Fear Street 57 - Mondsüchtig. R.L. Stine
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Читать онлайн книгу Fear Street 57 - Mondsüchtig - R.L. Stine страница 7
„Ist das schön hier!“, sagte Sue und gab sich Mühe, begeistert zu klingen.
„Und ruhig.“ Kit lachte. „Vielleicht habe ich den falschen Job. Der Lärm geht mir manchmal auf die Nerven.“
Sue zwang sich zu einem Lächeln. Was war nur mit ihr los?, fragte sie sich. Sie war hier ganz allein mit Kit. Sie hätte doch total aufgeregt sein müssen. Stattdessen war ihr nur kalt. Kalt und irgendwie seltsam. Sie griff sich ins Haar. Es begann schon wieder, sich zu sträuben.
Aber Kit achtete gar nicht darauf. Seine blauen Augen glühten vor Intensität, als er sie ansah. „Ich wünsche mir schon so lange, mit dir allein zu sein, Sue“, flüsterte er. Er lächelte sie an und beugte sich vor.
Sie sah nur noch das Leuchten in seinen Augen.
Kit kam noch näher und küsste sie. Sue erwiderte seinen Kuss.
„Du hast aufgehört zu zittern“, schoss es ihr durch den Kopf. „Dir wird endlich wieder warm.“
Sie spürte, wie das Blut durch ihre Adern strömte, und küsste ihn fester. Kit schien ein wenig überrascht, aber er presste seine Lippen weiter auf ihren Mund.
Sue schloss die Augen und küsste ihn noch fester.
Er schrie auf, als Sue ihn kräftig in die Lippe biss.
Kapitel 5
Keuchend sprang Kit von der Bank auf. Er stöhnte und presste sich eine Hand auf die Lippen.
„Was habe ich getan?“, fragte sich Sue, die plötzlich am ganzen Körper zitterte. „Warum habe ich das getan?“
Sie sah entsetzt auf. Blut tropfte von Kits Unterlippe und sickerte zwischen seinen Fingern hindurch.
Es glänzte schwarz im Mondlicht.
„Sue?“, krächzte Kit heiser. Er wirkte völlig überrumpelt. „Was ...?“
„Es tut mir Leid!“, stieß Sue hervor. Sie sprang auf. Ihr Herz klopfte wie verrückt. „Ich weiß nicht, wie das passieren konnte. Es tut mir so Leid!“
Kit streckte die Hand nach ihr aus, aber Sue schob sich an ihm vorbei. Sie begann zu rennen. Sie wollte nur noch weg hier. Weg!
Sie schluckte hart. Einmal. Zweimal. Schmeckte Kits Blut. Heiße Tränen liefen ihr über die Wangen.
„Warum habe ich das getan?“, fragte sie sich immer wieder. „Wie konnte das passieren?“
Ein entsetzlicher Gedanke ließ sie erschauern. Sie hatte es genossen, richtig genossen, so fest zuzubeißen.
Der Portier blickte auf, als Sue atemlos in die Lobby des Hotels gerannt kam. Sie wandte das Gesicht ab und eilte zum Fahrstuhl.
Hastig drückte sie auf den Knopf und wischte sich mit dem Handrücken über den Mund. Eine Spur von Kits Blut blieb darauf zurück. Wieder durchfuhr sie ein Schauder.
„Sue!“, rief Caroline bestürzt, als sie ins Zimmer gestürmt kam. „Was ist passiert?“
„Ich kann es ihr nicht erzählen“, dachte Sue und ließ sich auf ihr Bett sinken. „Wie soll ich ihr erklären, was geschehen ist?“
Caroline zog den Gürtel ihres blauen Frotteebademantels um ihre schlanke Taille fest und ging zu Sue hinüber. „Was ist passiert?“, wiederholte sie und legte ihr eine Hand auf den Arm. „Du bist ja ganz kalt, Sue. Und du ... du weinst ja.“
Sue schluckte. „Ich muss zu Dr. Moore, Caroline“, stieß sie hervor. „Irgendwas stimmt nicht mit mir.“
Carolines blaue Augen nahmen einen besorgten Ausdruck an. „Hattest du wieder eine von diesen Halluzinationen?“
„So was Ähnliches.“ Sue konnte sich nicht überwinden, ihr die Geschichte zu erzählen.
„Wieder so brutal?“
„Ja!“, rief Sue. „Noch schlimmer als sonst. Ich muss unbedingt zu Dr. Moore – gleich morgen. Er ist der Einzige, der mir helfen kann!“
„Dann musst du nach Shadyside fahren“, sagte Caroline. „Wir sprechen mit Billy, wie du am besten hinkommst. Mach dir keine Sorgen. Er wird das verstehen.“
„Aber unsere Proben!“, protestierte Sue.
„Wir treten nicht vor acht Uhr auf“, erinnerte Caroline sie. „Du hast also massig Zeit, um hin- und wieder zurückzufahren.“
Sue sah Caroline dankbar an.
„Du zitterst ja“, sagte Caroline. „Hör zu, ich wollte gerade unter die Dusche, aber du solltest zuerst gehen. Das wird dich aufwärmen.“
In der winzigen Duschkabine stellte Sue das Wasser so heiß es ging. Der brühend heiße Strahl wärmte ihre Haut, aber die Erinnerung an den Kuss im Park ließ sie wieder frösteln.
Als sie aus der Dusche kam, wickelte sie sich in ihren langen gelben Bademantel. Im Spiegel wirkten ihre dunklen Augen riesengroß in dem blassen Gesicht. Ihre Hände zitterten immer noch, als sie sich mit dem Kamm durch die Haare fuhr.
Nachdem Caroline in dem dunstigen Bad verschwunden war, lief Sue unruhig im Zimmer auf und ab. Die Sache ließ ihr keine Ruhe. Ihr Herz klopfte wie verrückt.
Dann fiel ihr Blick auf ihren Gitarrenkoffer. „Vielleicht hilft es mir, wenn ich ein bisschen spiele“, dachte sie.
Sie holte die Gitarre heraus und setzte sich ans Fußende ihres Bettes. Durch das Fenster konnte sie den Mond sehen. Eine bleiche Scheibe am nächtlichen Himmel.
Ihre Finger glitten über die Saiten. Da die Gitarre nicht an den Verstärker angeschlossen war, klang es ziemlich dumpf. Aber das machte nichts. Sue konnte die Noten ganz deutlich in ihrem Kopf hören, das war das Wichtigste. Zu Anfang waren es nur ein paar weiche Akkorde, aber noch keine Melodie.
Doch als sie zum Mond aufsah, hörte sie sie auf einmal in ihrem Kopf. Eine Melodie – und dann den Text dazu. Ohne das kleinste Zögern und ohne einen einzigen Moment nach der richtigen Note zu suchen, sang sie ihre neue Komposition.
Bad moonlight, so kalt und weiß,
bad moonlight, fühl mich wie Eis,
bad moonlight, fühl mich so seltsam innerlich.
Bad moonlight, bin ich noch immer ich?
Bad moonlight, so kalt und weiß,
bad moonlight, fühl mich wie Eis,
bad moonlight, fühl mich so seltsam innerlich.
Bad moonlight, bin ich in deinem Schein noch ich?
„Echt merkwürdig“, dachte Sue, nachdem der letzte Ton verklungen war. „So leicht hab ich noch nie einen Song komponiert. Es war fast wie Zauberei.“
„Mann,