Mainfranken Reiseführer Michael Müller Verlag. Hans-Peter Siebenhaar

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Mainfranken Reiseführer Michael Müller Verlag - Hans-Peter Siebenhaar MM-Reiseführer

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selbst ge­brannter Schnaps und in der Saison Spar­gel. Übrigens werden auch Füh­rungen durch die eigenen Weinberge an­ge­boten. Ab 15 Uhr, Sa/So ab 10 Uhr, Mi/Do Ru­he­tag. Ziegelanger 19, Tel. 09524/5460, www.weinhaus-zimmermann.de.

      Winzerhof Schick, im Stadtteil Ziegelanger ge­legene Gaststätte mit hausgemachten Brot­zei­ten und gutem Essen, Eigenbau­wei­ne. Berg­str. 22, Tel. 09524/7892, www.schick-winzerhof.de.

      Zeiler Esszimmer, überzeugt mit guten Spei­sen und schönem Biergarten. Kastanienbäume spenden hier Schatten. In der Nähe des Bahnhofs. Tel. 09524/2459195, www.schick-winzerhof.de.

      Wein

      In Zeil und dem Stadtteil Ziegelanger und vor allem jenseits des Mains (der hier auch eine Sprach­grenze ist: „Mee“ und „Maa“) in Sand gibt es zahlreiche Winzer- und Hecken­wirt­schaften.

      Wir empfehlen neben den Weinen von An­ton Nüß­lein das Weingut Dr. Heigel, das für seine hochwertigen sortentypi­schen Wei­ne aus den Lagen Zeiler Mönchs­hang und Ran­der­sackerer Sonnen­stuhl bekannt ist. Auch Bar­rique-Weine und hausgemachte Gelees wer­den angeboten. Haßfurter Str. 30, Zeil, Tel. 09524/3110.

      Dem Weingut Erich Martin gehört das Wahrzeichen von Ziegelanger: ein Wein­berg­häuschen (das „Gesichtshäuschen“), mit einem strah­lenden Gesicht bemalt. Ver­kauf über die Weinstube Martinsklause in Ziegelanger.

      Weingut A & E Rippstein, in Sand, mit He­ckenwirtschaft. Der junge Winzer Mathias Ripp­stein hat sich als Sommelier und in­no­va­tiver Winzer einen Namen gemacht (aus­ge­zeich­net: seine „S“-Weine). Sand­gasse 26, Tel. 09524/1341, www.weingut-rippstein.de.

      Wer aus Bamberg kommt, hat Pech: Der unansehnliche Einkaufs- und Indus­triegürtel im Osten und im Westen Haßfurts wirkt nicht ge­rade einla­dend. Doch der erste Eindruck täuscht. Tatsächlich be­sitzt das über 750 Jahre alte Haßfurt eine malerische, historisch g­e­wachsene Altstadt mit kunst­vollen Fachwerkfassaden, alten Bür­ger­häusern und sehenswerten Kir­chen.

      Das schmucke mainfränkische Städt­chen zählt rund 14.000 Ein­woh­ner und ist Kreisstadt des Landkreises Haß­ber­ge. Der Ort wächst und viele pendeln aus dem Umland zum Arbeiten nach Haßfurt. Das Leben spielt sich in der sanierten Alt­stadt ab, begrenzt vom Oberen und Unteren Turm. Entlang der breiten Oberen Hauptstraße mit dem weitläufigen Marktplatz samt Rathaus reiht sich Laden an La­den. Sehenswert ist die Stadtpfarrkirche mit zwei Wer­ken Tilman Riemenschnei­ders oder die frisch renovierte, spätgotische Rit­ter­ka­pelle mit ihrem eindrucks­vollen West­portal. Lohnend ist sicher­lich ein Spa­ziergang zum alten Zister­zien­ser­inn­en­kloster Mariaburghausen am Süd­ufer des Mains (1,5 km vom Zent­rum) - ein Musterbeispiel goti­scher Kir­chen­bau­kunst (Kirche norma­ler­wei­se ge­schlos­sen, bit­te anrufen im katho­lischen Pfar­ramt unter Tel. 09521/1484).

      Sehenswertes

      Relief an der Ritterkapelle in Haßfurt

      Ritterkapelle: Im 15. Jh. wurde die Rit­ter­kapelle zu Ehren Mariens errichtet, einer der bedeutendsten spätgotischen Kirchenbauten in Deutschland. Jedoch wurde sie in den nachfolgenden Jahr­hun­derten immer wieder verändert, bei­spielsweise durch den berühmten Archi­tekten Karl Alexander von Heid­e­loff. Beachtenswert an der ein­schif­fi­gen Anlage mit eingezogenem Chor ist der an der Choraußenseite ange­brachte drei­fache Fries mit insgesamt 230 Wap­pen, zu denen noch weitere 25 Wap­pen an den Rippenkreuzungen im Chor­inneren kommen - eine Art stei­ner­nes Adels­register. Eindrucksvoll sind auch das Westportal mit dem auf­wän­di­gen Relief im Tympanon, das die Le­gende der Heiligen Drei Könige erzählt, und der bis heute rätselhafte „Vier­tu­gend­mann“ im Gewölbe der Eingangs­halle. Die gesamte Kirche wurde von 2006 bis 2010 hell und farbig saniert.

      ♦ Lesetipp: Die Ritterkapelle in Haßfurt, Ver­lag Schnell + Stei­ner, Regensburg 2012.

      Pfarrkirche St. Kilian, Kolonat und Tot­nan: Noch immer ist die spät­go­ti­sche Hallen­kirche mit eingezogenem Chor zwischen den beiden Osttürmen der Mittel­punkt der Stadt. Berühmt ist das Gotteshaus am Marktplatz, das zuletzt Anfang der 1990er-Jahre reno­viert wur­de, wegen zweier um 1490 entstan­de­ner Plastiken von Tilman Rie­men­schnei­der: Johannes der Täufer und Maria mit dem Kind stehen links und rechts des Chors. Im Zentrum prunkt der neu geschaffene Hochaltar mit den drei Frankenaposteln und Namens­pa­tro­nen Kilian, Kolonat und Totnan, die wohl aus der Werkstatt Riemen­schnei­ders stammen.

      Altes Rathaus: Gegenüber von der Stadt­pfarrkirche steht das rechteckige, drei­ge­schossige Rathaus, das zu Beginn des 16. Jh. erbaut wurde. Hier befindet sich heute unter anderem das Bür­ger­büro. Im Erdgeschoss befindet sich die ehe­mals offene Markthalle, in der heu­te Kulturveranstaltungen stattfinden.

      Zehntscheuer (Stadthalle): Die einstige fürstbischöfliche Zehntscheune, ein mäch­ti­ger dreigeschossiger Bau mit Staf­felgiebel, entstand im 15. Jh. und wur­de im 17. Jh. erweitert. Ende der 1980er-Jahre wurde das Gebäude vom Archi­tekten Alex­an­der Freiherr von Branca zur Stadthalle umgebaut. Heute finden dort zahlrei­che Kultur­veran­stal­tungen statt (www.hassfurt.de).

      Rathaus: gegenüber der Zehntscheuer das Amtshaus aus dem 18. Jh., das heu­te als Rathaus mit Tourist-Information dient.

      Herrenhof: Das Gebiet des heutigen Her­renhofs gilt als die Urzelle der städ­tischen Besiedelung in Haßfurt (13. Jh.). Die frühesten Besiedelungs­spuren über­haupt gibt es aber an der ehemaligen Mainfurt bei Haßfurt, sie stammen be­reits aus dem 4./5. Jh. Das Gebäude dien­te schon vielen Zwecken, unter an­derem war es das ehe­ma­lige fürstbi­schöf­liche Amtshaus und beher­bergte die Oberschule. Heute hat hier das Land­ratsamt seinen Sitz, histo­ri­sche Spu­ren sind teilweise noch zu erken­nen.

      Siebenmeilenstiefel

      Helmut Kohl trug sie, ebenso Marcel Reich-Ranicki, die Königin von Holland und der König von Thailand: Die ganze Welt läuft auf Markenschuhen aus Haßfurt. Die Marke „Finn Comfort“ der „Waldi“-Schuhfabrik ist ein Export­schlager. 650 Mitarbeiter sowie 1400 Heimarbeiter fertigen täglich 6000 Paar Schuhe - komplett made in Germany, was in der Branche eine Seltenheit ist. „Waldi“ verzichtet überdies auf etwas,

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