Nur wenn ich lebe. Terri Blackstock

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Nur wenn ich lebe - Terri Blackstock

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eine Menge Arbeit“, werfe ich ein.

      „Und es spart uns eine Menge Geld. Allerdings haben wir bei der Hochzeitstorte etwas übertrieben. Aber eine richtige Torte muss einfach sein, die gehört einfach zur Hochzeit.“ Sie läuft rot an und winkt ab: „Es tut mir leid. Wahrscheinlich interessiert dich gerade nichts weniger als Hochzeitsvorbereitungen.“

      „Nein, ich finde das interessant“, sage ich. Sie scheint ein nettes Mädchen zu sein und dass sie von ihrer Kirche spricht, lässt mich hoffen, dass sie Christin ist. Ich glaube kaum, dass sie sich genauso viel Gedanken um Geld machen würden, wenn Kurts Vater ihnen aushelfen würde. Vielleicht ist das ein gutes Zeichen dafür, dass er nicht mit drinsteckt. Hoffentlich!

      Kurt kommt zum Tisch zurück und bestellt ein weiteres Bier. Ich sitze noch immer an meiner Cola, allerdings sind die Eiswürfel schon geschmolzen. „Was magst du trinken, Mann?“, fragt er, weil er mir einen ausgeben möchte.

      Ich will nicht lügen und sage: „Nur ein Wasser, bitte.“

      „Du machst Scherze“, sagt er. „Bist du Alkoholiker auf Entzug oder wie? Haben sie dich in Afghanistan zu einem Säufer gemacht?“

      Kopfschüttelnd antworte ich: „Nein, ich trinke nur einfach nicht gerne.“

      „Oh, stimmt. Daran hätte ich mich eigentlich erinnern können.“ Verstohlen sieht er sich im Raum um und stellt sicher, dass niemand seine folgenden Worte zufällig mit anhört. Die meisten haben den Tisch verlassen und Grayson unterhält sich mit einem Bekannten.

      Kurt senkt seine Stimme, als er sagt: „Also, erzähl mir etwas über den Brent-Pace-Fall. Wie läuft es?“

      „Dein Dad hat dir nichts erzählt?“

      Achselzuckend meint er: „Ehrlich gesagt reden mein Vater und ich nicht besonders viel miteinander. Vor ein paar Monaten hatten wir eine heftige Auseinandersetzung und seitdem habe ich ihm nicht mehr viel zu sagen.“

      Wie gerne würde ich nachhaken und mehr über den Grund dieser Auseinandersetzung erfahren. Aber ich darf nicht zu neugierig wirken. „Was für ein Pech! Und auch noch kurz vor eurer Hochzeit …“

      „Meine Mum wird schon dafür sorgen, dass er kommt. Aber wir verbringen nicht einfach so Zeit miteinander, verstehst du? Mir ist noch zu Ohren gekommen, dass ihr Casey Cox beinahe geschnappt hattet. Bis dann die Dinge in Dallas geschehen sind.“

      „Genau“, sage ich. „Zweimal waren wir kurz davor, sie zu schnappen.“

      „Irgendeinen Verdacht, wo sie sich gerade aufhalten könnte?“

      Wieder zieht sich mein Magen zusammen. Kurt könnte den ganzen Abend darauf gewartet haben, diese eine Frage zu stellen. Kopfschüttelnd antworte ich: „Bis jetzt nicht, aber ich werde sie finden.“

      „Ziemlich clever, das Mädchen“, sagt Kurt. „Sie hat es dem alten Mann wirklich nicht einfach gemacht. Ich liebe es, wenn so etwas passiert.“

      Ich kaufe es ihm nicht ab. Dann kommt Grayson zurück und setzt sich wieder zwischen Kurt und mich. „Wie geht es deiner Mutter?“, frage ich Kurt.

      „Ganz gut“, antwortet er. Dabei wandert sein Blick durch den Raum, als würde er seinen eigenen Gedanken nachhängen.

      Grayson beugt sich zu mir und sagt: „Er macht sich ziemlich viel Sorgen um sie.“

      „Warum das?“, frage ich ihn.

      Daraufhin wendet er sich mir wieder zu und meint achselzuckend: „Meiner Meinung nach sollte Dad sie besser behandeln.“

      Ich bleibe still, um mich nicht zu verraten. Schließlich genehmigt sich Kurt einen weiteren großen Schluck aus der Bierflasche und sagt: „Er hat eine Affäre. Vor ein paar Monaten habe ich es herausgefunden. Offensichtlich schon seit einigen Jahren. Immer wieder fährt er zu ihr nach Dallas und lügt meine Mutter an, wohin er fährt. Er lässt sie einfach allein. Schließlich habe ich hinter die Kulissen gesehen und dabei diese Frau gefunden. Sie ist reich, kauft meinem Vater all diese Spielsachen.“

      Ich runzle die Stirn. Er weiß nicht, dass Keegan derjenige ist, der ihr all diese Spielsachen kauft, und nicht andersherum.

      „Hast du es deiner Mutter gesagt?“, frage ich.

      „Er hätte es tun sollen“, wirft Grayson ein und schiebt sich eine Haarsträhne hinters Ohr.

      Kopfschüttelnd meint Kurt: „Nein, Mann, niemals könnte ich ihr das Herz brechen. Allerdings habe ich meinem Vater gesagt, dass ich es weiß. Ich hoffte, ihm etwas Verstand einreden zu können, damit er realisiert, dass er alles verlieren würde. Aber nichts hat sich geändert. Er ist immer noch viel zu viel unterwegs.“

      „Wow“, sage ich, um die Stimmung aufzulockern. „Ich hätte es gehasst, an Thanksgiving mit euch am Abendbrottisch sitzen zu müssen.“

      Kurt lacht ein bisschen. „Thanksgiving war nie besonders lustig bei uns, auch vorher nicht.“

      Ich bin noch nicht bereit, das Thema so schnell fallen zu lassen. „Eigentlich dachte ich immer, dass ihr euch nahestehen würdet, dein Vater und du. Immerhin bist du in seine Fußstapfen getreten und Polizist geworden … oder?“

      „Weißt du, mein Großvater – der Vater meiner Mutter – war auch Polizist. Meine Onkel auch. Vermutlich ist das überhaupt erst der Grund, weshalb mein Vater sich für diesen Weg entschieden hat. Immer wieder sage ich mir, dass ich in ihre Fußstapfen trete, nicht seine.“

      Seine Abneigung gegenüber seinem Dad klingt echt. Trotzdem bin ich noch immer auf der Hut, falls er doch nur mit mir spielt.

      Als ein paar der Jungs vom Tischkicker zurückkommen, wechselt Kurt das Thema. Es wird eine Menge gelacht und in Erinnerungen geschwelgt, während wir Geschichten von früher aufleben lassen. Nach zwei weiteren Stunden verabschiedet sich einer nach dem anderen, bis schließlich nur noch Kurt, Grayson und ich übrig bleiben.

      „Das ist der Partner meines Vaters“, erklärt Kurt Grayson. „Detective Rollins.“

      Ich drehe mich um und entdecke Sy zusammengesunken auf einem Barhocker am Tresen sitzen. „Was bedeutet, dass Dad vermutlich auch nicht mehr weit ist“, fährt Kurt fort. „Vielleicht sollten wir uns auf den Weg machen.“ Die beiden bezahlen ihre Rechnung und verabschieden sich.

      Als sie gegangen sind, lasse ich mich auf den Barhocker neben Rollins gleiten. „Wie geht’s dir, Mann?“, frage ich.

      Mit zusammengekniffenen Augen versucht Rollins mich zu fokusieren. „Mann, verfolgst du mich, oder was? Kann ich in keine Kneipe mehr gehen, ohne dass du mir dort auflauerst?“

      „Quatsch, ich war zufällig hier und habe mich mit ein paar alten Kumpels getroffen. Dann habe ich dich hereinkommen sehen.“

      Er bestellt sich einen weiteren Drink und lädt mich ein, also bestelle ich eine weitere Cola. Mit dem ganzen Koffein in meinen Adern werde ich bis nächsten Dienstag wach bleiben, aber wenigstens lohnt es sich.

      „Ich bin mir sicher, dass ich dich mehr mögen würde, wenn du wenigstens mit mir trinken würdest“, lallt Rollins.

      „Aber wer würde dich dann heimfahren?“, gebe ich zu bedenken.

      Er

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