Mission SOL 2020 Paket (1 bis 12). Madeleine Puljic

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Mission SOL 2020 Paket (1 bis 12) - Madeleine Puljic PERRY RHODAN-Mission SOL 2

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machte Nadarr.

      Anchi gefiel es, wie beeindruckt der Junge war. Auch wenn es leicht war, Nadarr zu beeindrucken. Anchi hatte nichts weiter referiert als das, was Danton ihm in aller Kürze berichtet hatte, mit leichten Übertreibungen. Immerhin stimmte das mit dem Ortungsschutz.

      Nadarr hatte tausend Fragen. »Algorrian, das ist der, der aussieht wie ein Pferd, nicht wahr, und der so schlecht riecht? Was macht ihr da draußen im Weltall? Wann kommt ihr zur SOL zurück? Bist du damit in die Akademie aufgenommen? Bist du dann ein Raumsoldat? Bekommst du ein Rangabzeichen?«

      »Ich kann dir das alles gerade nicht erzählen. Das meiste davon ist geheim, und ich befinde mich schon an Bord. Wir haben uns ganz unauffällig eingeschlichen, vorbei an den Wachrobotern, die uns fast erwischt hätten. Wir brechen bereits in wenigen Minuten auf. Keine Zeit für eine Abschiedsfeier. Sagst du den anderen, dass ich eine Weile weg bin?«

      Wieder machte Nadarr: »Ohhh!« Dann wurde sein Gesichtsausdruck besorgt. »Du kommst doch zurück? Eure Geheimmission ist bestimmt gefährlich!«

      Anchi legte ein Gesicht auf, das die Solaner aus unbekanntem Grund Tekener-Grinsen nannten. »An irgendwas muss ja jeder sterben!«, sagte er cool. »Aber keine Sorge: Ich komme garantiert zurück. Und erzähle dir, wie es gewesen ist!«

      Sofort war der Junge wieder vergnügt und brabbelte irgendwas von phantastischen Abenteuern mit Roi Danton und seiner Spezialtruppe.

      Anchi hörte gar nicht mehr genau hin. Nadarrs Sorge hatte etwas in ihm angerührt. Ob es gefährlich war, im Tarnflug durch eine unbekannte Galaxis zu reisen, um im Alleingang irgendwelchen kosmischen Geheimnissen auf die Spur zu kommen? Und wie das gefährlich war! Hypertakt-gefährlich!

      *

      Heimlich, still und leise schleuste die CALAMAR aus der SOL aus. Es gab keinen Stapellauf, keine Abschiedsfeier, keine große Verabschiedung der Helden.

      Die Korvette schlüpfte mit aktiviertem Ortungsschutz aus einer Schleuse des Mutterschiffs, beschleunigte, ging auf Überlicht und jagte im rechten Winkel zur Ekliptik des Diulusystems in den kalten Leerraum der unbekannten Galaxis. Bald war Diulu nur noch ein Stern von vielen, die SOL und die sie umgebenden Ritterschiffe verschwunden in der Ferne.

      Ennyas Anchi wippte nervös mit dem Bein, während er den Flug ihres Schiffs auf dem großen Holo in der Hauptzentrale der Korvette verfolgte.

      Die Besatzung bemerkte nichts von der Beschleunigung und dem Wechsel auf Überlicht. Dafür sorgten Antigravgeneratoren, die eine künstliche Schwerkraft erzeugten. Sie hatte einen Wert, der für alle Besatzungsmitglieder angenehm war. Er entsprach etwa der Schwerkraft auf der Erde, der Heimat der Menschheit, ebenso dem Wert, der im Althanos-Segment auf Evolux geherrscht hatte, in dem die Gestrandeten gelebt hatten. Wie Anchi inzwischen wusste, war auch dieser Schwerkraftwert künstlich erzeugt worden.

      Etwa zwanzig Solaner hatten sich in der Hauptzentrale der CALAMAR versammelt, Männer und Frauen, von denen Anchi einige kannte, andere noch nie gesehen hatte. Die meisten standen in entspannter Haltung da und verfolgten den Kurs der Korvette auf dem Holoschirm. Zusätzlich zum Außenblick blendete die Schiffspositronik verschiedene Positionsdaten ein.

      Anchi bemühte sich, ebenso gelassen dazustehen. Doch wenn er sein Bein dazu zwang, ruhig zu sein, begannen seine Finger ohne sein Zutun damit, nervös auf den Oberschenkel zu trommeln. Tausende Jahre Raumfahrtgeschichte, auf denen die Konstruktion dieser Korvette beruhte, und algorrianisch-kosmokratische Supertechnik hin oder her: In einer sechzig Meter durchmessenden Soloniumhülle durch die eisige Kälte einer fremden Galaxis geschossen zu werden, war wie der Ritt auf einer Flammenkugel.

      War das wirklich das große Abenteuer, nach dem er sich gesehnt hatte? Anchi fragte sich noch immer, warum Danton ihn eigentlich mitgenommen hatte. Und ob er nicht lieber auf der SOL geblieben wäre und Rytanaia erzählt hätte, dass er sich einfach einen Planeten suchen wollte, auf dem er bleiben konnte. Eine Welt, die es zu erobern galt. Vielleicht wäre sie ja sogar mitgekommen.

      »Das war's«, sagte Danton, der aufmerksam das Zentralholo und die eingespielten Daten betrachtet hatte. Der Kommandant der CALAMAR stand ganz vorn, mit hinter den Rücken gelegten Armen, und drehte sich in diesem Moment zu seinen Leuten um.

      Er lächelte. Irgendwie wirkte er unnahbarer, geschäftsmäßiger als der Danton, der Anchi in seiner Kabine aufgesucht und vom Fleck weg rekrutiert hatte.

      »Wir können keine Verfolger orten«, fuhr er fort. »Das heißt, es ist uns gelungen, unerkannt davonzukommen. Oder die haben einfach einen besseren Tarnschirm als wir.«

      Erleichtertes Gelächter füllte die Zentrale der CALAMAR.

      Danton machte ein paar Schritte, sah dem einen oder anderen in die Augen, klopfte sogar einer jungen Frau freundschaftlich auf die Schulter. Ausgerechnet vor Anchi blieb er stehen.

      »Wir sind die stille Eingreifreserve der SOL«, sagte er ruhig. »Die SOL ist ein beeindruckendes Raumschiff und kaum zu übersehen, selbst wenn man es mit kosmischen Mächten zu tun hat. Nach den Ereignissen im Diulusystem werden die Ritter BARILS sie genau im Blick haben. Wir dagegen sind klein und unauffällig und nach allem, was wir wissen, sogar so gut wie unsichtbar. Wenn die SOL in eine Situation gerät, aus der sie sich selbst nicht befreien kann, werden wir sie raushauen.«

      Anchi schluckte.

      »Weiter: Wenn wir etwas finden, das man sich unbedingt ansehen sollte, ohne dass es gleich in den galaktischen Nachrichten kommt, werden wir uns ganz unauffällig darum kümmern. Das Gleiche gilt, wenn von der SOL konkrete Aufträge kommen. Rechnet damit, dass wir ein paar Tage oder Wochen rumdümpeln. Aber rechnet auch damit, dass wir jederzeit in den Einsatz gehen. Es ist eine fremde, unbekannte Galaxis. Wir sind unterwegs, sie zu erkunden.«

      Danton war weitergegangen, hatte mit jedem Kameraden einen kurzen Blick gewechselt. Nun ging er zurück zum Zentralholo und baute sich vor seiner Mannschaft auf.

      »In der Zwischenzeit haben wir an Bord genug zu tun. Schauen wir uns mal genau an, welche Extras unser alter Freund Varantir wirklich in die CALAMAR eingebaut hat. Ihr seid alle Spezialisten auf eurem jeweiligen Fachgebiet, Techniker, Wissenschaftler, Raumsoldaten. Kümmert euch darum, dass dieses Schiff maximal einsatzfähig ist! Vielleicht werden wir diese unbekannte Technik brauchen.«

      Mit einem Nicken bedeutete Danton den Anwesenden, dass die Unterredung beendet war.

      Die Männer und Frauen der CALAMAR schlenderten zu den Schotten, die sich lautlos vor ihnen öffneten, verschwanden wahrscheinlich zu ihren Arbeitsstationen irgendwo im Bauch des Kugelschiffs. Einige wenige blieben auf ihren Plätzen in der Zentrale. Andere wiederum, die während Dantons Rede offenbar im Innern des Schiffs beschäftigt gewesen waren, kamen herein, setzten sich in die Pneumosessel an ihre Konsolen und nahmen irgendwelche Schaltungen vor, die dem Raumflug, dem Schiffsbetrieb oder wissenschaftlichen Zwecken dienen mochten.

      Einer trat mit ernster Miene zum Kommandanten heran. Er zeigte Danton ein kleines Datengerät und sprach leise auf ihn ein.

      Danton nickte mehrmals, gab dem Mann einen Klaps auf die Schulter und beendete damit das Gespräch.

      Der Mann blickte sich in der Zentrale um und entdeckte Anchi. Sein Gesicht verzog sich kurz zu einer undefinierbaren Miene.

      Anchi wurde heiß. Er kannte den Mann.

      Es war Peet Matabiau, ein Einsatzspezialist aus Dantons Elitetruppe. Wie Anchi von der Heilerin Mahlia Meyun erfahren hatte, war Matabiau

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