Fear Street 49 - Schulschluss. R.L. Stine

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Fear Street 49 - Schulschluss - R.L. Stine Fear Street

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Pistole herauszog.

      „Los, schneller! Mach voran!“

      „Vergiss es!“, rief Onkel Bob wütend. Er zog die Pistole und stieß den Lauf in den Brustkorb des jungen Manns. „Und jetzt lass die Waffe fallen.“

      Lily hielt den Atem an.

      Keiner rührte sich.

      Die große Uhr tickte laut hinter ihrem Rücken.

      Der Räuber wich vor Onkel Bobs Pistole zurück. Doch er machte keine Anstalten, die Waffe runterzunehmen. „Ich bringe euch beide um“, stieß er stattdessen hervor.

      4

      „Ich will nicht sterben“, dachte Lily. „Ich will nicht so wie Julies Bruder sterben.“

      „Lass sie fallen“, beharrte Onkel Bob, seine Pistole fest in der Hand. „Ich weiß, wie man mit diesem Ding umgeht. Lass sie fallen!“

      Der junge Mann zögerte. Sein Blick huschte wild hin und her.

      Lily sah, dass er verzweifelt überlegte, was er tun sollte.

      „Bitte lass sie fallen!“, drängte sie ihn im Stillen.

      „Bitte höre auf Onkel Bob. Bitte lass die Waffe fallen.“

      Sie atmete erleichtert auf, als er langsam die Pistole senkte.

      Jetzt sah sie nur noch Angst in seinen Augen.

      „Keine Bewegung!“, befahl Onkel Bob ihm. „Lily, ruf die Polizei.“

      Lily erstarrte. Sie zitterte am ganzen Körper.

      „Lily – die Polizei“, wiederholte ihr Onkel ruhig aber bestimmt. Er hatte seine Pistole immer noch auf den jungen Mann gerichtet. „Hol tief Luft. Und dann geh zum Telefon, und ruf sie an.“

      Bevor sie sich auch nur rühren konnte, drehte der Räuber sich um und rannte blitzschnell zur Tür. „Ich hau ab!“, rief er.

      Im gleichen Augenblick trat ein großer rothaariger Junge ein.

      Der Räuber rammte den Jungen mit seiner Schulter und stürzte auf die Straße.

      „Rick! Pass auf!“, rief Onkel Bob.

      Der Junge warf erst einen Blick auf Lilys verschrecktes Gesicht und dann auf die Waffe in Bobs Hand. Ohne ein Wort zu sagen, drehte er sich auf den Fersen um und rannte dem Räuber hinterher.

      „Ruf die Polizei, Lily!“, rief ihr Onkel wieder. „Mach schnell.“

      Lily folgte seinen Anweisungen und wählte die 911. Sie meldete einem Polizeibeamten den Überfall, und der versprach, eine Streife vorbeizuschicken.

      Mit zitternden Knien drehte Lily sich zu ihrem Onkel um. „Ich kann es einfach nicht glauben!“, stieß sie aus. „Er hat direkt auf mein Gesicht gezielt!“

      Onkel Bob legte seine Waffe wieder in die Schublade zurück. Dann nahm er Lily fest in seine Arme. Obwohl er sie festhielt, konnte sie nicht aufhören zu zittern.

      „Tut mir Leid, dass du so was miterleben musstest, Schätzchen“, sagte er. „Ich bin so froh, dass dir nichts passiert ist.“ Dann ging er zur Eingangstür. „Siehst du irgendwo Rick Campbell? Er ist mein neuer Lieferjunge. Warum ist er hinausgerannt? Hoffentlich jagt er dem Kerl nicht hinterher!“

      Lily starrte durch das Schaufenster. „Ich kann ihn nirgendwo entdecken.“ Dann ließ sie sich erschöpft auf einen Hocker sinken. „Ich wusste gar nicht, dass du hier drin eine Waffe hast“, sagte sie.

      „Ich habe sie mir vor ungefähr fünf Jahren angeschafft, als die Verbrechen in dieser Gegend immer mehr geworden sind“, erklärte Onkel Bob. „Gott sei Dank ist es das erste Mal, dass ich sie aus der Schublade holen musste.“

      Einen Augenblick später stürmte Rick keuchend und mit gerötetem Gesicht in den Laden. „Ich habe ihn in der Allee aus den Augen verloren“, berichtete er. „Alles klar bei euch?“

      „Uns geht es gut“, erwiderte Onkel Bob. „Aber du solltest vorsichtiger sein, Rick, und keine Verfolgungsjagd auf bewaffnete Räuber machen. Du könntest dabei getötet werden.“

      Rick zuckte cool mit den Schultern.

      Onkel Bob wandte sich wieder an Lily. „Fühlst du dich besser?“

      „Ich bin immer noch etwas durcheinander“, antwortete sie. „Ständig habe ich die glänzende Pistole vor Augen. Ich muss dauernd an ... an Julies Bruder denken.“

      Eine laute Polizeisirene ertönte. Lily sah einen roten Lichtschein auf der Straße flackern, als der Streifenwagen mit quietschenden Bremsen auf dem Bürgersteig hielt.

      Zwei Polizisten in dunkler Uniform rannten in den Laden. „Ich bin Officer Peyton“, sagte der größere der beiden. „Sie haben einen Überfall gemeldet?“

      Während Lily und ihr Onkel den Polizeibeamten erzählten, was geschehen war, sah Lily immer wieder Rick an. Er lehnte am Parfümstand und beobachtete die anderen aufmerksam mit stechend blauen Augen. Lily hielt seinem Blick zweimal stand, dann musste sie sich abwenden.

      „Lily, bitte geh nach Hause. Du weißt doch, dass du nicht dableiben musst“, sagte Onkel Bob.

      „Danke, aber es macht mir nichts aus – ehrlich“, gab Lily lächelnd zurück.

      „Er kommt mir so bekannt vor“, dachte sie. „Habe ich den Typ schon mal irgendwo gesehen?“

      „Dies ist diese Woche schon der dritte versuchte Raubüberfall in dieser Straße“, sagte Peyton und machte sich eifrig Notizen. „Die Beschreibung passt immer auf denselben Mann. Sie sollten lieber ganz besonders vorsichtig sein, bis wir ihn geschnappt haben.“

      Dann marschierten die beiden Polizisten aus dem Laden. Drei Kunden traten ein. Lily ging hinter den Kassentisch, um sie zu bedienen.

      Onkel Bob ging ins Hinterzimmer zurück. Lily bemühte sich, so zu tun, als sei nichts geschehen, doch sie fühlte sich immer noch unsicher und ängstlich.

      Die Kunden verließen den Drugstore. Lily blickte auf und sah Rick, der vor den elektrischen Geräten stand und sie immer noch intensiv anschaute.

      Sie lächelte unsicher. „Ich habe noch nie einen Raubüberfall miterlebt“, sagte sie. „Es – es war echt beängstigend.“

      Er nickte. „Ich wünschte, ich hätte den Kerl erwischt. Die Polizei wird ihn nie zu fassen kriegen.“

      „Ich bin bloß froh, dass niemand verletzt wurde“, erwiderte Lily leise.

      Rick zuckte die Schultern. „Für mich hat es so ausgesehen, als hätte dein Onkel alles im Griff.“

      „Onkel Bob war klasse“, stimmte sie ihm zu. „Er hat dem Typ richtig Angst eingejagt. Hoffentlich kommt er nie wieder.“

      Sie schauderte und griff nach ihrem Mathebuch, entschlossen,

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