G.F. Barner 1 – Western. G.F. Barner

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G.F. Barner 1 – Western - G.F. Barner G.F. Barner

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der Hengst seinen Herrn so vorsichtig über die Felsen hochbrachte, als wüßte er genau, daß er ihm jede Erschütterung ersparen mußte. Oben schien schon die Sonne. Pacco lief nach rechts, erschien, während Scarlett ihr Halstuch anfeuchtete und Bill, der keinen Laut hören ließ, das Gesicht abwischte, hoch über ihr am Hang und winkte kurz. Dann rannte er krummbeinig über den Hang weiter, bückte sich, verschwand, tauchte wieder auf, lief noch weiter…

      Ein paar Minuten darauf war er wieder bei Scarlett.

      »Zwei Männer«, sagte er kehlig und hielt zwei Finger hoch. »Sie verwischen alle Spuren – Spuren bald tot – Mittag Spuren…«

      Seine Hand machte eine Bewegung, die andeuten sollte, daß Spuren davonfliegen konnten.

      »Pacco, die Dillons?«

      »Glauben ja – aber Spur ist nicht Mann, Miß.«

      »Ja«, sagte sie gepreßt. »Was haben sie da oben gemacht?«

      »Geholt Bäume und Äste. Bauen Falle, bauen Dach aus Baum und Ast, legen viele Steine auf Dach. Dach haben Stütze. Wenn Stütze fallen, Dach kippen um, alle Steine fallen auf Hang.«

      »Du meinst, sie haben eine Steinschütte wie die Indianer gebaut?«

      »Si, si!« nickte Pacco heftig. »Pacco nicht wissen richtige Wort, bauen Steinschütte wie Indianer, si, si! Mar­shal kommen – lassen los eine Steinschütte hinter Marshal. Er reiten weiter – reiten schnell, da vor ihm andere Steinschütte. Dann dritte – Marshal in Abgrund, Marshal tot!«

      In diesem Moment stöhnte Logan. Pacco, der von oben zwei starke Äste für eine Trage zwischen zwei Pferden mitgebracht hatte, war mit zwei Sätzen bei ihm.

      »Binden los, schnell, schnell, legen auf Rücken – er vielleicht aufwachen. Schnell, schnell, Miß!«

      Eine Minute später lag er auf seiner Decke. Die Sonne traf sein Gesicht, seine Lider zuckten. Als Scarlett ihm Wasser einflößen wollte, preßte er im ersten Moment die Lippen noch fe­ster zusammen, dann öffnete er sie, er schien das Wasser zu spüren, trank etwas, stöhnte lauter.

      »Bill, Bill, komm zu dir! Bill…«

      Das Stöhnen steigerte sich, aber es dauerte Minuten, ehe er blinzelnd die flatternden Lider öffnete.

      »O Gott, Bill, ich bin hier – sieh mich an, Bill, hörst du mich?«

      Es dauerte noch einmal zwei, drei Minuten, bis ihn die Welt, in der er war, entließ und er in die Gegenwart zurückkehrte.

      »Scarlett – Pacco…«

      Das war kaum ein Flüstern, es war ein Lallen.

      »Bill, wir machen eine Trage und schaffen dich nach Trinidad zum Doc, hörst du?«

      In seinen Augen tauchte irgend etwas auf – Widerstand, Unwille – irgend etwas, das ihn erregte. Logan versuchte den Kopf zu schütteln.

      »Nein!« sagte er plötzlich. Es war, als konzentrierte er die letzten Kräfte, um sprechen zu können. »Nein – ich will – tot sein! Sie sollen denken – daß ich – tot bin.«

      »Du mußt zum Doc, du bist überall entzwei, Bill, du mußt zum Doc!«

      »Nein – Doc – zu mir! Nicht reden – nicht reden! Holt den Doc zu mir! Wo – Arrow – wo ist…«

      Der Hengst hatte hinter ihm gestanden und schnaubte ihn, kaum daß er seinen Namen nannte, heftig an. Er blies ihm ins Gesicht und leckte ihm die Wange. Es war, als wenn Logan lächelte. Sein zerschundenes Gesicht zuckte.

      »Du alter – Bursche, alter Schurke!«

      »Bill, er hat uns geholt, er hat unsere Haustür zertreten und uns hergeführt. Bill, was ist, hast du die Dillons gesehen? Pacco sagt, es waren zwei Männer – sie haben Steinrutschen gebaut. Bill, soll ich dich zu uns bringen? Das ist weiter als nach Trinidad, du wirst es vielleicht nicht durchhalten.«

      »Zu dir – ja! Den Doc holen, aber – nicht reden, er soll nicht reden! Weiß jemand, daß ihr…«

      Er keuchte abgerissen, seine Kraft schien ihn zu verlassen.

      »Nein, außer denen, die auf der Ranch sind, weiß niemand, was passiert ist, hörst du?«

      »Gut – sehr gut! Die Dillons, diesmal sollen sie…«

      Er hatte schon zuviel geredet und fiel wieder in Ohnmacht. »Pacco«, schluckte Scarlett. »Hält er bis zur Ranch durch?«

      »Si, er aus Eisen, er aus Stahl. Schlimm entzwei, aber bald wieder laufen, Miß.«

      »Ja, Pacco, aber könntest du die Dillons nicht verfolgen? Wenn Bill gesund wird, jagt er sie, ich will das nicht, ich will nicht, daß sie ihm noch mal eine Falle stellen.«

      »Spuren da oben bald tot«, sagte das Halbblut. »Dillons fort, machen alle Spuren tot, reiten über Felsen. Dillons viel schlau, Miß.«

      »Du meinst, du würdest ihre Spur verlieren?«

      »Vielleicht finden, vielleicht verlieren, Miß. Pacco reiten zu Doc, Spuren alle tot, wenn Pacco zurück.«

      Er hat recht, dachte Scarlett bedrückt. Er muß zur Stadt, während ich mit Bill zur Ranch reite, das ist wichtiger. Mein Gott, käme er ihnen zu nahe, würden sie ihn abknallen, dann machte ich mir ewig Vorwürfe. Der Doc ist wichtiger. Wo mögen diese Teufel nur sein? In Comanche?

      Sie wußte es nicht, sie ahnte nichts von dem, was die Dillons tun wollten.

      *

      Mort und Charly Dillon waren schon viele Meilen weiter im Norden und dreieinhalb Stunden lang durch Wasser geritten. Als sie den Purgatoire River westlich von Trinidad vor dem Smiths Canyon verließen, taten sie es auf einer Schwemmsteinbank. Sie breiteten zwei Decken aus, ließen ihre Pferde auf die Decken treten und rieben ihnen das im Fell sitzende Wasser ab. Dann warteten sie kaltblütig, bis das Fell so trocken war, daß sich kein Staub mehr in ihm festsetzen konnte.

      Wäre es wirklich jemand gelungen, ihnen bis zu diesem Punkt zu folgen – er hätte die Spur hier mit Sicherheit verloren

      Die Dillons ritten von nun an hintereinander nach Norden. Charly hatte die Stute an der Longe und kicherte in Abständen von kaum drei Minuten immer wieder vor sich hin. Wie schlimm auch immer sein Leben gewesen war – die Zeit im Jail war für ihn, den Mann, der nichts mehr als die Freiheit liebte und sich in den Bergen zu Hause fühlte, die fürchterlichste Hölle gewesen.

      »Ich habe auf ihn gespuckt«, kicherte Charly. »Ich hab’s ihm versprochen gehabt – ich habe auf ihn gespuckt!«

      »Hör endlich auf, du Affe!« knurrte Mort schließlich, dem das dauernde Gekicher langsam auf die Nerven ging. »Denke lieber an Liza Palucco. Wir müssen uns auf einige Dinge einrichten und Vorbereitungen treffen. Ich sage dir, sie wird uns empfangen lassen!«

      Charly nickte. Mort hatte recht – Mort wußte immer alles. Er sollte auch diesmal recht behalten!

      *

      Sie werden kommen, dachte die Frau und zog fröstelnd

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