Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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das nicht zu auffällig?«

      »Naa! Boyd liebt die Berge und Waldkogel. Das hat mir Simon erzählt. Die beiden verstehen sich gut. Es ist sicherlich unverfänglich, wenn Simon Boyd anruft und ihm sagt, daß er kommen soll. Aber warum machst du es so kompliziert? Rede doch mit deinem Bruder. Vielleicht kann er dir etwas sagen, was er mir nicht erzählt hat. Du verstehst dich doch gut mit deinem Bruder.«

      »Soweit bin ich noch nicht. Ich will daheim nicht von Boyd sprechen. Am liebsten wäre es mir, wenn ich ihn irgendwo treffen könnte, so einfach aus Zufall, wie damals vor der Kirche. Das wäre dann nicht so gestellt, verstehst du? Wenn die Liebe uns einmal zusammengeführt hat, warum dann nicht noch einmal?«

      »Du hast Angst, jemand könnte sagen, du seist ihm nachgelaufen?«

      »Ja«, sagte Evi ganz leise.

      »Also, ich hätte damit keine Probleme. Warum soll man es als Madl unterlassen, den Burschen zu umgarnen, der einem gefällt? Warum soll man nicht alles tun, um die Dinge in Gang zu bringen? Ich finde das eine gute Idee, Boyd zum Tanz einzuladen.«

      Dann wurde Rosi lebhaft. Sie klatschte in die Hände.

      »Ich weiß, mit wem du reden solltest! Mit der Anna, der Frau vom Toni. Die hat sich doch auch in den Toni verliebt – im Zug. Das ging damals auch ganz schnell mit der Liebe. Dann kam die Anna nach Waldkogel. Sicherlich hat sie sich genau solche Gedanken gemacht wie du jetzt, Evi. Gehe doch einige Tage rauf auf die Berghütte. In einem stillen Augenblick kannst du sicher mit Anna reden.«

      »Stimmt, ich erinnere mich! Die beiden erzählten auf ihrer Hochzeit, wie es kam, daß sie hierher kam. An Einzelheiten kann ich mich nicht mehr erinnern. Nur, daß Toni sich in Anna im Zug nach Frankfurt verliebt hat und Anna wohl auch in ihn. Dann kam sie am nächsten Tag nach Waldkogel. Vielleicht sollte ich wirklich mit Anna reden.«

      »Nun überlege nicht lange, Evi!« Rosi sprang auf die Füße. »Komm, laß uns gehen! Du packst ein paar Sachen zusammen. Ich bringe dich mit dem Auto bis zur Oberländer Alm. Du bleibst bis Montag auf der Berghütte. Franzi und Basti gehen am Montag zur Schule, dann kommst du wieder mit ihnen herunter. Der Tag in den Bergen wird dir guttun!«

      Rosi ließ Evi nicht viel Zeit zum Nachdenken. Sie gingen zusammen zurück zum Quentmair Hof. Evi war froh, daß ihre Mutter nicht daheim war. Die Bäuerin besuchte ihre Schwester. Simon und sein Vater waren zur Hochalm gegangen, um nach dem Vieh zu sehen. So packte Evi schnell einen Rucksack und legte ihrer Familie einen Zettel auf den Küchentisch. Da stand nur kurz:

      Bin rauf zur Berghütte. Bin am Sonntagabend oder am Montag in der Früh wieder daheim. Grüße,

      Evi.

      Dann brachte Rosi Evi mit dem Auto hinauf zur Oberländer Alm. Evi hielt sich bei Wenzel und Hilda Oberländer nicht lange auf. Es war noch ein weiter Weg bis zur Berghütte. Außerdem war es schon später Nachmittag, fast früher Abend. Bald würden die Kirchenglocken erklingen. Evi wollte bis zur Dämmerung oben sein. Sie lief los.

      *

      Es dämmerte schon, als Simon und sein Vater von dem Besuch auf der Hochalm zurückkamen. Liesbeth Quentmair wartete mit dem Abendessen auf sie.

      »Setzt euch! Was gibt es Neues auf der Hochalm? Hat sich der Senn jetzt gut eingelebt? Macht er seine Arbeit ordentlich?«

      »Ja!« antwortete der Bauer kurz und setzte sich an den Tisch.

      Er schaute sich verwundert um.

      »Nur drei Teller? Ist die Evi bei der Rosi?«

      Die Bäuerin griff in die Schürzentasche und zog den Zettel hervor.

      »Die Evi ist nicht da! Den Zettel habe ich gefunden, als ich heimkam. Er lag auf dem Küchentisch.«

      Willibald Quentmair las und reichte das Papier dann an seinen Sohn weiter.

      »Hast du gewußt, daß die Evi auf die Berghütte will?«

      »Naa,Vater! Die Evi, die ist in letzter Zeit ganz schön überdreht. Die redet nix.«

      Die Bäuerin seufzte.

      »Ja, das Madl ist unberechenbar. Das hängt mit diesem Boyd zusammen. Wie soll das nur weitergehen? Seit sie ihn gesehen hat, erkenne ich die Evi kaum noch. So verdreht ist des Madl. Ich mache mir allmählich Sorgen. Wann es nur mit mir reden würde, des Kindl! Aber Evis Lippen sind genau so verschlossen, wie sie ihr Herz zugesperrt hat.«

      »Mutter, durch die Sach’ muß die Evi alleine durch. Sie wollte den Boyd net sehen. Sie war sogar dagegen, daß sein Auto hier steht. Sie muß sich erst selbst entscheiden, was sie will.«

      »Also, lange schaue ich da nimmer zu!« sagte die Bäuerin hart. »Des Madl ißt net, schläft kaum! Nachts steht die Evi auf dem Balkon und schaut in die Sterne.«

      »Des macht man eben, wenn man verliebt ist, Mutter«, warf Simon ein.

      »Bub! Das weiß ich! Aber wenn man des alleine macht, dann stimmt etwas net. Ich bin auch einmal jung gewesen und dein Vater auch. Wir haben zusammen Mond und Sterne angeschaut.«

      »Nun beruhige dich, Liesbeth! Vielleicht tut der Evi der Besuch auf der Berghütte gut. Wer weiß? Vielleicht ist sie dort verabredet?«

      »Denkst?« fragte die Bäuerin.

      »Kann doch sein!«

      Draußen auf dem Hof hielt ein Auto. Es war ein dunkler Geländewagen. Simon warf einen Blick aus dem Fenster.

      »Des ist der Boyd!«

      Simon sprang auf und lief hinaus.

      »Grüß Gott, Boyd! Des ist ja eine Überraschung!«

      »Guten Abend, Simon!«

      »Hast ein neues Auto?«

      »Nein! Ich habe mir einen Geländewagen geliehen für meine Bergtour nach Waldkogel.«

      Boyd trat einen Schritt auf Simon zu.

      »Ist die Evi drin? Ich muß mit ihr reden? Dringend!«

      »Naa, die Evi ist net da! Vater, Mutter und ich sitzen beim Abendbrot. Willst mitessen? Komme mit rein!«

      »Da sage ich nicht nein! Ich habe seit dem Frühstück nichts mehr gegessen.«

      Sie gingen hinein.

      Der Quentmair begrüßte Boyd herzlich. Simon stellte Boyd seiner Mutter vor, die ihn ja noch nie gesehen hatte.

      So, so, das ist also der junge Bursche, an den mein Madl, meine kleine Evi, ihr Herz verloren hat, dachte die Bäuerin und unterzog Boyd einer kritischen Betrachtung.

      Sie bot ihm einen Platz auf der Eckbank an und holte ein weiteres Gedeck. Boyd setzte sich. Er war angespannt, ja, sogar verkrampft. Gern hätte er nach Evi gefragt. Er wagte es aber nicht. Er war froh, als Simon das Thema ansprach.

      »Schade, daß die Evi net da ist. Die ist rauf zur Berghütte. Des Madl kommt erst morgen abend oder sogar erst am Montagmorgen.«

      Ein

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