Strategie und strategisches Management. Группа авторов

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vorteilhaften Lösungen zu orientieren.

      Auch wenn es in unserer komplexen Wirtschaft natürlich keine einfachen singulären Zusammenhänge gibt, könnte die Automobilindustrie als aktuelles Beispiel dafür dienen, wie das Problem endlicher Ressourcen (Öl als Rohstoff für Benzin und Diesel bzw. v.a. saubere Luft, die u.a. durch CO2-Ausstoß belastet wird) Veränderungen in der Branche hin zur Elektromobilität ausgelöst hat, durch die Weltmarktführer unter Druck geraten und neue Player teils rasant Marktanteile gewinnen.

      Ein Vergleich der Entwicklung der meisten Aktien nachhaltig orientierter Unternehmen oder auch entsprechender Fonds zeigt, dass diese selbst in Krisen wie z.B. jener im Covid-19-Kontext besser performen als konventionelle, was auch unterstreicht, dass wirtschaftlicher Erfolg und nachhaltiges Wirtschaften sich jedenfalls nicht ausschließen und auch die Finanzmärkte entsprechende Unternehmen durchaus bevorzugen und dies zukünftig vermutlich noch stärker tun werden.

      Lokale Produktionsmittel wie Fabriken können demnach als Knotenpunkte einer global vernetzten Wirtschaft mit lokal angepassten Produktionsstrategien internationaler Unternehmen verstanden werden. Ein signifikanter Teil des Konsumverhaltens, am stärksten ausgeprägt vermutlich im Lebensmittelbereich, tendiert immer stärker zu Präferenzen für regional hergestellte Produkte und zu einer Nähe zum Erzeuger, auch um in dem Streben nach Individualität verstärkt auf regionale Besonderheiten zu setzen.

      Dies bietet kleineren regionalen Unternehmen im Lebensmittelbereich, in Kunst, Handwerk etc. ebenso Chancen, wie etablierten Playern, die es verstehen, diese Aspekte in ihre Unternehmensstrategie einzubauen und im Marketing positiv herauszustreichen (wie z.B. die Bio-Eigenmarken großer Supermarktketten).

      Quasi als Gegentrend zum Off-shoring, wo die Produktion oder Teile davon oft auf andere Kontinente (vornehmlich Asien und Südamerika) mit vornehmlich geringeren Lohnkosten in den entsprechenden Ländern ausgelagert wurden, ist On-shoring durch das Ziel geprägt, möglichst nahe am Absatzmarkt/am Kunden innerhalb der nationalen Grenzen zu produzieren, v.a. auch um damit klassischen Problemen des Off-shorings, wie Qualitätsmängeln, Flexibilitätseinbußen, Lieferzeiten/Termintreue, lange und teure Transportwege etc., entgegenzuwirken.

      Near-shoring wäre demgegenüber die Auslagerung von Geschäftsprozessen in nahegelegene bzw. angrenzende Länder.

      Krisen wie jene im Zusammenhang mit Covid-19 haben gezeigt, dass Off-shoring-Strategien unter solchen Szenarien größere Risiken in sich bergen als lokalere/örtlich nähere Sourcing- und Fertigungsmodelle, v.a. wenn zweitere mit einer entsprechenden Lagerhaltung einhergehen und/oder auf Produktionskomponenten setzen, die ebenfalls eher in örtlicher Nähe und auf der Basis entsprechend regional vorhandener Materialien und Rohstoffe erzeugt werden.

      Neben Produktionsaspekten wird Off- und Near-shoring auch im Kontext von IT-Leistungen genannt oder im Zuge von Shared-Service-Zentren, Call-Centern etc. Im Dienstleistungsbereich sind etwaige Kostenvorteile von Off-shoring, Problemen und Mehraufwänden v.a. in der Kommunikation und der Abstimmung, hinsichtlich Sprachbarrieren, kulturellen Unterschieden und nicht zuletzt auch unterschiedlichen Zeitzonen gegenüberzustellen. Unternehmen sind gefordert, bei der Wahl des Sourcing-Modells größtmögliche Kostenwahrheit unter Berücksichtigung sämtlicher relevanter Aspekte und nicht nur dem reinen Vergleich der Personalkosten einfließen zu lassen und auch mit entsprechenden Risikoaufschlägen für Krisenszenarien zu kalkulieren.

      Der Fokus des globalen Wachstums hat sich bereits verschoben bzw. verschiebt sich mit zunehmendem Tempo, ebenso wie militärische, politische und wirtschaftliche Machtverhältnisse. Die Neuausrichtung der Wirtschafts- und Geschäftstätigkeit treibt den Wandel der BRICs-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika) und anderer Wachstumsländer als vormalige Zentren von Arbeit und Produktion hin zu konsumorientierten Volkswirtschaften mit starker und rasch wachsender lokaler Nachfrage voran. Dies geht einher mit dem Export von Kapital, Talenten und Innovation, was die globalen Kapitalflüsse ebenso beeinflusst.

      Darüber hinaus ist es wichtig, die Interkonnektivität der Handels- und Investitionsströme zwischen diesen Ländern zu betrachten, die viel schneller wachsen als die traditionellen Wege von Industrieländern zu Schwellenländern und Industrieländern zu Industrieländern. China erweitert auch seine wirtschaftliche Präsenz im Westen und tätigt bspw. Ressourcen-Investitionen in Afrika und der Nordsee.

      PwC leitet daraus folgende Implikationen für Unternehmen ab:

       Die durch dieses Aufstreben der genannten Wirtschaftsmächte entstehende zunehmend multipolare Welt kann für Unternehmen zu einer Umgestaltung von deren Absatzmärkten und Wettbewerbsumfeldern führen.

       Konkurrierende Versionen des Kapitalismus könnten dabei ebenso entstehen wie eine Reihe unterschiedlicher Planwirtschaften, wodurch neue globale Unternehmens-Champions geschaffen bzw. in strategisch wichtigen Geschäftsbereichen von den jeweiligen Regierungen aktiv forciert werden könnten.

       Regierungen könnten zunehmend mit Steuern und Regulierungen miteinander konkurrieren, ebenso wie über gezielte Investitionsunterstützungen bzw. Direktinvestitionen. Reifere Märkte könnten dadurch an Einfluss und Kapitalkraft verlieren und für Talente unattraktiver werden.

       Die Wettbewerbsprofile der neuen Player könnten von jenen der historisch bekannten Marktbegleiter deutlich abweichen und müssen deshalb umso aufmerksamer beobachtet und mitunter neu bewertet werden.

      Globaler Freihandel wird gemeinhin als weitaus unproblematischer angesehen als der Neo-Nationalismus, der zunehmend kontrovers diskutiert wird. Als quasi Gegentrend der Globalisierung bildet sich mit dem Wunsch nach einer stärkeren Ausrichtung der wirtschaftspolitischen Instrumentarien am Wohle der eigenen Nation der Neo-Nationalismus bzw. im wirtschaftlichen Sinne der ökonomische Nationalismus heraus. Einprägsame Beispiele für solche Ausprägungen wären z.B. die America-first-Politik mit

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