Klub sind. Aber da ich nun mal der Chef der Rettungsschwimmer bin – der Big Boss sozusagen –, hab ich mir gedacht, es wäre keine schlechte Idee, mir alle Namen sehr schnell einzuprägen und dafür zu sorgen, dass sich alle wohlfühlen.

      Jedenfalls überhäuften wir Cassie wegen ihrer Angst vor Gewittern mit guten Ratschlägen. „Nein, nein, ich bin nur erschrocken“, protestierte sie mit ihrer leisen, aufregenden Stimme.

      Aber als der nächste Donnerschlag die Fensterscheiben erzittern ließ, quietschte Cassie wieder los. „Okay, okay. Ich mag nun mal keine Gewitter“, gab sie verlegen zu und zupfte nervös mit beiden Händen an einer Haarsträhne.

      Wir lachten uns alle schlapp und Arnie Wilts – so ein magerer, kleiner Kerl – sagte, er ginge gern bei Gewitter schwimmen. Das würde ihn total unter Strom setzen.

      Alle stöhnten. Ich hoffte, dass Arnie kein allzu großer Schwachkopf war. Immerhin musste ich den ganzen Sommer mit ihm verbringen. Keine Ahnung, wie viele blöde Scherze von dieser Sorte ich ertragen konnte, bevor ich ihn in den Pool warf und seinen Kopf für fünf oder zehn Minuten unter Wasser tauchte!

      Ich lehnte mich gegen das Fensterbrett. Hinter meinem Rücken trommelte

Скачать книгу