Liebe ohne Kaution. B.G. Thomas
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Читать онлайн книгу Liebe ohne Kaution - B.G. Thomas страница 4
»Kümmer dich nicht um den«, sagte der Mann.
»Huh?«, erwiderte Artie mit brüchiger Stimme.
Der Mann nickte in Richtung des Mexikaners. »Der da. Der wird dich nich' ärgern. Nich', wenn ich hier neben dir sitz.«
Artie schaute hinauf ins Gesicht des Mannes. Er war riesig. Ein Berg. Grob aussehend. Aber… aber da war etwas in seinen Augen. Etwas, das Arties pochendes Herz dazu brachte, sich ein wenig zu beruhigen.
»Wer… wer bist du?«, traute Artie sich zu fragen.
»Ich bin das Arschloch, das Wetback das blaue Auge verpasst hat.«
Artie hätte beinahe gelacht. Zum Glück schaffte er es irgendwie, es nicht zu tun. Wer wusste, was passieren würde, wenn er das tat?
»Ich bin Demaine«, sagte sein Banknachbar und hielt ihm die Hand hin.
Artie streckte seine eigene aus und sah zu, wie sie in der Hand des größeren Mannes verschwand.
»Ich werde mich um dich kümmern.«
Aber was werde ich für dich tun müssen?
Demaine legte den Kopf schief, schüttelte ihn und seufzte. »Ich will nix. Ich passe nur auf einen Bruder auf.«
»Bruder?«, quietschte Artie. »Ich?«
Demaine nickte. Er beugte sich vor und sagte leise: »Ich bin auch schwul.«
Arties Mund klappte auf.
Demaine nickte.
»Du?«
Noch ein Nicken. »Ja. Aber mach dir keine Sorgen. Du bist nicht mein Typ. Zu klein. Und ich mag schwarze Männer.«
»Oh«, sagte Artie und hoffte, dass es nicht nach einer Frage klang.
Artie schaute sich um und sah, dass der Mexikaner nicht einmal mehr in seine Richtung blickte. Er atmete erleichtert auf.
»Warum sitzt du, kleiner Mann?«, fragte Demaine.
Artie sah wieder auf und versuchte zu entscheiden, was er darauf antworten sollte. Nach einer langen Pause erzählte er Demaine alles.
»Das ist scheiße«, sagte Demaine.
»Das kannst du laut sagen.«
»Ist dein Mitbewohner hier? Mach ihm klar, dass er ihnen sagen soll, dass du da nicht mit drinhängst.«
Artie schüttelte den Kopf. »Ich hab keine Ahnung, wo er ist.«
»Schade«, sagte Demaine.
Dann, nachdem er mit sich selbst darüber gestritten hatte, was er tun sollte – das Gras half nicht –, fragte er: »Warum sitzt du hier?«
Ohne zu blinzeln, sagte Demaine: »Bewaffneter Raubüberfall. Ich habe zwei Leute erschossen.«
Artie riss die Augen auf. Oh Gott. Ach du meine Güte!
Demaine schüttelte den Kopf. »Ich verarsche dich nur, Mann. Himmel.«
Artie wurde rot. Ich bin ein Arschloch.
»Was denkst du, wird mit mir passieren?«
Der große Kerl zuckte die Schultern. »Schwer zu sagen. Du meintest, du warst noch nie in Schwierigkeiten?«
Artie schüttelte den Kopf.
»Das ist gut. Und du rauchst kein Gras?«
Artie schüttelte erneut den Kopf.
»Aber du hast diesen Brownie gegessen, was scheiße für dich ist. Bei einem Urintest werden die da keinen Unterschied feststellen können.«
Artie ruckte hoch und ihm wurde glatt schwindelig. Er hatte wieder das Bedürfnis, zu weinen.
»Verdammt«, flüsterte er. »Das ist nicht fair.«
»Nicht vieles im Leben ist fair«, sagte Demaine. Aber ich werd dir mal was sagen. Morgen –«
Morgen würde er die Nacht im Gefängnis verbringen!
»– gebe ich dir die Telefonnummer von ein paar Typen, die ich kenne. Kautionstypen. Die schaffen dich hier raus. Wird nicht billig, aber das sind ziemlich coole Typen.«
»Wird nicht billig?«, brachte Artie hervor.
Demaine schüttelte den Kopf. »Nee. Diese Scheiße, von der du gesprochen hast – so viel Gras? Rechne mit zwei bis drei Riesen.«
Artie spürte die Farbe aus seinem Gesicht weichen und wurde von einer weiteren Welle des Schwindels getroffen. Riesen. Tausend. Zwei- oder dreitausend.
»Bekommst du so viel zusammen?«
Artie erinnerte sich an die Dreitausend, die er gespart hatte. Das Geld, das er gespart hatte, um von dem Mitbewohner wegzukommen, der ihn überhaupt erst in diese Schwierigkeiten gebracht hatte. Aber er musste hier raus. Er seufzte. Nickte. »Ich habe ziemlich genau gerade so viel.«
»Gut. Dann ruf diese Leute an. Das ist alles gesetzlich geregelt. Die werden dir sogar dabei helfen, einen Anwalt zu finden.«
Artie schluckte. Nickte erneut. Und dankte Wem-auch-immer dafür, dass Demaine hier war, um ihm zu helfen.
»Danke«, sagte er.
»Kein Problem, Mann.«
Artie sackte in sich zusammen, starrte vor sich hin und begann dann tatsächlich einzunicken. Sein Kopf wanderte zu Demaines Schulter, dann ruckte er hoch.
»Sorry.«
Demaine gluckste. »Keine Bange. Mach du nur und schlaf, wenn du kannst. Meine Schultern sind breit genug.«
Und dann, er hatte keine Ahnung, wann, passierte es. Er tat genau das.
Kapitel Zwei
Für August Sterling begann der Abend so schön, wie man es sich nur vorstellen konnte, und endete in einem Haufen Scheiße.
Angegriffen. Sie hat auf mich eingestochen!
Schön, weil er seine Mutter an ihrem Geburtstag zum Essen ausgeführt und auch seine Schwester mitgenommen hatte. Abgesehen davon, dass sie ihn – wie sie es immer taten – gefragt hatten, ob es einen neuen Kerl in seinem Leben gab, war es ein netter Abend gewesen. Ein sehr netter Abend.
Er hatte sie ins Izar's Jatetxea gebracht, ein baskisches Restaurant auf der Country Club Plaza, weil seine Mutter es liebte, und oh, diese Ironie! Augusts Vater, Gott hab ihn selig, war durch und durch der Typ Mann gewesen, der Fleisch und Kartoffeln aß und es selten in Betracht zog, auswärts zu speisen.
»Warum sollten wir, wenn eure Mutter