Mami Staffel 12 – Familienroman. Sina Holl

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Mami Staffel 12 – Familienroman - Sina Holl страница 12

Автор:
Серия:
Издательство:
Mami Staffel 12 – Familienroman - Sina Holl Mami Staffel

Скачать книгу

am Amtsgericht gefeiert werden sollte, brauchte Silvia nicht unbedingt zu erfahren. Sonja kannte den Mann nicht, wußte aber, daß er ungebunden war und vom Alter her gut zu Silvia passen würde.

      *

      »Ich würde dich gern mit den Kindern am Sonntag zum Essen einladen«, sagte Robert ein paar Tage später am Telefon. »Das haben wir schon lange nicht mehr gemacht.«

      »Das ist ja auch schon lange nicht mehr notwendig«, entgegnete Silvia kühl.

      »Nun sei doch nicht so ironisch, ich weiß ja mittlerweile, daß ich jede Menge Mist verzapft habe.«

      »Das kann man wohl sagen.«

      »Also, soll ich euch am Sonntagmittag abholen? Ich kenne da ein piekfeines Restaurant, in dem man…«

      »Robert, hast du noch immer nicht begriffen, daß sich Kinder in einem Nobelrestaurant nicht wohl fühlen? Sie sind schließlich keine kleinen Erwachsenen.«

      »Willst du mit ihnen lieber Hamburger und Pommes essen?« fragte er leicht gereizt.

      »Nicht unbedingt, aber es gibt jede Menge nette Lokale, in denen es kindgerechte Menüs gibt und Hunde gern gesehen werden.«

      »Ihr wollt doch nicht etwa euer Riesenbaby mitnehmen?«

      »Und ob! Tobi kommt immer mit uns, wenn wir essen gehen. Und du kannst mir glauben, daß er sich immer anständig benimmt.«

      »Davon bin ich überzeugt«, murmelte er verärgert. »Dann schlage ein Lokal vor.«

      »Im Gasthaus Klabautermann kann man sehr gut essen.«

      Robert seufzte ergeben. »In Ordnung. Ich hole euch um die Mittagszeit ab.«

      »Nicht nötig, ich fahre selbst. Wir können uns in dem Lokal treffen.«

      Stirnrunzelnd legte Silvia den Hörer auf. Sie hatte eine dunkle Vorahnung, was Robert mit der Einladung zum Essen bezwecken wollte. Er fühlte sich einsam und wollte sich erneut bei seiner zukünftig geschiedenen Ehefrau einschmeicheln!

      *

      Schon nach einer halben Stunde im Klabautermann fand sich Silvia in ihrer Vermutung bestätigt. Robert machte Komplimente über ihr Aussehen, wie er es seit Jahren nicht getan hatte.

      Jana und Alex warfen sich immer wieder verstohlene Blicke zu; sie wußten nicht, was sie von der ganzen Sache halten sollten. Robert war zu ihnen immer freundlich gewesen, doch sie wußten, daß er oft mit der Mutter tagelang kein Wort gesprochen hatte, als er noch bei ihnen im Haus wohnte.

      Noch vor ein paar Monaten hätte sich Silvia sehr über diese Komplimente gefreut – ob sie nun ernst oder nicht ernst gemeint waren. Doch nun empfand sie es nur als peinlich.

      »Das Kostüm, das du trägst, steht dir übrigens ausgezeichnet«, sagte Robert beim Dessert.

      Silvia räusperte sich. »Jana, wollt ihr nicht ein wenig mit Tobi vor die Tür gehen, wenn ihr aufgegessen habt? Ich denke, er langweilt sich hier ein bißchen.«

      »Gut, Mami. Wir können einen kleinen Spaziergang mit ihm machen.« Das Verhältnis zu Robert war noch immer etwas gespannt, doch hatten sich die Kinder mittlerweile daran gewöhnt, daß ihr Vater mit einer anderen Frau zusammenlebte.

      Als die Kinder das Lokal verlassen hatten, fragte Silvia mit gedämpfter Stimme: »Robert, was soll das alles?«

      Er tat verwundert. »Ich weiß gar nicht, was du meinst.«

      »O doch, das weißt du sehr gut; sogar den Kindern ist dein plötzliches Interesse an mir aufgefallen.«

      »Ich wollte doch nur nett sein – und außerdem siehst du wirklich viel anziehender aus als früher.«

      »Kein Wunder, es geht mir jetzt ja auch blendend, weil ich mir wegen niemandem mehr die Augen aus dem Kopf heulen muß.«

      »Übertreibe doch nicht schon wieder. So schlecht war ich gar nicht als Ehemann und Vater, oder?«

      »Als Vater wohl nicht, aber unter einem guten Ehemann verstehe ich etwas anderes.«

      »Kannst du mir meine harmlosen Abenteuerchen nicht endlich verzeihen? Wenn du willst, beginnen wir noch einmal von vorne und machen das Scheidungsverfahren rückgängig – schon der Kinder wegen.«

      Silvia starrte den Mann, der sie so unglücklich gemacht hatte, entgeistert an. »Das ist jetzt ein Witz, nicht wahr?«

      »Ganz und gar nicht, meine Schöne«, gab er selbstsicher zurück. »Wenn du willst, kannst du mich zurückhaben.«

      Wütend beugte sich Silvia zu Robert hinüber, um nicht alle anderen Gäste auf sich aufmerksam zu machen. »Hast du dir eigentlich schon mal Gedanken darüber gemacht, daß ich dich vielleicht gar nicht zurückhaben will? Ich liebe dich nicht mehr, Robert, und ich weiß, daß du das alles nur sagst, weil deine Manuela dich verlassen hat.«

      Robert wurde blaß. »Woher weißt du das?«

      »Eine gemeinsame Bekannte hat es mir erzählt. Übrigens hatte die Beziehung zu Manuela nichts mit einem harmlosen Seitensprung zu tun. Du kanntest diese Frau bereits seit Jahren. Und nun, wo du dich einsam fühlst, sollen ich und die Kinder wieder herhalten? Nein, mein Lieber, wir alle haben uns an das ruhige Leben zu dritt gewöhnt, und ich habe nicht vor, dies zu ändern.«

      Mit diesen Worten stand Silvia auf. »Die Rechnung übernimmst du wohl; schließlich hast du uns ja eingeladen.«

      Dann verließ sie mit hocherhobenem Kopf das kleine Restaurant. Sie fühlte sich großartig, hatte Robert endlich ins Gesicht sagen können, daß sie von seinem Verhältnis wußte und sie für alle Zukunft für ihn unerreichbar sein würde.

      Die Kinder kamen gerade aus dem Park auf der gegenüberliegenden Straßenseite zurück.

      Tobi bellte freudig mit seiner tiefen Hundestimme, als er Silvia erblickte.

      »Bleibt drüben, wir fahren jetzt nach Hause!«

      Jana und Alex sahen sich achselzuckend an und nickten dann.

      »Müssen wir uns nicht noch von Papa verabschieden?« fragte Alex mit schlechtem Gewissen.

      »Ach was.« Silvia kramte in ihrer Handtasche nach dem Autoschlüssel. »Ich habe Papa noch einen Gruß von euch ausgerichtet. So, und nun rein mit euch.«

      Auf der Heimfahrt warf Silvia einen verstohlenen Blick in den Rückspiegel. Die Kinder hatten den Bernhardiner zwischen sich sitzen und unterhielten sich angeregt über die verschiedensten Arten von Hundefellpflege. Weder Alex noch Jana sahen verstört oder traurig über dem plötzlichen Aufbruch aus, und Silvia wußte, daß sie das Richtige getan hatte.

      *

      »Hast du dich jetzt endlich entschlossen, zum Gartenfest zu kommen?« fragte Sonja ein paar Tage später. »Jörg freut sich bestimmt, wenn er dich mal privat erlebt.«

      »Das glaube ich weniger«, erwiderte Silvia lachend. »Beim letzten Prozeß habe ich es ihm ganz schön schwer gemacht.«

      »Ach,

Скачать книгу