Fear Street 49 - Schulschluss. R.L. Stine

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Fear Street 49 - Schulschluss - R.L. Stine Fear Street

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      Heute war sie beinahe froh, ihn zu sehen. Sie brauchte ihn als Chauffeur. „Danke.“ Sie machte die Beifahrertür auf und setzte sich auf den Sportsitz aus weißem Leder. „Das kann ich jetzt gebrauchen.“

      „Wohin soll’s gehen?“, fragte Graham.

      „Bobs Drugstore. In der Altstadt“, sagte sie.

      „Der Laden deines Onkels, stimmt’s?“ Graham gab Gas und fädelte sich geschickt in den Verkehr ein. „Der gute alte Onkel Bob. Alle nennen ihn Onkel Bob, was? Ich hab früher immer gedacht, Onkel sei sein Vorname.“

      „Ha, ha“, gab Lily trocken zurück.

      „Also, was gibt’s? Wie läuft die Schule? Was macht das Leben?“

      „Alles okay“, sagte Lily.

      Ihre Gedanken wanderten zu der Zwei zurück, die sie im Sozialkundetest bekommen hatte. Davon würde sie Graham nichts erzählen.

      Schließlich war er ihr Hauptkonkurrent um die Position des Klassenbesten. Eigentlich wetteiferte sie schon seit der sechsten Klasse mit ihm um die besten Noten.

      „Bloß okay?“ Graham zog eine Grimasse. „Mann, du bist heute aber gesprächig!“

      Lily versuchte, das Thema zu wechseln. „Und wie geht’s dir?“, fragte sie und betrachtete im Vorbeifahren die Vorgärten. „Was machen deine Kurse?“

      „Überall Topnoten“, erwiderte er mit einer lässigen Handbewegung. „In Geschichte, Wirtschaftsmathe, Bio – lauter Einser. Ich nehme an, wir haben immer noch Gleichstand.“

      „Ich glaube schon“, murmelte Lily. „Hast du dich schon auf den Wissenswettbewerb vorbereitet?“

      In der folgenden Woche fand an der Schule die erste Runde eines Wissenswettbewerbs statt. Der Gewinner würde gegen andere Schüler aus der Gegend und später vielleicht sogar auf bundesstaatlicher Ebene antreten.

      Der endgültige Gewinner würde einen Preis von fünfhundert Dollar bekommen.

      Lily hoffte, den Wettkampf zu gewinnen. Sie konnte das Geld dringend fürs College gebrauchen.

      „Bei Trivial Pursuit verliere ich nie“, prahlte Graham. „Ich habe diesen Wettbewerb schon so gut wie in der Tasche.“

      Sie schaltete auf Durchzug, als er damit fortfuhr, was für ein Superspieler er in Trivial Pursuit war.

      Ein paar Minuten später drosselte Graham die Geschwindigkeit und hielt auf einem Parkplatz vor dem Laden ihres Onkels an. Lily seufzte vor Erleichterung.

      „Hey – danke fürs Mitnehmen“, sagte sie und stieg aus.

      „Jederzeit“, erwiderte Graham. Beim Wegfahren hupte er noch zwei Mal.

      „Was für ein Mega-Idiot“, dachte Lily. Sie konnte die Vorstellung nicht ertragen, dass Graham Klassenbester wurde – oder den Wettbewerb gewann. Er war so selbstsicher. Und so verdammt eingebildet.

      Hatte er denn nie Probleme?

      „Er darf nicht die Nummer eins werden“, dachte Lily fest entschlossen. „Das kann ich auf keinen Fall zulassen.“

      „Bitte sehr“, sagte Lily lächelnd. Die alte Frau dankte ihr und ging auf unsicheren Beinen aus dem Laden.

      Lily schloss die Kasse und setzte sich wieder auf ihren Hocker hinter dem Kassentisch. Sie versuchte, sich auf ihre Mathehausaufgabe zu konzentrieren. Mathe war gewöhnlich ihr stärkstes Fach, aber heute Abend war in der Drogerie so viel los, dass sie sich nicht auf ihre Schulaufgaben konzentrieren konnte.

      Sie warf einen Blick auf ihre Uhr. Noch neunzig Minuten bis Ladenschluss. Sie hielt es kaum mehr aus. Onkel Bob war im Hinterzimmer und stellte Medikamente zusammen. Sobald er damit fertig war, konnte sie langsam zusammenpacken und nach Hause gehen.

      Sie blätterte eine Seite im Schulbuch um und fing mit einer neuen Aufgabe an. Als die Türglocke ertönte, verzog sie den Mund automatisch zu einem Lächeln und hob den Kopf, um den Kunden zu begrüßen.

      Ein junger Mann stand im Eingang. Er trug eine abgeschabte Jeansjacke und sah sie mit einem bedrohlichen Gesichtsausdruck an.

      „Kann ich Ihnen behilflich sein?“, fragte Lily ihn.

      „Klar kannst du das“, erwiderte der junge Mann. Sein Blick huschte nervös hin und her.

      Dann zog er eine kleine silberne Pistole aus der Jackentasche.

      Lily fuhr erschrocken zusammen.

      Der Mann sprang an den Kassentisch und hielt Lily die Waffe unter die Nase. „Das Geld. Her damit. Mach schon!“

      3

      „Nein!“, dachte Lily. „Das ist nicht wahr! Das kann unmöglich mir passieren!“

      Sie warf einen Blick über ihre Schulter auf den hinteren Teil des Ladens.

      Wo blieb Onkel Bob? War er immer noch im Hinterzimmer?

      „Was soll ich nur machen?“, fragte sie sich. „Schreien? Mich unter den Tisch kauern? Ihm das Geld geben?“

      „Beeil dich“, drängte der Mann und fuchtelte mit der glänzenden Pistole. „Mach die Kasse auf.“

      Lily drückte auf die Taste der Kasse. Mit zitternden Händen fing sie an, Geldbündel herauszuholen.

      „Hey!“, donnerte endlich die tiefe Stimme ihres Onkels aus dem hinteren Teil des Ladens. „Was ist hier los?“

      Der Räuber drehte sich mit gezückter Pistole auf den Fersen um. „Keine Bewegung!“, befahl er Lilys Onkel.

      Gehorsam blieb Onkel Bob mitten im Gang stehen. Er wurde leichenblass, als er sah, was los war.

      „Und jetzt ganz langsam da rüber!“ Der Räuber zeigte mit der Waffe auf den Kassentisch, an dem Lily stand. „So ist es gut. Ganz langsam, dann passiert niemandem was.“

      Ohne die Augen von dem Räuber zu nehmen, näherte Onkel Bob sich dem Kassentisch. Lily wich zu den Regalen zurück, um ihm Platz zu machen. Ihr Herz hämmerte wild.

      Der Räuber hatte einen dunklen, irren Blick, aus dem Angst, vermischt mit Hass, sprach.

      „Er wird uns beide umbringen“, dachte sie. Ihr fiel Julies Bruder ein.

      „Ja. Er wird uns umbringen. Ich spüre es.“

      „Macht die Kasse leer. Los, schnell!“ Die Pistole war auf Onkel Bobs Brust gerichtet.

      Lily machte wieder einen Schritt auf die Kasse zu, doch ihr Onkel stoppte sie. „Lass mich das machen“, flüsterte er.

      Mit einer Hand drückte er auf die Geldschublade. Mit der anderen öffnete er rasch eine kleine Schublade, die darunter war.

      „Beeil dich!“, zischte

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