Dr. Norden Bestseller Staffel 18 – Arztroman. Patricia Vandenberg
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Читать онлайн книгу Dr. Norden Bestseller Staffel 18 – Arztroman - Patricia Vandenberg страница 39
»Daß du nachmittags bestimmt daheim sein wirst. Oder wolltest du dich verleugnen lassen?«
»O nein, ganz im Gegenteil. Jetzt erst recht nicht. Wird er kommen?«
»Gegen vier Uhr«, erwiderte Daniel. »Aber du wirst doch nicht einen Hund kaufen wollen?«
»Deswegen würde er mich bestimmt nicht aufsuchen«, sagte Fee. »Es geht um Amelie von Eickstedt, aber das erzähle ich dir nach dem Essen.«
»Meinst du, ich bin nie neugierig?« fragte Daniel. »Wer ist Amelie von Eickstedt?«
»Juanitas Großmutter.«
»Das wird ja immer spannender«, sagte er.
»Und Stone ist nicht Juanitas Ehemann. Das habe ich doch gleich geahnt.«
»Das hat dir dein kleiner Finger verraten«, meinte er lächelnd, aber seine Augen blickten ernst.
»Manches hat man einfach im Gespür, Daniel«, sagte sie.
*
Dr. Behnisch und seine Assistenz-ärzte bemühten sich indessen um den Schwerverletzten, der ein paar Kilometer von der Behnisch-Klinik entfernt von einem Waldhüter gefunden worden war.
Seine Kleidung war zerfetzt gewesen, und er war im schlimmsten Zustand, den man sich vorstellen konnte. Dr. Behnisch hatte jedenfalls keine Zeit, sich auch noch um Juanita zu kümmern und um das, was seine Frau jetzt beschäftigte. Der Verletzte schwebte in akuter Lebensgefahr.
Dr. Jenny Behnisch hatte auch genug zu tun, aber als ihr gesagt wurde, daß ein Detektiv gekommen sei, der Nachforschungen nach Juanita Ramirez anstelle, mußte sie sich Zeit nehmen.
Der Mann war mittelgroß und sah bieder aus. Er zeigte auch sofort seinen Ausweis.
»Von wem sind Sie beauftragt worden, diese Nachforschungen anzustellen?« fragte Jenny Behnisch ruhig.
»Von einem Dr. Barnet, dem Stiefvater von Senhorita Ramirez. Er ist benachrichtigt worden, daß die junge Dame einen Unfall hatte, der etwas mysteriös erscheint.«
»Sie hatte keinen Unfall. Sie war an einer Lungenentzündung erkrankt«, sagte Jenny. »Und sie ist noch krank. Daran ist nichts mysteriös. Sollte Ihr Auftraggeber anderer Ansicht sein, kann er die Polizei einschalten. Mehr habe ich dazu nicht zu sagen.«
»Man könnte diesen Fall doch mit aller Diskretion behandeln«, sagte der Mann, dessen Namen laut Ausweis Kring lautete.
»Ich kann nur sagen, was mir bekannt ist«, erklärte Jenny. »Und außerdem habe ich keine Zeit. Dr. Barnet kann sich gern direkt an uns wenden.«
Dieser Name war ihr sehr genau im Gedächtnis haften geblieben, denn Stone hatte ihn erwähnt, wenngleich auch nicht als Stiefvater von Juanita.
Die denken, sie können uns für dumm verkaufen, dachte Jenny unwillig.
»Dr. Barnet wünscht, daß ich die junge Dame während seiner Abwesenheit beschütze«, sagte Herr Kring.
»Bestellen Sie ihm einen schönen Gruß, und sagen Sie ihm, daß dies gegebenenfalls Polizeibeamte tun«, erwiderte Jenny bissig, da sie nicht gewillt war, kostbare Zeit zu vertrödeln.
»Wenn das so ist«, sagte der Mann stockend, »dann kann ich den Auftrag zurückgeben.«
»Das können Sie meinetwegen tun. Aber Sie können sich auch gern mit Kriminalbeamten unterhalten, die ohnehin gerade im Hause sind.«
»Ich bitte um Entschuldigung, ich muß da etwas richtigstellen. Ich wußte nicht, daß es sich um einen Kriminalfall handelt«, sagte er. Dann entfernte er sich dienernd.
Ob ich wieder was falsch gemacht habe? überlegte Jenny. Aber sie hatte einfach nicht die Nerven, alles gleichzeitig zu überdenken. Da war schließlich dieser Schwerverletzte, von dem sie überhaupt nichts wußten. Etwa dreißig Jahre, 1,85 m, dunkelblond und braune Augen, das war alles, abgesehen von seinen schweren Verletzungen.
Keine Papiere, keine besonderen Merkmale, sehr gute Zähne, keine Operationsnarben. Da sah es noch ganz anders aus als bei Juanita, von der sie wenigstens ein klein bißchen was wußten. Und bei diesem Patienten wußten sie noch nicht einmal, ob er überhaupt noch in der Lage sein würde, eine Aussage zu machen.
Und wieder einmal hatte das Kreiskrankenhaus kein Bett zur Verfügung gehabt für diesen Fall.
Die tun sich leicht, dachte Jenny. Die berufen sich immer auf die Verwaltung. Aber wenn es um ein Menschenleben ging, fand man in der Behnisch-Klinik immer noch ein Bett. Das wußten die Notärzte, und das wußten auch die Polizeibeamten.
Mit denen kamen Dr. Behnisch und seine Frau Jenny eigentlich gut aus. Jenny nahm an dem Gespräch mit den beiden Kriminalbeamten teil.
Offensichtlich sei der Mann beraubt worden, erfuhren sie. Er hätte an der linken Hand einen ziemlich breiten Ring getragen und auch eine Armbanduhr. Die helleren Hautstellen deuteten darauf hin.
Unwillkürlich dachte Jenny an Juanita, denn auch sie war ihrer Ringe beraubt worden, wenn sie das auch bestritten hatte. Aber das konnte man auf ihre Verwirrung zurückführen.
»Die ersten Verletzungen muß der Mann schon vor einigen Tagen erhalten haben«, sagte Dr. Behnisch ruhig. »Die Wunden waren bereits verkrustet. Dann wurden ihm später neue zugefügt. Außerdem hat er drei Einstiche, die durch Injektionsnadeln verursacht wurden.«
»Rauschgift?« fragte ein Beamter.
»Nein, ein Fixer ist er nicht.« Dr. Behnisch runzelte seine Stirn. »Es scheint, daß der Mann betäubt wurde, gegen seinen Willen. Er hat sich noch zur Wehr gesetzt. Hautpartikel unter seinen Fingernägeln verraten das nämlich. Könnte es sich um einen Entführungsfall handeln?«
»Uns ist nichts bekannt«, sagte der Beamte. »Wollen Sie ihn hier behalten?«
»Er ist nicht transportfähig«, erwiderte Dr. Behnisch. »Der Mann schwebt in höchster Lebensgefahr.«
»Aber er befindet sich in den besten Händen«, sagte der Beamte. »Wir wissen das, Herr Dr. Behnisch. Sollte er eine Aussage machen können, benachrichtigen Sie uns bitte.«
»Ich hoffe sehr, daß er dazu fähig sein wird«, entgegnete der Arzt.
»Mir ist mulmig, Dieter«, sagte Jenny, als die Beamten gegangen waren.
»Warum?« fragte er.
»Könnte das nicht der gleiche Täter gewesen sein, der auch Juanita überfiel? Wir hätten das doch sagen müssen!«
»Damit wir sie gar nicht mehr loswerden? Denk nicht so was, Jenny. Juanita ist ein Fall für sich, aber keiner für die Polizei.«
»Schön wär’s ja, aber ich habe gerade einen Privatdetektiv abgewimmelt, der im Auftrag von Dr. Barnet kam.«
»Und was wollte er?«
»Er soll Juanita bewachen.«
»Barnet?