Mainfranken Reiseführer Michael Müller Verlag. Hans-Peter Siebenhaar
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Winzerhof Schick, im Stadtteil Ziegelanger gelegene Gaststätte mit hausgemachten Brotzeiten und gutem Essen, Eigenbauweine. Bergstr. 22, Tel. 09524/7892, www.schick-winzerhof.de.
Zeiler Esszimmer, überzeugt mit guten Speisen und schönem Biergarten. Kastanienbäume spenden hier Schatten. In der Nähe des Bahnhofs. Tel. 09524/2459195, www.schick-winzerhof.de.
Wein
In Zeil und dem Stadtteil Ziegelanger und vor allem jenseits des Mains (der hier auch eine Sprachgrenze ist: „Mee“ und „Maa“) in Sand gibt es zahlreiche Winzer- und Heckenwirtschaften.
Wir empfehlen neben den Weinen von Anton Nüßlein das Weingut Dr. Heigel, das für seine hochwertigen sortentypischen Weine aus den Lagen Zeiler Mönchshang und Randersackerer Sonnenstuhl bekannt ist. Auch Barrique-Weine und hausgemachte Gelees werden angeboten. Haßfurter Str. 30, Zeil, Tel. 09524/3110.
Dem Weingut Erich Martin gehört das Wahrzeichen von Ziegelanger: ein Weinberghäuschen (das „Gesichtshäuschen“), mit einem strahlenden Gesicht bemalt. Verkauf über die Weinstube Martinsklause in Ziegelanger.
Weingut A & E Rippstein, in Sand, mit Heckenwirtschaft. Der junge Winzer Mathias Rippstein hat sich als Sommelier und innovativer Winzer einen Namen gemacht (ausgezeichnet: seine „S“-Weine). Sandgasse 26, Tel. 09524/1341, www.weingut-rippstein.de.
Mein Tipp Das Weinhaus am Marktplatz, ein Wahrzeichen von Zeil. Von den Eigentümern mit viel Liebe renoviert und im Jahr 2011 durch eine edel-moderne Vinothek mit Probierstube erweitert, findet der Weinfreund in den schönen Verkaufsräumen alles, was das Herz begehrt. Aus den eigenen Weinbergen in Zeil bieten Anton und Roger Nüßlein ein breit gefächertes Sortiment vom vielfach ausgezeichneten Spitzenwein bis zum gefälligen Zecher-Schoppen an. Herausragend sind der Riesling, der sich durch Rasse und Frucht auszeichnet, und für Rotweinfreunde ein samtweicher Spätburgunder. Am häufigsten wird jedoch der Silvaner verkauft. Mit 6,50 € pro Flasche beginnt bei Nüßleins das Weinvergnügen. Es werden auch Weinproben in den Weinbergen angeboten. Der freundliche Service spricht für sich: Hier ist der Kunde König. Weinverkauf mit Weinprobe: Mo-Fr 9-18, Sa 9-16 Uhr und nach Vereinbarung. Marktplatz 1, Tel. 09524/279, www.weinhaus-nuesslein.de.
Haßfurt
Wer aus Bamberg kommt, hat Pech: Der unansehnliche Einkaufs- und Industriegürtel im Osten und im Westen Haßfurts wirkt nicht gerade einladend. Doch der erste Eindruck täuscht. Tatsächlich besitzt das über 750 Jahre alte Haßfurt eine malerische, historisch gewachsene Altstadt mit kunstvollen Fachwerkfassaden, alten Bürgerhäusern und sehenswerten Kirchen.
Das schmucke mainfränkische Städtchen zählt rund 14.000 Einwohner und ist Kreisstadt des Landkreises Haßberge. Der Ort wächst und viele pendeln aus dem Umland zum Arbeiten nach Haßfurt. Das Leben spielt sich in der sanierten Altstadt ab, begrenzt vom Oberen und Unteren Turm. Entlang der breiten Oberen Hauptstraße mit dem weitläufigen Marktplatz samt Rathaus reiht sich Laden an Laden. Sehenswert ist die Stadtpfarrkirche mit zwei Werken Tilman Riemenschneiders oder die frisch renovierte, spätgotische Ritterkapelle mit ihrem eindrucksvollen Westportal. Lohnend ist sicherlich ein Spaziergang zum alten Zisterzienserinnenkloster Mariaburghausen am Südufer des Mains (1,5 km vom Zentrum) - ein Musterbeispiel gotischer Kirchenbaukunst (Kirche normalerweise geschlossen, bitte anrufen im katholischen Pfarramt unter Tel. 09521/1484).
Sehenswertes
Relief an der Ritterkapelle in Haßfurt
Ritterkapelle: Im 15. Jh. wurde die Ritterkapelle zu Ehren Mariens errichtet, einer der bedeutendsten spätgotischen Kirchenbauten in Deutschland. Jedoch wurde sie in den nachfolgenden Jahrhunderten immer wieder verändert, beispielsweise durch den berühmten Architekten Karl Alexander von Heideloff. Beachtenswert an der einschiffigen Anlage mit eingezogenem Chor ist der an der Choraußenseite angebrachte dreifache Fries mit insgesamt 230 Wappen, zu denen noch weitere 25 Wappen an den Rippenkreuzungen im Chorinneren kommen - eine Art steinernes Adelsregister. Eindrucksvoll sind auch das Westportal mit dem aufwändigen Relief im Tympanon, das die Legende der Heiligen Drei Könige erzählt, und der bis heute rätselhafte „Viertugendmann“ im Gewölbe der Eingangshalle. Die gesamte Kirche wurde von 2006 bis 2010 hell und farbig saniert.
♦ Lesetipp: Die Ritterkapelle in Haßfurt, Verlag Schnell + Steiner, Regensburg 2012.
Pfarrkirche St. Kilian, Kolonat und Totnan: Noch immer ist die spätgotische Hallenkirche mit eingezogenem Chor zwischen den beiden Osttürmen der Mittelpunkt der Stadt. Berühmt ist das Gotteshaus am Marktplatz, das zuletzt Anfang der 1990er-Jahre renoviert wurde, wegen zweier um 1490 entstandener Plastiken von Tilman Riemenschneider: Johannes der Täufer und Maria mit dem Kind stehen links und rechts des Chors. Im Zentrum prunkt der neu geschaffene Hochaltar mit den drei Frankenaposteln und Namenspatronen Kilian, Kolonat und Totnan, die wohl aus der Werkstatt Riemenschneiders stammen.
Altes Rathaus: Gegenüber von der Stadtpfarrkirche steht das rechteckige, dreigeschossige Rathaus, das zu Beginn des 16. Jh. erbaut wurde. Hier befindet sich heute unter anderem das Bürgerbüro. Im Erdgeschoss befindet sich die ehemals offene Markthalle, in der heute Kulturveranstaltungen stattfinden.
Zehntscheuer (Stadthalle): Die einstige fürstbischöfliche Zehntscheune, ein mächtiger dreigeschossiger Bau mit Staffelgiebel, entstand im 15. Jh. und wurde im 17. Jh. erweitert. Ende der 1980er-Jahre wurde das Gebäude vom Architekten Alexander Freiherr von Branca zur Stadthalle umgebaut. Heute finden dort zahlreiche Kulturveranstaltungen statt (www.hassfurt.de).
Rathaus: gegenüber der Zehntscheuer das Amtshaus aus dem 18. Jh., das heute als Rathaus mit Tourist-Information dient.
Herrenhof: Das Gebiet des heutigen Herrenhofs gilt als die Urzelle der städtischen Besiedelung in Haßfurt (13. Jh.). Die frühesten Besiedelungsspuren überhaupt gibt es aber an der ehemaligen Mainfurt bei Haßfurt, sie stammen bereits aus dem 4./5. Jh. Das Gebäude diente schon vielen Zwecken, unter anderem war es das ehemalige fürstbischöfliche Amtshaus und beherbergte die Oberschule. Heute hat hier das Landratsamt seinen Sitz, historische Spuren sind teilweise noch zu erkennen.
Siebenmeilenstiefel
Helmut Kohl trug sie, ebenso Marcel Reich-Ranicki, die Königin von Holland und der König von Thailand: Die ganze Welt läuft auf Markenschuhen aus Haßfurt. Die Marke „Finn Comfort“ der „Waldi“-Schuhfabrik ist ein Exportschlager. 650 Mitarbeiter sowie 1400 Heimarbeiter fertigen täglich 6000 Paar Schuhe - komplett made in Germany, was in der Branche eine Seltenheit ist. „Waldi“ verzichtet überdies auf etwas,