Mainfranken Reiseführer Michael Müller Verlag. Hans-Peter Siebenhaar
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Das im Renaissance-Stil erbaute Rathaus ist das Wahrzeichen der Stadt
Kirche St. Johannis: Die evangelische Stadtpfarrkirche ist das älteste und einzige erhaltene mittelalterliche Bauwerk der Stadt. Bereits im 13. Jh. stand hier eine romanische Basilika, die zu Beginn des 15. Jh. durch einen gotischen Neubau ersetzt wurde. Als sich die freie Reichsstadt Schweinfurt 1542 der Lehre Martin Luthers anschloss, wurde die Johanniskirche Zentrum der evangelischen Gemeinde. Der Übergang vom Katholizismus zum Protestantismus vollzog sich gewaltlos. Auch hat es hier nie einen Bildersturm gegeben - ein Grund dafür, dass die Kirche bis auf den heutigen Tag wertvolle Kunstschätze beherbergt, die bis in die Romanik zurückreichen. Beachtenswert sind im Inneren der gotische Taufstein (1367) mit seinen Aposteldarstellungen, die prunkvolle, von einem triumphierenden Christus gekrönte Barockkanzel (1694) und der frühklassizistische Stuckmarmor-Hochaltar des Würzburger Hofstuckateurs Materno Bossi (1783) sowie eine Reihe von Grabdenkmälern wie das des Reichsvogts Konrad von Seinsheim (1369) und des Junkers Wolf Christoph von Steinau (1585).
Schrotturm: Ursprünglich 1611 als Treppenturm eines Renaissancehauses errichtet, wurde der Turm im 19. Jh. zur Herstellung von Schrotkugeln um vier Stockwerke erhöht. Petersgasse 1.
Kirche St. Salvator: Im ältesten Stadtviertel Schweinfurts, in Zürch, steht unmittelbar an der Stadtbefestigung Unterer Wall die schlichte Barockkirche, die im frühen 18. Jh. erneuert wurde.
♦ Frauengasse 1.
Zeughaus: Das von 1589-91 erbaute Gebäude diente als Waffenarsenal und Lagerhaus der Reichsstadt, jetzt beherbergt es städtische Jugendarbeiter und Erziehungsberater.
♦ Roßbrunnstr. 2.
Ebracher Hof: Hof des Kloster Ebrach, das seit 1431 den Zisterziensern aus dem Steigerwald als Handelsstützpunkt in der Reichsstadt diente. Sein heutiges Aussehen im Stil der Renaissance erhielt das Gebäude im 16. Jh. Heute sind hier ein Hotel (Rittergasse 2, Tel. 01715367796) und die sehr schöne und gut bestückte Stadtbücherei Schweinfurt (Brückenstr. 29) untergebracht.
Es ist Kerwa-Zeit
Kirche St. Kilian: Ein mustergültiges Beispiel für sakrale Architektur der Moderne ist die 1953 vom Würzburger Dombaumeister Hans Schädel wiederaufgebaute Kirche St. Kilian. Ein Spaziergang dorthin lohnt sich vor allem wegen der Kirchenfenster des abstrakten Künstlers Georg Meistermann (siehe auch Dom St. Kilian in Würzburg). Der 1911 in Solingen geborene Maler war unter anderem Kunstprofessor in Düsseldorf und Karlsruhe. Er schuf ein 250 m2 (!) großes Kirchenfenster, das Wesen und Wirken des Heiligen Geists zum Thema hat. Das Werk ist von den für Meistermann typisch facettierten Formzusammenhängen geprägt.
♦ Friedrich-Ebert-Str. 24, ca. 1,5 km vom Zentrum, geöffnet 8-18 Uhr.
Museen
Museen und Galerien der Stadt Schweinfurt: Sie umfassen insgesamt fünf Häuser, nämlich die Kunsthalle im ehemaligen Ernst-Sachs-Bad, das Museum im Alten Gymnasium, das Gunnar-Wester-Haus, das Naturkundemuseum in der Harmonie sowie den Künstlerhof Oberndorf (Letzterer ist nur bei Veranstaltungen geöffnet).
Kunsthalle im ehemaligen Ernst-Sachs-Bad: In dem von 1931 bis 33 erbauten Hallenbad wurde 2009 nach aufwändigen Umbauarbeiten die neue spektakuläre Kunsthalle eröffnet. In dem weitläufigen Ausstellungsgebäude werden regionale und überregionale Kunst in Dauer- und Wechselausstellungen präsentiert. Sehr imposant als Ausstellungsraum ist die ehemalige Schwimmhalle mit einer Raumhöhe von ca. zehn Metern. Zur Feier des zehnjährigen Bestehens der Künstlerhalle startete die neue Dauerausstellung „Neue Blicke auf die Sammlung“ im Juli 2019.
♦ Di-So 10-17, Do 10-21 Uhr, Mo geschlossen. Eintritt 5 €, erm. 4 €, Studenten 2,50 €, Familien 9 €, Kinder bis 18 Jahre frei. Rüfferstr. 4, Tel. 09721/514721 (Kasse), www.kunsthalle-schweinfurt.de.
Museum Altes Gymnasium: Das Renaissancegebäude aus dem 16. Jh., ursprünglich als Lateinschule errichtet, später zum Gymnasium erweitert, beherbergt die heimatgeschichtliche Sammlung der Stadt. Schwerpunkte sind die Frühgeschichte seit dem 9. Jh., die Reichsstadtzeit, die Bürgerkultur, das Zunftleben und der Beginn der Industrialisierung. Die vielen Exponate umfassen einen Zeitraum, der von der Frühgeschichte (Einbaum aus der Schonunger Bucht) bis in die jüngste Vergangenheit reicht. Besonders sehenswert ist das Zimmer des Schriftstellers und Gelehrten Friedrich Rückert mit zahlreichen persönlichen Gegenständen. Selbst das Großkreuz des Ordens Unserer Lieben Frau von Guadeloupe, das dem gebürtigen Schweinfurter 1865 von Maximilian Kaiser von Mexiko verliehen wurde, seine Schreibutensilien und frühe Publikationen fehlen nicht. Rückert selbst war Schüler im Alten Gymnasium. Einen informativen Einblick in das Leben der freien Reichsstadt Schweinfurt geben zahlreiche Exponate aus dieser Zeit. Interessant sind auch die Ausstellungsstücke zur Welt des Kindes, darunter auch Kriegsspielzeug aus der Nazi-Zeit. Zum Zeitpunkt der Recherche war das Museum wegen Renovierungsarbeiten geschlossen.
♦ Fr 14-17, Sa/So 10-13 und 14-17 Uhr. Eintritt 1,50 €, Familien 3 €, Kinder bis 16 Jahre frei. Martin-Luther-Platz 12, Tel. 09721/51479 (Kunsthalle).
Flanieren durch die Gassen Schweinfurts
Gunnar-Wester-Haus: Wohl einmalig in der Bundesrepublik ist dieses Museum, wenige Meter vom Alten Gymnasium. Friedrich Graf Luxburg sammelte mit großer Leidenschaft alles rund um die Themen Feuererzeugung und Beleuchtung. Das Ergebnis ist beeindruckend: antike Öllampen, Leuchter, Laternen, Pechfackeln, Lichtscheren und vieles mehr. Vom Mittelalter bis zur Neuzeit wird eine umfassende Kulturgeschichte dieses Themenbereichs präsentiert. Außerdem ist die Ikonensammlung Fritz Glöckle mit 106 Ikonen des