Dr. Norden Bestseller Staffel 18 – Arztroman. Patricia Vandenberg
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»Und warum das alles?« fragte der Baron konsterniert.
»Ja, wenn wir das wüßten, aber meist geht es ja bei solchen Geschichten um Geld. Sie sagten doch, daß Juanitas Mutter einen reichen Argentinier geheiratet hat.«
»Aber sie hat sich wieder verheiratet.«
»Nun, es könnte ja sein, daß Juanita dann doch die Alleinerbin war. Aber wir werden das herausfinden, Herr Baron.«
»Ich muß mich bei Ihnen bedanken, daß Sie mich anhörten und so viel Verständnis zeigen. Letztlich bin ich an allem schuld, weil ich alles in einem falschen Licht sah und ich meinen Sohn zu einer anderen Heirat bewegen wollte. Und damals sollte auch Amelie zu einer Heirat gezwungen werden.«
Das war ein Familiendrama, das Fee sehr zum Nachdenken anregte, um sie dann dankbar zu stimmen, wie harmonisch es in ihrer eigenen Familie zuging.
Wieviel Schuld nun auch Baron Joachim trug, sie bedauerte diesen Mann.
»Sie brauchen bis morgen also noch vierzigtausend Euro«, sagte sie nachdenklich. »Ich werde Ihnen helfen, diese zu bekommen.«
»Sie, aber wieso? Ich kann Ihnen augenblicklich gar keine Sicherheiten bieten. Höchstens Marians Pferd Silverstone. Er würde sicher einverstanden sein, wenn er erfährt, was Sie für Juanita tun. Es ist ein sehr wertvoller Hengst. Marian hat ihn aufgezogen. Carola von Gölltau wollte ihn haben. Ich habe es nicht erlaubt. Sie ist es, die nun das Geld zurückfordert.«
»Die Frau, die Ihr Sohn heiraten sollte?« fragte Fee.
»Ja, es war wohl das Törichste, was ich verlangen konnte, doch die Einsicht kommt zu spät.«
»Man soll nie ›zu spät‹ sagen, nicht solange noch Hoffnung ist, daß sich alles zum Guten wendet.«
Er verneigte sich tief vor ihr und küßte ihr die Hand. »Wie soll ich Ihnen nur danken?«
»Kommen Sie morgen früh gegen neun Uhr, dann bekommen Sie das Geld«, sagte Fee.
Daniel war fassungslos, als sie ihm das sagte. »Du bist nicht zu retten, Fee«, sagte er kopfschüttelnd. »Deine Gutgläubigkeit geht zu weit.«
»Ich bin nicht gutgläubig, und ich riskiere nur das, was zu meiner Mitgift gehörte, von der du nichts wissen wolltest. Das Geld war gutangelegt und hat Gewinn gebracht. Und ich glaube nicht, daß es verloren sein wird.«
»Und ich kann dir nicht mal böse sein«, sagte Daniel.
»Außerdem bekomme ich als Sicherheit ein Pferd.«
»Was willst du mit einem Pferd?« fragte er staunend.
»Sind wir nicht beide mal ganz gern geritten?« fragte sie schelmisch.
»Aber wann hätten wir jetzt dazu schon Zeit«, seufzte er.
»Ich bin insgeheim auch überzeugt, daß wir keine Pferdebesitzer werden. Ich werde jetzt zu Juanita fahren und ihr eine Geschichte erzählen, die ihr vielleicht die Zunge lösen wird.«
»Und ich bin sehr gespannt auf das Ergebnis.«
Sie gab ihm einen zärtlichen Kuß. »Du kannst dafür unseren Kindern ein paar Geschichten erzählen, mein Schatz.«
»Aber nicht von einem Pferd, das wir möglicherweise bekommen können, sonst wollen sie es tatsächlich haben.«
»Nun, es könnte ja sein, daß sie einen sehr schönen Hund bekommen«, meinte Fee. »Einen guten, treuen Hund, der sie beschützt, wie Wastl einer ist.«
In der Behnisch-Klinik war jetzt abendliche Ruhe eingekehrt. Dieter und Jenny gönnten sich eine Ruhepause mit Glühwein. Sehr kalt war es geworden, und wenn sie tagsüber auch ins Schwitzen gekommen waren, so konnten sie nun wieder ein bißchen Wärme von innen brauchen.
Gegen einen Schluck hatte Fee auch nichts einzuwenden. Zu erzählen hatte sie auch allerhand. Sie erfuhr, daß sich Mr. Stone noch nicht wieder gemeldet hatte.
»Und wie geht es eurem Schwerverletzten?« fragte Fee. »Habt ihr da schon etwas erfahren?«
»Nichts«, erwiderte Dieter Behnisch, »aber es besteht doch Hoffnung, daß er durchkommt.«
»Ich finde es schrecklich, wenn ein Mensch von niemandem vermißt wird«, sagte Jenny.
»Liegt denn keine Vermißtenan-
zeige vor, die auf ihn zutreffen würde?«
»Nein, gar nichts. Aber morgen kommt es in die Zeitungen, dann werden wir weitersehen.«
»Das bleibt uns bei Juanita wenigstens erspart«, sagte Fee. »Jetzt gehe ich mal zu ihr.«
»Gefragt hat sie schon nach dir«, sagte Jenny.
Juanitas Augen leuchteten auf, als Fee eintrat. Sie hatte in einem Gedichtband gelesen.
»Frau Dr. Behnisch hat mir das Buch gebracht. Es ist sehr schön«, sagte sie leise. »Man kann daraus viel entnehmen. Es ist sehr lieb, daß Sie mich besuchen. Ich bin jetzt ruhiger und habe nachgedacht.«
»Und ich habe eine ganze Menge in Erfahrung gebracht, was Sie allerdings schon wissen werden.«
»Daß ich Marian von Eickstedt bereits kenne?« fragte Juanita bebend. »Hat er nach mir gefragt?«
»Ich habe mit seinem Vater gesprochen. Er weiß leider nicht, wo sich sein Sohn aufhält, Juanita.«
»Er will es verhindern, daß Marian mich trifft. Wer weiß, was er sich jetzt ausgedacht hat.«
»Jetzt denken Sie mal ganz logisch, Juanita. Baron Eickstedt gesteht ein, manches falsch gemacht zu haben, aber er möchte Sie kennenlernen und mit Ihnen über alles sprechen. Sie dürfen jetzt keine Vorurteile haben.«
»Ich hatte doch keine. Vielleicht werden Sie alles besser verstehen, wenn ich Ihnen erzähle, wie es anfing.«
»Ich wäre sehr froh, wenn Sie mir so viel Vertrauen schenken würden, Juanita«, sagte Fee weich.
»Ich habe alles erst nach Mamas Tod erfahren«, begann Juanita stockend. »Mama war doch noch so jung und so schön, aber sie war immer deprimiert nach Papas Tod. Gewiß hatte sie große Sorgen, aber sie sprach nicht darüber.«
»Finanzielle Sorgen?« fragte Fee.
»O nein, die hatten wir nie, aber es war wohl ihr Stiefbruder, der ihr Kummer bereitet hat, oder dessen Sohn.«
»Sie sagten Stiefbruder?« fragte Fee verwundert.
Juanita nickte. »Ich sagte schon, daß ich alles erst nach Mamas Tod erfahren habe. Großmutter Amelie hatte Fred Stone in München kennengelernt, aber er war vorher schon mal verheiratet gewesen und hatte