Fear Street 51 - Schuldig. R.L. Stine

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Fear Street 51 - Schuldig - R.L. Stine Fear Street

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zog kurz darauf weg. Und seitdem hatte niemand mehr etwas von ihr gehört. Bis jetzt.

      „Es wird toll sein, sie wiederzusehen“, sagte Meg strahlend und durchbrach die Stille. „Es ist so lange her.“

      „Ja, das stimmt“, fügte Lisa hinzu. Sie versuchte, genauso viel Begeisterung aufzubringen wie Meg, aber es gelang ihr nicht. Sie und Ellen hatten nie viel miteinander anfangen können.

      Sue sagte überhaupt nichts. Sie starrte nur mit abwesendem Blick über den Fluss.

      „Vielleicht sollten wir eine Party für Ellen geben“, schlug Meg vor und sah Tony dabei an. Aber der schaute weg.

      „Ja, toll“, meinte Lisa.

      „Warum überhaupt?“, fragte Sue scharf.

      „Na, um … äh … um sie hier zu begrüßen“, antwortete Meg. Sie war von der Feindseligkeit in Sues Stimme überrascht. „Und um ihr zu zeigen, dass wir sie immer noch mögen.“

      „Evan ist tot“, murmelte Sue, ohne jemanden anzusehen.

      „Aber wir müssen Ellen zeigen, dass wir sie nicht dafür verantwortlich machen“, sagte Meg, erstaunt über die starken Gefühle, die sie plötzlich überfielen. Ihr war gar nicht klar gewesen, wie sehr sie Ellen das ganze Jahr über vermisst hatte.

      „Ich denke nicht …“, begann Sue. In dem böigen Wind war ihre Stimme kaum zu verstehen.

      „Also, ich finde die Idee mit der Party cool“, unterbrach Lisa sie und stieg wieder aufs Rad. „Wie wär’s mit einer Überraschungsparty? Ihr kennt Ellen doch. Sie würde wahrscheinlich gar nicht aufkreuzen, wenn sie es vorher wüsste. Ich helfe euch gerne bei den Vorbereitungen. Am besten fange ich gleich an, allen davon zu erzählen!“

      „Ich bin dabei“, sagte Steve.

      Meg warf einen Blick zu Tony. Er starrte auf den Boden. „Tony, alles in Ordnung?“

      „Ja. Klar.“

      „Was hältst du von der Idee mit der Party?“

      „Find ich gut.“

      „Wir müssen jetzt los“, sagte Lisa und fuhr mit ihrem Rad den Weg hoch. „Bis dann!“

      Meg, Sue und Tony sahen ihnen nach, bis sie hinter den Bäumen verschwunden waren. „Ich denke, wir sollten uns auch auf die Socken machen“, meinte Sue. Sie sah immer noch bleich und mitgenommen aus.

      „Ich glaub’s ja wohl nicht!“, schrie Tony los.

      Beide Mädchen zuckten erschrocken zusammen. „Tony, was ist denn?“

      „Ich hab einen Platten!“ Er hob das Rad mit beiden Armen in die Luft.

      „Tony, nicht …“, sagte Meg.

      Einen Moment lang sah es aus, als wollte er das Rad zu Boden schleudern, aber dann überlegte er es sich anders und stellte es langsam wieder ab.

      „Tony, es ist doch nur ein platter Reifen. Warum schiebst du nicht nach Hause und …“

      „Fahrt schon mal vor“, murmelte er. „Wir sehen uns dann später.“

      Da er es anscheinend ernst meinte, stiegen die beiden Mädchen auf ihre Räder und fuhren davon.

      „Was ist denn mit dem los?“, fragte Sue.

      „Ich weiß auch nicht“, seufzte Meg. „Manchmal rastet er einfach aus.“ Sie hätte zu gerne gewusst, was mit ihm los war. Es war doch nicht normal, wegen einem Platten auszurasten, oder?

      An diesem Abend in ihrem Zimmer versuchte Meg, sich auf ihr Referat zu konzentrieren, aber ihre Gedanken wanderten immer wieder zu Ellen. Der großen, schlaksigen, blonden, gut aussehenden Ellen. Meg fragte sich, ob sie sich wohl verändert hatte.

      Die Überraschungsparty war eine tolle Idee. Meg sah Ellens erstaunte Miene schon förmlich vor sich. Wie glücklich würden sie sein, alle wieder vereint.

      Das Telefon klingelte.

      Dankbar für die Unterbrechung, griff sie zum Hörer.

      „Hallo, Meg?“ Ein gedämpftes Flüstern. Als würde der Wind ins Telefon blasen.

      „Wer ist da?“, fragte sie, während sich ein merkwürdiges Gefühl in ihrem Bauch breit machte. „Die Verbindung ist furchtbar schlecht.“

      „Hier ist ein Freund.“ Wieder dieses Flüstern.

      Wer konnte das sein?

      „Ich warne dich. Vergiss die Party für Ellen.“

      „Hey, Moment mal …“, rief Meg. Sie war verblüfft über den schrillen Klang ihrer Stimme. Über die Angst, die in ihr aufstieg. Und die Wut.

      „Es ist mein Ernst. Mein tödlicher Ernst. Keine Party für Ellen! Zwing mich nicht, dir zu beweisen, wie ernst ich es meine.“

      „Wer ist denn da? Was für ein blöder Witz …“

      Sie hörte ein Klicken. Und dann wieder das Freizeichen.

      Wütend legte Meg den Hörer auf. Im Zimmer herrschte nun Stille. Aber die flüsternde Stimme blieb und wiederholte in ihrem Kopf die bedrohliche Nachricht. Das Flüstern wurde lauter und lauter, bis sie beide Hände auf die Ohren presste, um die unheimliche Stimme zum Schweigen zu bringen.

      2

      Samstagabend

      Meg saß an ihrem Schreibtisch und starrte das Telefon an, bis es vor ihren Augen verschwamm. Wie fühlte sie sich?

      Erschrocken? Nein.

      Wütend? Ja, das schon eher. Wütend und beleidigt.

      Hatte der Anrufer wirklich gedacht, er könne ihr mit diesem blöden, heiseren Geflüster Angst einjagen?

      „Wer immer es war, er hat wahrscheinlich zu viele schlechte Horrorfilme gesehen“, dachte Meg. Wie bescheuert! Die Mädchen in diesen Filmen waren doch immer nur kreischende Angsthasen. Kaum bekamen sie einen unheimlichen Anruf, waren sie sofort völlig aufgelöst und zu Tode erschrocken.

      Aber das hier war das wahre Leben und kein blöder Film. Offensichtlich kannte dieser anonyme Anrufer Meg nicht besonders gut. Okay, sie war vielleicht klein und sah sehr jung aus. Aber sie ließ sich nicht so einfach rumschubsen. Sie war störrisch wie ein Maulesel. Jedenfalls sagte ihre Mutter das immer. Und Meg betrachtete es als Kompliment.

      Doch ihr Herz klopfte wie wild. „Okay“, gestand sie sich ein, „vielleicht bin ich ein ganz klein bisschen aufgeregt.“

      Meg griff zum Hörer und wählte Tonys Nummer. Bei ihm war besetzt.

      So was Blödes. Mit wem telefonierte er denn?

      Sie wollte mit jemandem reden. Mit ihren Eltern? Nein. Die

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