Fear Street 49 - Schulschluss. R.L. Stine

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Fear Street 49 - Schulschluss - R.L. Stine Fear Street

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Lily wich ein Stück zurück.

      „Gehst du auf die Shadyside High?“

      Lily nickte und hielt den Blick auf das Buch gerichtet.

      „Ich habe gehört, das soll eine ziemlich gute Schule sein“, sagte Rick. „Meine Schule fand ich nicht so toll.“

      Lily hob den Kopf und lächelte höflich. Dann zeigte sie auf ihr Buch. „Ich muss die Aufgaben fertig machen.“

      „Hast du nach der Arbeit schon was vor?“, fragte Rick. „Hast du Lust, was essen zu gehen?“

      „Nein, danke“, sagte sie. „Ich muss nach Hause.“

      „Hast du einen Freund?“, fragte Rick beharrlich.

      „Ja – eigentlich schon.“ Ungeduldig runzelte sie die Stirn. Merkte der Typ denn nicht, dass sie nicht auf ihn ansprang?

      „Der kann sich glücklich schätzen“, murmelte Rick. Er trat vom Kassentisch zurück. „Na ja, hey – dann können wir doch Freunde werden. Okay?“

      Lily spürte, dass ihr Zorn verrauchte. Rick schien zwar ein bisschen schwer von Begriff zu sein, aber er hatte ein nettes Lächeln. „Klar, Freunde“, stimmte sie zu. „Aber wenn du ein echter Freund bist, lässt du mich jetzt meine Hausaufgaben machen.“

      „Kein Problem“, erwiderte Rick. Er stellte sich vor einen Ständer, auf dem Schmerzmittel aufgebaut waren, und nahm ein Aspirinfläschchen in die Hand. Dann stellte er es wieder hin. „Ach, äh, Lily?“

      „Was denn?“, fragte sie genervt.

      „Lernst du eigentlich gern?“

      „Na ja ... eigentlich schon“, erwiderte sie, erstaunt über die Frage. „Wenigstens manchmal.“

      „Hey, das ist echt cool“, sagte Rick. „Ich nicht. Das war auch mein Problem an der Mattewan Highschool.“

      „Hast du dort den Abschluss gemacht?“

      „Nein. Ich habe die Schule abgebrochen. Ich hatte in vielen Fächern Schwierigkeiten, du weißt schon. Na ja, vielleicht weißt du ja auch nicht, wie es ist, in einem Fach Probleme zu haben.“

      Lily sah Rick einen Augenblick lang nachdenklich an. „Klar habe ich auch Probleme“, sagte sie dann. „Die hat doch jeder.“ Sie erzählte kurz, was am Nachmittag mit Mr Reiner geschehen war.

      „Wow“, sagte Rick und schüttelte den Kopf. „Manchmal sind gerade die jungen Lehrer die schlimmsten. Sie glauben, cool zu wirken, wenn sie die Schüler fertig machen.“

      „Wahrscheinlich“, stimmte Lily ihm zu. „Er versteht einfach nicht, wie wichtig die Note für mich ist.“

      „Klingt so, als hätte er das Problem. Eigentlich –“ Rick unterbrach sich, als Onkel Bob aus dem Hinterraum kam.

      „Rick, die Lieferungen sind fertig“, sagte Lilys Onkel.

      „Also, ich muss jetzt gehen“, sagte Rick. „Bist du sicher, dass du nachher nicht noch irgendwohin gehen willst?“

      Lily schüttelte den Kopf. „Ich habe echt noch viel zu tun.“

      „Wie wär’s, wenn ich dich heimfahre?“

      „Nein, danke.“ Sie winkte ihm zum Abschied und wandte sich wieder ihrer Matheaufgabe zu.

      Als Lily später den Drugstore absperrte, war Rick immer noch nicht zurück. Sie war erleichtert. Er war zwar ganz nett, aber irgendwie ging er ihr auch auf die Nerven. Und sie hatte keine Zeit, sich mit ihm zu unterhalten. Sie brauchte jede freie Minute, um ihre Hausaufgaben zu erledigen.

      Sie verabschiedete sich von ihrem Onkel und eilte zur Bushaltestelle an der Ecke. Die Tage wurden zwar wieder wärmer, doch die Nächte waren immer noch recht kühl. Der Halbmond hing träge über den Baumspitzen, die leicht hin und her schwankten.

      Ungefähr nach zehn Minuten kam der Bus. Lily stieg ein und setzte sich in den hinteren Teil. Sie klappte ihr Mathebuch wieder auf, beugte sich darüber und befasste sich mit den Aufgaben.

      Ein paar Augenblicke später seufzte sie frustriert. Der Bus holperte zu stark. Sie musste die Aufgaben zu Hause fertig machen – auch wenn das die ganze Nacht dauern würde.

      Der Busfahrer hielt an der Ecke Old Mill Road/Fear Street. Lily packte ihre Schulbücher ein und stieg aus. Die Straßenlaterne an der Ecke brannte nicht, und die Schatten wirkten noch düsterer und bedrohlicher als sonst.

      „Warum repariert keiner diese Lampe?“, fragte sie sich. Ängstlich blickte sie sich um und trat dann den Heimweg an. Sie hatte wieder das Bild des Mannes vor Augen, der die Pistole auf sie gerichtet hatte. Ein Schauer lief ihr über den Rücken.

      „Was mache ich, wenn er hier draußen ist? Wenn er mir auflauert?“

      Verrückte Gedanken.

      Warum sollte er ihr nach Hause folgen?

      Der Wind wurde stärker, und sie zog ihren Pullover enger um die Schultern.

      Im nächsten Block waren zwei weitere Laternen dunkel.

      „Was ist bloß los?“, wunderte sie sich. „Warum sind denn so viele Straßenlampen in der Fear Street kaputt?“

      Durch den Wind und die kaputten Lampen schienen an jeder Ecke Schatten lebendig geworden zu sein. Eine hohe, dünne Zypresse gegenüber krümmte sich wie ein riesengroßes Gespenst.

      „Hör auf, Lily“, ermahnte sie sich. „Du hattest einen schlimmen Abend. Aber hör auf, dir selber noch mehr Angst einzujagen!“

      Sie war nur noch zwei Blocks von ihrem Haus entfernt. Es wurde immer dunkler, je näher sie kam. Die Bäume zitterten und schwankten im Wind.

      Als Lily die Straßenseite überquerte, hörte sie ein Rascheln. Etwas – oder jemand – schlich durch die Büsche.

      Der Räuber!

      War er es?

      „Ist er mir wirklich nach Hause gefolgt?“

      Panik schnürte ihr die Kehle zu.

      Sie drehte sich um.

      Niemand war zu sehen. Kein Mensch.

      „Das ist bloß der Wind“, sagte sie sich. „Das ist bloß das Rascheln der Blätter.“

      Sie fing an zu joggen, und dann rannte sie.

      Sie war schon fast an der Ecke. Nur noch ein halber Block.

      „Ich schaffe es. Gleich bin ich da.“

      Sie keuchte vor Schreck, als jemand aus den Büschen trat und ihr den Weg verstellte.

      Sie saß in der Falle.

      „Jetzt hat er mich.“

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