Fear Street 48 - Das Verhängnis. R.L. Stine
Чтение книги онлайн.
Читать онлайн книгу Fear Street 48 - Das Verhängnis - R.L. Stine страница 7
„Wie wär’s denn jetzt mit ’ner Runde schwimmen?“, schlug Arnie vor.
„Du fängst an“, sagte Phil.
„Traust du dich etwa nicht?“, fragte Arnie herausfordernd.
Offensichtlich hatte er irgendein Problem. Keine Ahnung, was er damit beweisen wollte.
Plötzlich wurde es ganz still. Keiner schien mehr zu wissen, was er sagen sollte. Aber wir kannten uns ja auch kaum. Wir waren schließlich keine alten Freunde oder so.
Lindsay knabberte auf ihrer Unterlippe herum und zerbrach sich anscheinend über irgendwas den Kopf.
Ich beugte mich in meinem Sessel vor. Eigentlich wollte ich das gar nicht sagen. Es schlüpfte mir einfach so raus. Meine Stimme durchbrach die lastende Stille. „Ich weiß, wen du im Swimmingpool gesehen hast, Lindsay.“
Sie blickte erschrocken auf. „Wen denn?“
„Einen von den toten Jugendlichen“, sagte ich leise.
6
– Danny –
Damit hatte sie natürlich die gesamte Aufmerksamkeit auf sich gelenkt.
Genau in dem Moment, als May-Ann das mit den toten Jugendlichen sagte, ließ ein heftiger Donnerschlag den Raum erzittern, und das Licht ging aus. Eines der Mädchen schrie erschrocken auf. Bestimmt war es Cassie.
Ich hörte Arnie und Phil lachen. Dann fing Arnie an, unheimliche Geräusche zu machen. Huuuuuhuuuu und schauriges Stöhnen.
Durch das Fenster fiel jetzt ein seltsames Zwielicht herein. Ein heller Blitz durchzuckte den Himmel und beleuchtete die mit Regentropfen bedeckte Scheibe. Es sah alles total unwirklich aus.
Ein paar Sekunden später begann das Licht zu flackern und ging wieder an. Alle waren erleichtert.
Mir fiel auf, dass Phil auf der Couch ein Stück näher zu Cassie gerückt war. Der hatte es aber eilig! Hatte sie gerade erst kennengelernt und schmiss sich schon an sie ran.
Deirdre beobachtete ihn die ganze Zeit. Es sah so aus, als hätte sie auch ein Auge auf ihn geworfen. Langsam wurde ich ein bisschen eifersüchtig. Wenn Cassie und Deirdre beide hinter Phil her waren, wer blieb dann noch für mich übrig?
Lindsay hatte die Arme fest vor der Brust verschränkt und wirkte ziemlich verkrampft. Ob sie sich überhaupt mal entspannte? War sie etwa immer so nervös? Oder war sie bloß aufgeregt, weil sie nicht auf der Liste stand?
Ich wollte gerade fragen, ob irgendwer eine Taschenlampe dabeihatte, für den Fall, dass das Gewitter uns noch mal das Licht auspustete.
Aber Lindsay ergriff das Wort. „Was soll das heißen?“, hakte sie nach und sah May-Ann mit zusammengekniffenen Augen an. „Welche toten Jugendlichen?“
„Genau, wovon redest du eigentlich?“, schaltete sich jetzt auch Phil ein.
Alle drehten sich zu May-Ann um. Sie trug weit geschnittene weiße Shorts und hatte ihre langen Beine übereinandergeschlagen. Normalerweise stand ich auf große Mädchen. Doch bei May-Ann war ich mir da nicht so sicher. Okay, der erste Eindruck täuschte manchmal, aber ich fand, dass sie irgendwas Merkwürdiges an sich hatte – etwas Kaltes und Abweisendes.
„Dieser Klub ist verflucht“, sagte May-Ann mit gedämpfter Stimme. „Hier geschehen schreckliche Dinge.“
Jetzt starrten sie alle an. „Was redest du da eigentlich?“, fragte ich sie. Schließlich gehörte es zu meinem Job als Oberboss, die Moral der Truppe hochzuhalten. Und was May-Ann da erzählte, gefiel mir überhaupt nicht.
Wir waren doch erst dabei, uns kennenzulernen. Es hatte mir gerade noch gefehlt, dass jemand die anderen verrückt machte, bevor der Klub überhaupt öffnete.
„Jeden Sommer kommen hier Leute unter äußerst mysteriösen Umständen ums Leben“, murmelte May-Ann. Ihre Stimme war gerade laut genug, um das Prasseln des Regens zu übertönen.
„Die letzten beiden Sommer ist jemand im Pool ertrunken“, fuhr sie fort.
„Was? Dieselbe Person ist zwei Jahre hintereinander ertrunken?“, rief Arnie.
Das war nicht besonders komisch. Wie alle Witze von ihm. Aber die anderen lachten trotzdem – wahrscheinlich aus lauter Nervosität.
Nur May-Ann nicht. Sie zog die abgewinkelten Beine an den Körper, ihre dunklen Augen glänzten vor Aufregung. „Es ist wahr“, beharrte sie.
„Was genau ist passiert?“, fragte Deirdre. „Wer ist ertrunken?“
„Letztes Jahr ein vierzehnjähriger Junge“, berichtete May-Ann. „Im tiefen Teil des Pools – obwohl an diesem Tag drei Rettungsschwimmer Dienst hatten.“
„Puh“, murmelte Cassie. Sie schüttelte nachdenklich den Kopf.
Deirdre räusperte sich und starrte auf ihre Sandalen hinunter.
„Und vor zwei Jahren ist eine Rettungsschwimmerin ertrunken“, fügte May-Ann hinzu. „Könnt ihr euch das vorstellen? Eine Rettungsschwimmerin! Und das im flachen Ende des Pools!“
Wieder ein Blitz und ein lauter Donnerschlag, bei dem sogar ich zusammenzuckte.
Als ich mich umschaute, sah ich nur ernste Gesichter. May-Ann hatte allen Angst eingejagt. Besonders Lindsay schien ganz erschrocken zu sein.
„Im Klub gehen die Geister der Ertrunkenen um“, verkündete May-Ann mit düsterer Stimme. „Hier spukt es.“
Keiner sagte etwas. Eine unangenehme Stille breitete sich aus.
Schließlich rief ich laut: „Buuuh!“
Alle lachten nervös.
„Es ist noch ein bisschen früh für Geistergeschichten“, sagte ich zu May-Ann.
„Das ist keine Geschichte, sondern die Wahrheit“, widersprach sie.
„Wie kann denn eine Rettungsschwimmerin ertrinken?“, schnaubte Deirdre und warf ihre schwarzen Haare zurück.
„Vielleicht ist sie eingeschlafen“, meinte Arnie grinsend.
„Oder sie wusste nicht, wie man schwimmt!“, fügte Phil hinzu. „Nur, wie man braun wird.“
Wieder lachten alle.
Ich war froh, dass die Stimmung langsam lockerer wurde. May-Ann ging mir ziemlich auf die Nerven. Sie musste doch nicht alle so runterziehen, oder?
Dann erhob sich Lindsays Stimme über das Gelächter. „Glaubst du wirklich an Geister, May-Ann?“, fragte sie.
May-Ann nickte ernst. „Ja“, antwortete