Mainfranken Reiseführer Michael Müller Verlag. Hans-Peter Siebenhaar

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Mainfranken Reiseführer Michael Müller Verlag - Hans-Peter Siebenhaar MM-Reiseführer

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Tausend Zwangsarbeiter aus ganz Europa, die im Zweiten Weltkrieg in der Schweinfurter Industrie schuften mussten.

      ♦ Buchtipp: herman de vries, chance and change, von Mel Gooding, erschienen 2006 bei Zweitausendeins. Nur noch antiquarisch.

      Steile Weinberghänge erheben sich am Ebersberg rings um Zell herum. Hier wird noch wie in alter Zeit in extremer Steillage fast ausschließlich in Hand­arbeit gewirt­schaftet. Das Ergebnis sind kernig-trockene Frankenweine. Zell ist der Ausgangs­punkt für schöne Wan­de­run­gen, etwa über Schlossberg und Ebers­berg nach Sand oder Maria Lim­bach im Maintal, durch den Böhl­grund in die Tiefen des Steiger­walds oder zum Zabelstein.

      Heckenwirtschaften Weinverkauf bei Pe­ter Götz, charakteristische fränkisch-tro­ckene Steigerwaldweine der Steillage Zeller Schloss­berg, freundliche Probierstube in ei­nem Ne­ben­gebäude. Höhstr. 10, am besten kurz vor­her telefonisch anmelden, Tel. 09529/617, www.goetz-wein.de.

      Außerdem zahlreiche weitere Heckenwirt­schaf­ten im Ort (Prospekt bei der Ge­mein­de Knetz­gau erhältlich).

      Weiki-Hof Alois Endres, Obst und Liköre, Gemüse, Spargel in Direktvermarktung. Fe­rien­wohnung vorhanden. Gartenstr. 10, Tel. 09529/592, [email protected], www.weiki-hof.de.

      Wandern Einer der schönsten Natur­räu­me der Region ist der Böhlgrund. Den Ein­gang in den idyllischen Bachgrund fin­den Sie, wenn Sie kurz vor dem Ortsende von Zell Richtung Ober­schlei­chach nach rechts abbiegen, dann das Auto vor dem letzten Haus abstellen. Ab hier kann man das herr­liche Tal des Böhlbachs ent­lang wandern. Verschiedene Abzweigungen vom Grund aus sind möglich, so führt z. B. ein Weg rechts hinauf zum historischen Forsthaus Neu­haus. Empfehlenswert ist auch der ur­tüm­liche und verwunschene „Schlangen­weg“, der linker Hand des Böhlgrundes parallel zu die­sem auf einer Anhöhe im Wald verläuft (Ein­gang gleich zu Beginn des Tals links in den Wald hinein).

      Hier beginnt Weinfranken: Westlich von Ebelsbach wachsen im breiten Main­tal die ersten Reben, es ist das öst­lichste zusammenhängende Weinbau­ge­biet in Franken. Früher lohnte sich ein Abstecher nach Ebelsbach vor al­lem wegen des malerischen ehe­ma­ligen Wasserschlosses, das jedoch bei einem Brand 2009 zerstört wurde. Die Schloss­kapelle St. Maria Magdalena entstand 1580 und wurde um die Wen­de vom 17. zum 18. Jh. ausgestattet. Hier ist vor allem die doppelte Holz­empore mit der Loge für die adelige Familie mit wert­vollen Dekorationen erwähnens­wert.

      Gegenüber der Anlage steht ein Ge­denk­stein, der an die Vertreibung und Ermor­dung der jüdischen Bürger Ebels­bachs in der Zeit des Na­tio­nal­so­zia­lismus erinnert. Wie viele in den To­des­fa­briken der Nazis umkamen, ist bis heute unbekannt.

      Im nördlichen Nachbarort Gleisenau (2 km entfernt) steht das 1772/73 er­bau­te Schloss Gleisenau mit seinem weit­läufigen Park und einer Kapelle. Das heitere Anwe­sen aus dem späten Ro­koko beherbergte bis vor einigen Jahren die Dorf­schule - ehemals eine der schönsten Schulen in Franken. In den Verwaltungs- und Wirtschafts­ge­bäu­den des Schlosses ist die Ge­mein­de­ver­waltung unterge­bracht. Der weit­läu­fi­ge, von einer Mauer umgrenzte Park dient oft als Ku­lisse für stimmungs­volle Dorffeste.

      In Steinbach, 2 km westlich von Ebels­bach in Richtung Haßfurt, hat sich ein Golf­platz etabliert (Anfahrt von Stein­bach in Richtung Schön­bach). Spekta­ku­lär ist der Blick in den Steigerwald, der sich von den Greens des 18-Loch-Platzes auf dem Höhen­rü­cken bietet. Gastronomie vorhanden (Tel. 09522/7085500, www.golfclub-hassberge.de).

      Wer Weinberge kennenlernen möch­te, wie sie einst in Main­franken viel­fach verbreitet waren, sollte ebenfalls nach Steinbach fahren. Hier haben sich Wein­berg­ter­ras­sen, die in Fisch­grät­form angelegt und mit Trockenmauern be­festigt wurden, bis auf den heutigen Tag erhalten. Als die Flurbereinigung in den 1970er- und 80er-Jahren in Stein­bach Einzug hielt, blieb die his­to­ri­sche Wein­bergsanlage zur Freude vie­ler Fran­kenweinliebhaber verschont. Üb­ri­gens wird Weinbau in dem Win­zer­dörfchen am Main seit 1335 betrie­ben. Einst besaß das Bamberger Katha­ri­nenspital hier Weingärten. Die La­gen Non­nen­berg und Pfaffenberg (heute Na­turschutzgebiete) erinnern bis heute daran.

      Information Verwaltungsgemeinschaft Ebelsbach, Schlossanlage Gleisenau, 97500 Ebelsbach, Tel. 09522/7250. (Besser noch im Tourismuszentrum Ritz Eltmann, Marktplatz 7), Tel. 09522/89970, www.vg-ebelsbach.de.

      Übernachten/Essen Schäfers Wein­scheu­ne, gemütliche Gaststätte in einer aus­ge­bauten Scheune, im Sommer Garten­betrieb, Kinderspielplatz. Geöffnet Mi-Sa ab 16, So ab 14 Uhr, Mo und Di Ruhetag. Kirchstr. 13, Glei­senau, Tel. 09522/950500, www.weinscheune-schaefer.de.

      Gasthaus Zehendner, freundliches Gast­haus mit einfacher, aber sehr guter fränki­scher Küche und ebenso guten wie preis­werten Ei­gen­bauweinen. Bei Einheimi­schen sehr be­liebt, so dass sich eine Tisch­reservierung em­pfiehlt. Di, Mi ab 16 Uhr, Fr und Sa ab 15 Uhr, So/Mo/Do Ruhetag. Obere Eichenleite 2, Tel. 09522/1831, www.gasthaus-zehendner.de.

      Kellerkind

      Der Ebelsberg, der hinter Ebelsbach steil aufragt, ist ein außer­ge­wöhn­liches zeitgeschichtliches Denkmal: Im Zweiten Welt­krieg lie­ßen die National­so­zia­listen von Zwangsarbeitern in seinem In­ne­ren ein ausgedehn­tes Tunnel­system anlegen. Die Produktion aus dem Kugelfischer-Werk sollte nach untertage verlagert wer­den, da die Luftangriffe der Briten und Amerika­ner immer wieder gro­ße Schäden verursachten. Zu ihrem eigentli­chen Zweck kon­n­ten die Stollen im Ebelsberg jedoch nicht mehr genutzt wer­den, und die US-Armee hat nach dem Krieg einen Teil der Gänge ge­sprengt. Dann ge­rie­ten sie in Vergessenheit. Erst vor einigen Jah­ren wur­den sie zum Teil res­tau­riert und wieder zugänglich ge­macht, wenn auch groß­teils nur als Unter­schlupf für riesige Fleder­mauskolonien. Einige Gänge nutzt der Win­zer Martin Fi­scher aus Steinbach (Tel. 09522/5065) für die Pro­duktion von Fran­ken­sekt. Der Winzer bie­tet auch Führungen für Gruppen an. In­for­ma­tio­nen unter www.mf-frankensekt.de.

      Lassen Sie sich von dem weitläufigen Industriegebiet um die Alt­stadt nicht täuschen, das Weinstädtchen am Main, von der Wall­fahrtskirche Käppele über­ragt, zählt zu den schönsten Zielen zwi­schen Bamberg und Schwein­furt.

      Im idyllischen Zentrum bildet der halb­kreisförmige Marktplatz mit seinen Fach­werk­häusern und der Stadtpfarr­kirche St. Michael samt eigenwilligem Kirch­turm die gute Stube der Stadt. Der Platz ist wie schon vor Jahrhunderten noch im­mer ein Ort zum Handeln, Ver­sam­meln und Feiern, wie das Alt­stadt­wein­fest Jahr für Jahr beweist. Aller­dings hat das Städtchen unter dem Durch­gangsverkehr zu lei­den.

      Das Panorama des Zeiler Käppele hoch über dem Maintal

      Zeil besitzt nicht nur wegen seines at­trak­tiven Stadtbilds einen klang­vol­len Namen, sondern vor allem auch we­gen seiner Weine. Bereits um 1018 pflanzten die Mön­che des Bamberger Klos­ters St. Michael hier Reben. Ein ge­bür­tiger

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