Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman. Friederike von Buchner

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman - Friederike von Buchner страница 247

Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

Скачать книгу

brauste Evi auf.

      »Auch wenn er noch einmal nach Waldkogel kommt. Sein Auto stellt er nimmer in unserer Scheune ab! Einmal habt ihr mich überlisten können. Ich verstehe ja auch, daß ihr euer Wort gegeben habt. Aber ein weiteres Mal kommt des net in Frage. Darauf will ich euer Wort haben. Ich mag den Boyd net und ich will ihn hier net sehen, weder ihn, noch sein Auto.«

      Die Eltern und ihr Bruder warfen sich Blicke zu. Doch sie versicherten, daß Boyd, sollte es ein nächstes Mal geben, sein Auto woanders unterstellen mußte. Evi schien jetzt zufrieden.

      Das war aber nur oberflächlich. Obwohl jetzt alles geregelt war und sie sich keine Sorgen machen mußte, ihm zu begegnen, war sie unruhig. Sie saß abends kaum noch mit den Ihren zusammen vor dem Haus. Entweder ging sie früh zu Bett oder zog sich auf den Balkon vor ihrem Zimmer zurück. Die Eltern und ihr Bruder waren ratlos.

      »Die Zeit heilt alle Wunden!« sagte die Quentmairbäuerin. »Jeder von uns dreien weiß, daß der Boyd der Evi gefallen hat. Wenn des Madl ihn aber net will, dann ist des ganz allein ihre Entscheidung.«

      Simon war froh, daß Evis Freundin oft kam. Vielleich sprach Evi mit ihr über das, was sie in ihrem Herzen bewegte. So vergingen die nächsten beiden Wochen.

      *

      Boyd schickte alle Aufnahmen zu Arnold. Dieser wollte eine erste Durchsicht vornehmen. Danach wollten sich die Freunde treffen. Boyd hatte Arnold zu einem Frühstück am Samstag eingeladen. Arnold kam pünktlich.

      »Hallo! Komm rein!«

      Sie setzten sich an den großen Tisch im Studio. Boyd schenkte Arnold Kaffee ein. Dieser trank und schmunzelte.

      »Gibt es etwas? Haben dich die Aufnahmen überzeugt?« fragte Boyd. »Ich habe mein Bestes gegeben und die Mädchen auch!«

      »Alles okay! Wirklich sehr zufriedenstellend! Der Chef hat sie auch schon gesehen. Er überraschte mich im Büro bei der Durchsicht. Von einem Bild war er besonders angetan! Er wünscht eine Serie – zusätzlich!«

      »Keine Einwände! Ich wehre mich nicht gegen eine Erweiterung des Auftrages! Welches Bild war es denn? Du hast die Bilder nicht mitgebracht, wie? Kein Problem! Ich habe sie auch alle digital im Computer! Da können wir nachher nachsehen. Auf der Rückseite der Abzüge steht immer eine Nummer. Kannst du dich daran erinnern?«

      »Da war keine Nummer drauf!« lachte Arnold.

      Er beobachtete Boyd genau, während er genüßlich langsam sein Frühstücksei aß.

      »Keine Nummer?« wiederholte Boyd.

      »Richtig! Da stand keine Nummer darauf. Dafür war ein Frauenname notiert und ein Datum!«

      Boyd lief rot an. Arnold sah, wie peinlich es ihm war.

      »Habe ich dich jetzt ertappt! Evi heißt sie! Sie ist sehr hübsch. Eine wirkliche Schönheit! So natürlich! Der Chef war begeistert. Er will sie groß herausstellen.«

      »Da ist der Abzug hingekommen! Ich dachte, ich hätte ihn zusammen mit dem Altpapier entsorgt.«

      »Aha, dann hast du den Abzug für dich gemacht!«

      »Kein Wort weiter, Arnold! Das war ein Schnappschuß. Eigentlich wollte ich den Marktplatz und die Hauptstraße fotografieren. Dann ging zufällig diese junge Frau vorbei. Sie ist kein Model! Ich habe auch nie wieder mit ihr gesprochen.«

      »Aha! Du hast nie wieder mit ihr gesprochen. Damit gibst du zu, daß du aber mit ihr gesprochen hast, wie? Gestehe!«

      Boyd fühlte sich in die Enge gedrängt. Er versuchte das Gespräch wieder auf eine geschäftliche Ebene zu heben.

      »Diese Evi steht für Aufnahmen nicht zur Verfügung!«

      »Hast du sie gefragt?«

      Boyd schüttelte den Kopf.

      »Also! Dann kannst du das auch nicht wissen. Frage sie!«

      »Nein!«

      »Nein?«

      »Ja, nein! Sie spricht nicht mit mir.«

      Es war einen Augenblick ganz still im großen Studio. Die Sonne schien durch die raumhohen Fenster. Boyd rührte seinen Kaffee. Wieder sah er in Gedanken Evi, wie sie bei der Kirche vor ihm stand. Sein Herz schlug schneller.

      »Arnold! Es ist ganz ausgeschlossen! Jede andere junge Frau auf der Welt nehme ich vor die Linse, nicht Eveline Quentmair!«

      »So, so! Quentmair heißt das Madl!« Arnold grinste. »Also mein guter Boyd! Nun ziere dich nicht so wie eine Primadonna! Was ist mit dieser Evi?«

      »Nichts ist, nichts, außer daß ich ihr aus dem Weg gehe. Die kann einem ansehen, daß es einem bis ins Innerste trifft. Eine Teufelin ist sie! Hat man dir die Geschichten vom ›Engelssteig‹ und ›Höllentor‹ erzählt?«

      »Jeder, der einmal Waldkogel besucht hat, kennt sie. Doch was hat diese alte Mär mit Evi zu tun?«

      »Es stand eine dicke schwarze Wolke über dem Gipfel des ›Höllentors‹, als ich Evi angesprochen habe. Das ist ein schlechtes Zeichen!«

      Arnold lachte schallend.

      »Ich wußte nicht, daß dich solche Geschichten beeindrucken. Es scheint aber eines zuzutreffen: Das Madl scheint dich verhext zu haben. Du, Boyd, gibt es zu! Kann es sein, daß dich Amors Pfeil getroffen hat?«

      Boyd schwieg eine Weile. Dann sagte er.

      »Ihr Blick hat mich schon getroffen. Aber ich lasse mir nicht gefallen, daß ich mit Liebespfeilen beschossen werde. Ich reiße sie heraus.«

      »Aber die Wunde schmerzt dich, wie?«

      Arnold sah, wie verlegen Boyd war. Er genoß es. Ja, ja! Den guten Boyd hat es jetzt auch erwischt. Es ist eingetroffen, was er nie wollte.

      Boyd holte Luft.

      »Auch auf die Gefahr, daß du mich jetzt auslachst. Ja, ich gebe es zu. Evi hat mich beeindruckt. Wir haben noch nicht einmal eine Minute miteinander gesprochen. Davon sah ich auch nur sekundenlang ihre Augen, dann setzte sie die Sonnenbrille auf. Aber sie hat wunderbare blaue Augen.«

      »Du bist verliebt in sie! Gib es zu!«

      »Ich verliebt? Nein! Du weißt doch, wie ich zu Frauen stehe.«

      »Boyd, nun mache es dir doch nicht schwerer als es ist. Ich kenne diese Phase von mir. Ich wollte es auch zuerst nicht wahrhaben, daß ich mich verliebt habe. Doch, als ich es mir eingestand, war ich richtig froh und glücklich. Nun sage ich dir etwas: Du kannst dich auf meine Verschwiegenheit verlassen. Es bleibt unter uns. Also?«

      Boyd trank einen Schluck Kaffee. Er lehnte sich auf den Stuhl zurück. Er schaute Arnold in die Augen.

      »Ich bin verwirrt. Ich weiß selbst nicht recht. Im Augenblick sehe ich in Evi nur eine Gefahr für mein Leben. Ich kann mich bei ihr auf nichts einlassen. Sie ist eine junge Frau, bei der gibt es nur ›Ja‹ und ›Nein‹, nichts dazwischen, keine Spielerei, kein Flirt, keine Liebelei, kein Abenteuer.

Скачать книгу