Mami Staffel 12 – Familienroman. Sina Holl

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Mami Staffel 12 – Familienroman - Sina Holl страница 15

Автор:
Серия:
Издательство:
Mami Staffel 12 – Familienroman - Sina Holl Mami Staffel

Скачать книгу

leid, Alex, Kinder habe ich noch nicht – aber wenn ich mal welche habe, wäre ich stolz, wenn sie so wie du und deine Schwester sein würden.«

      »Wollt ihr nicht wieder spielen gehen?« fragte Silvia nervös. »Dein Kleid werden wir morgen in die Reinigung bringen, Jana. Und du, Alex, trittst nicht mehr nach deiner Schwester, verstanden?«

      Alex runzelte die Stirn. »War ja gar keine Absicht. Wenn Jana sich genau da hinstellt, wo ich gerade trete.…«

      »Schluß mit der Debatte! Ich möchte, daß ihr euch jetzt vertragt.«

      Als die Kinder wieder mit ihrem Hund abgezogen waren, meinte Stefan nachdenklich: »Es ist sicherlich nicht ganz einfach, zwei Kinder allein aufzuziehen.«

      »Im Grunde genommen ist es nicht so schwierig, wie es manchmal aussieht. Auf Jana kann ich mich im allgemeinen verlassen – und allein aufgezogen habe ich die beiden eigentlich auch schon, als ich noch mit Robert zusammenlebte. Er war sehr selten zu Hause und überließ die Pflichten nur allzu gerne mir.«

      Stefan nickte verstehend. »Das ist leider oft so. Wenn ich mal Kinder habe, werde ich mir die Erziehung ganz bestimmt mit meiner Frau teilen.«

      »Wollen du und deine… Anke bald heiraten?« fragte Silvia leichthin und vergrub ihre Hände dabei im Schoß, damit Stefan nicht ihr Zittern bemerkte.

      »Wir haben es nicht so eilig mit dem Heiraten und Kinderkriegen«, entgegnete er spontan. »Anke hat beruflich noch viel vor, bevor sie sich dem Muttersein widmen will.«

      Silvia beneidete die Frau an Stefans Seite, obwohl sie sie gar nicht kannte. Es mußte wundervoll sein, mit diesem sympathischen, ausgeglichenen Mann zu leben. Entsetzt merkte Silvia, daß sie Stefan noch immer liebte.

      »Darf ich stören?« fragte plötzlich Sonja hinter ihr. »Ihr beide seht aus, als würdet ihr euch kennen – oder täusche ich mich da? Ich bin übrigens Sonja Koch, Rechtsanwältin.« Sie reichte Stefan die Hand.

      »Sehr angenehm. Daß ich der neue Richter Stefan Winter bin, hat sich bestimmt schon herumgesprochen.«

      »Und ob! Die Leute reden von nichts anderem«, gab Sonja schmunzelnd zurück.

      »Stefan und ich kennen uns tatsächlich noch von früher«, erklärte Silvia. »Wir haben uns nach dem Studium aus den Augen verloren.«

      »Das ist aber schade«, erwiderte Sonja, »ihr wäret sicher ein hübsches Paar geworden.«

      Silvia hoffte, daß Stefan davon erzählen würde, daß er und sie ein Paar gewesen waren, doch er sagte nur lächelnd: »Tja, es kommt immer anders, als man denkt.«

      »Entschuldigt mich bitte.« Silvia erhob sich. »Ich möchte mich nur etwas frisch machen.«

      Sonja setzte sich auf den freigewordenen Stuhl und begann eine anregende Unterhaltung mit Stefan, während Silvia ins Haus ging, um nach dem Badezimmer zu suchen.

      Aufatmend schloß sie hinter sich ab. Das Bad sah aus wie in einem Märchen mit den schwarzen Marmorfliesen und den goldenen Armaturen. Doch Silvia hatte keinen Blick für diese Pracht, sondern lehnte ihr heißes Gesicht gegen die kühle Tür.

      Ja, sie liebte Stefan noch immer! Es war, als wären es nicht über neun Jahre, sondern ein paar Stunden gewesen, in denen sie sich nicht gesehen hatten.

      Seufzend nahm sie ihren Hut ab und legte ihn achtlos auf eine der vielen Ablagen. Warum hatte sie kein Glück mit den Männern? Der eine hatte sie jahrelang betrogen, und der andere liebte längst eine andere Frau und hatte nach der Trennung damals sicherlich keinen Gedanken mehr an sie verschwendet.

      Am liebsten hätte Silvia das Fest auf der Stelle verlassen, doch es fiel ihr keine plausible Erklärung ein. Die Kinder freuten sich schon seit Tagen auf das Grillen und das Feuerwerk, das am Abend stattfinden sollte.

      Silvia trat zum Spiegel und warf einen flüchtigen Blick hinein. Ihr Gesicht sah traurig und verletzt aus – genauso, wie sie sich fühlte. Gab es denn kein wirksames Mittel gegen Liebeskummer?

      Als sie wieder zurück in den Garten kam, waren Sonja und Stefan noch immer in ihr Fachgespräch vertieft. Silvia schlenderte in den hinteren Teil des Gartens, um nach Jana und Alex zu sehen.

      Die beiden Shelties der Bürgers’ sprangen um den behäbigen Tobi herum, der versuchte, nach den Hunden spielerisch zu schnappen. Als er Silvia sah, lief er auf sie zu.

      »Na, mein Junge, hast du ein paar nette Partner gefunden?« Sie tätschelte den dicken Hundekopf und blickte sich um. Tatsächlich schien wirklich jeder einen Partner oder eine Partnerin zu haben – außer ihr, Sonja und Stefan. Doch Sonja fühlte sich als Single wohl, und Stefans Partnerin war zwar nicht am Ort, jedoch in seinem Herzen.

      Plötzlich spürte Silvia, daß sie doch nicht so froh war, ohne Mann zu leben.

      Nun, wo Stefan erneut in ihr Leben getreten war, wurde immer deutlicher, daß sie sich nach einer neuen Beziehung sehnte. Doch auf den Mann, nach dem sie sich sehnte, mußte Silvia verzichten – und das tat sehr weh.

      Als es schummerig wurde, duftete es nach Gegrilltem, und der Garten leuchtete von Papierlaternen.

      »Ein wirklich gelungenes Fest«, sagte Stefan, der unbemerkt hinter Silvia getreten war.

      »Ja, das werden wir wohl so schnell nicht vergessen«, erwiderte sie fast wehmütig; denn dieses Fest würde sie nie wieder vergessen. Aber nicht nur, weil es so schön war, sondern weil sie Stefan dort wiedergetroffen hatte. »Wo ist Sonja eigentlich geblieben?«

      »Keine Ahnung. Vorhin unterhielt sie sich mit der Frau von Richter Löhrmann.«

      Im Grunde genommen interessierte es Silvia wenig, mit wem sich Sonja unterhielt, doch sie glaubte, durch viel Reden könnte sie Stefan ablenken, sie zu beobachten und möglicherweise ihre Gefühle zu erahnen.

      Gleich nach dem Feuerwerk sagte sie: »Wir müssen jetzt leider aufbrechen. Ich werde mal nachsehen, wo meine Rasselbande steckt.«

      »Müßt ihr wirklich schon gehen? Es ist doch noch gar nicht so spät.« Stefans Stimme klang bedauernd.

      »Für uns Erwachsene vielleicht nicht, aber meine Kinder müssen morgen wieder zur Schule und daher beizeiten aufstehen.«

      »Verstehe. Ich glaube, da hinten habe ich eben Janas helles Kleidchen gesehen.«

      »Tatsächlich?« Jetzt hatte auch Silvia sie entdeckt. Sie machte eine Handbewegung, daß sie nach Alex suchen sollte.

      »Vielleicht könnten wir gelegentlich einen Kaffee zusammen trinken?« fragte Stefan, als sich Silvia verabschiedete. »Wir werden uns ja nun wohl öfter sehen.«

      »Das nehme ich auch an.« Sie gab Stefan ihre kleine, warme Hand zum Abschied. »Viel Spaß noch. Bis zu unserem nächsten Wiedersehen.«

      Auf der Heimfahrt plapperten die Kinder aufgeregt durcheinander. Obwohl sie den ganzen Nachmittag herumgetobt hatten, schienen sie überhaupt nicht müde zu sein. Silvia konzentrierte sich auf den Straßenverkehr – oder versuchte es zumindest. Immer wieder glitten ihre Gedanken zu Stefan Winter, dem Mann, den sie noch immer liebte und ihr Leben lang lieben würde.

      Vorsichtig warf Silvia einen Blick in den Rückspiegel und betrachtete

Скачать книгу