Fear Street 51 - Schuldig. R.L. Stine

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Fear Street 51 - Schuldig - R.L. Stine Fear Street

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Kann ich.“

      „Du hast Ja gesagt. Ich hab’s genau gehört!“

      Meg lachte. „Ich sagte Nein.“

      „Aber du hast Ja gemeint.“

      „Na ja … vielleicht.“

      „Vielleicht? Ein Vielleicht reicht mir schon“, rief Tony glücklich. „Ich bin gleich bei dir.“

      „Okay“, sagte Meg und war genauso glücklich wie er.

      3

      Montagnachmittag

      Meg legte ihr Geschichtsbuch vor sich auf den Tisch und blickte sich in dem großen Stillarbeitsraum um, in dem die Schüler unter Aufsicht ihre Hausaufgaben machen sollten. Was war das für ein Lärm dahinten? Sie stellte fest, dass es nur Steve und sein Freund David aus dem Turnerteam waren, die auf einem der Tische komische Verrenkungen machten.

      Ganz vorn im Raum stand ein kleines Pult für die Aufsicht, an dem im Moment niemand saß. Mrs Frankel kam immer zu spät, sodass Steve und David genug Zeit hatten, ihre Späßchen abzuziehen.

      „Hi“, sagte Sue und winkte Meg flüchtig zu, während sie zu ihrem Platz in der Reihe hinter ihr ging.

      „Hi“, antwortete Meg und durchwühlte auch schon ihre Tasche nach den Einladungskarten, die sie für die Party gekauft hatte.

      „Dieser blöde Mathelehrer hat immer noch nicht kapiert, dass das Schuljahr schon fast zu Ende ist“, beschwerte sich Sue. „Er hat heute Morgen noch mal mit einer ganz neuen Unterrichtseinheit angefangen. Das wäre doch wirklich nicht nötig gewesen!“

      „So ’n Pech“, murmelte Meg. Eigentlich wusste sie gar nicht, wo Sues Problem lag. Sie wusste nur, dass ihre Freundin die Schule, Mathe und allgemein jede Art von Arbeit hasste. Sue kam nie in den Hausaufgabenraum, ohne über irgendwas zu meckern.

      „Wie findest du die?“, fragte Meg und hielt die Packung mit den Einladungskarten hoch.

      „Was ist das?“, fragte Sue, während sie dunkelroten Lippenstift auf ihren vollen Lippen verteilte.

      „Einladungskarten. Für Ellens Party. – Ist das eine neue Lippenstiftfarbe?“

      „Ja, die hab ich in einer Zeitschrift gesehen. Wie findest du sie?“

      „Sehr … äh … auffallend.“

      „Meg, bist du sicher, dass diese Party eine gute Idee ist?“ Sue ließ den Lippenstift in ihre Tasche fallen und suchte nach einem Taschentuch.

      „Keine Ahnung. Ich glaube schon. Es wäre doch nett, Ellen dadurch zu zeigen, dass wir sie immer noch mögen. Schließlich waren wir drei immer die besten Freundinnen. Und Ellen war so lange mit Evan zusammen, dass sie schon fast zu eurer Familie gehört hat.“

      Meg bereute ihre Worte sofort. Sue warf ihr einen bitteren Blick zu. Sie tupfte sich mit dem Taschentuch die Lippen ab und sagte keinen Ton. Erst als Meg sich schon wieder umgedreht hatte, meinte sie: „Wie willst du denn Einladungen verschicken, wenn du noch gar nicht weißt, wo die Party stattfinden soll?“

      „Ich hatte eine super Idee“, sagte Meg. „Du weißt doch, dass die Firma meines Vaters gerade das alte Halsey Manor Herrenhaus saniert hat. Er meinte, wir könnten dort feiern, wenn wir versprechen, hinterher alles wieder perfekt aufzuräumen.“

      „Das alte Herrenhaus im Fear-Street-Wald?“, rief Sue überrascht. „Puh! Es ist aber ganz schön unheimlich da. Warum willst du denn …“

      „Das Haus ist fast komplett renoviert worden. Von innen ist es so gut wie neu. Und überleg doch mal, wie cool es ist, wenn keine Erwachsenen in der Nähe sind.“

      Ohne Erwachsene zu feiern, fand Sue auch gut. Aber nicht in der Fear Street. Während sie noch protestierte, kam Mrs Frankel in den Raum und forderte alle auf, ruhig zu sein und mit den Hausaufgaben anzufangen.

      Meg drehte sich wieder zu ihrem Pult um und öffnete die Packung mit den Einladungskarten. Sie begann, die erste auszufüllen. Die Gespräche über Ellen brachten eine Flut von Erinnerungen zurück. Schöne Erinnerungen. Seit sie sich in der Grundschule kennengelernt hatten, hatten sie viele aufregende und glückliche Stunden miteinander verbracht.

      Doch wenn sie jetzt an Ellen dachte, wanderten ihre Gedanken unwillkürlich zu der Tragödie vom letzten Jahr zurück. Ellen und Evan waren schrecklich ineinander verliebt. Und dann war Evan von einem Moment zum anderen tot. Und alles hatte sich geändert.

      Sicher, Evan konnte manchmal ganz schön verrückt sein. Eigensinnig und impulsiv wie er war, hatte er sich immer irgendwelchen Ärger eingehandelt. Aber er konnte auch sehr liebenswert sein, voller Spaß und Lebensfreude.

      Sein Tod war immer noch unvorstellbar.

      Meg sah sich in dem großen Raum um. So ziemlich jeder hier hatte mit dem tragischen Unfall oder mit Evan zu tun gehabt.

      Sie sah von Gesicht zu Gesicht. Da war Sue, Evans Schwester. Sie schien einen Teil ihres Lebens verloren zu haben, als Evan starb. Früher hatte sie sich für alles begeistern können, war temperamentvoll und immer für einen Spaß zu haben gewesen. Evans Tod hatte dazu geführt, dass sie sich zurückzog und von ihren Freunden abkapselte. Sue schien sich dazu zu zwingen, niemanden mehr zu brauchen, damit sie durch einen Verlust nicht noch einmal so verletzt werden konnte.

      Tony saß ziemlich weit hinten und schrieb eifrig etwas in ein Heft. Er und Evan waren die dicksten Freunde gewesen. Tony hatte Evan bewundert und zu ihm aufgesehen. Wegen Evans draufgängerischer Art, weil es ihm egal war, was die Leute von ihm dachten, und weil er einfach tat, worauf er Lust hatte. Tony wünschte sich, so zu sein wie Evan. Aber er hatte zu viele Komplexe, litt zu sehr darunter, nicht so viel Geld zu haben, und es war ihm viel zu wichtig, von den anderen akzeptiert zu werden. Tony hatte versucht, nach außen hin cool zu wirken, als er von Evans Tod erfahren hatte. Aber beim Begräbnis war er zusammengebrochen und hatte hemmungslos geschluchzt. Seitdem war er unberechenbar und launisch.

      Auf der gegenüberliegenden Seite des Raums saß ihr Cousin Brian. Mit seinem welligen blonden Haar, den blauen Augen und seinem Grübchenlächeln sah er aus wie ein Unschuldsengel. Aber Meg wusste, dass Brian ein seltsamer Typ war, der meistens für sich allein blieb. Er verbrachte den größten Teil seiner Zeit damit, Dungeons and Dragons zu spielen, mit seinem Freund Dwayne rumzuhängen und über die Krieger und Zauberer der vierten Ebene rumzufaseln. Und dafür interessierte sich Meg nicht die Bohne.

      Brian und Evan waren nicht befreundet gewesen. Aber Brian war an diesem schrecklichen Tag auch im Fear-Street-Wald unterwegs gewesen. Er hörte den Schuss und kam angerannt. Hinterher erzählte er allen, er hätte Evan tot auf dem Boden gefunden, neben ihm Ellen, die nur weinte und kein einziges Wort herausbrachte.

      Was hatte Brian damals allein im Fear-Street-Wald gemacht? Niemand wusste es. Aber Brian hatte sich durch Evans Tod ebenfalls verändert. Er schien sich noch mehr mit diesen seltsamen Fantasyspielen zu beschäftigen. Seine Noten, die bis dahin hervorragend gewesen waren, begannen sich zu verschlechtern.

      „Ein Junge stirbt im Wald, und so viele andere Leben sind davon betroffen“, dachte Meg.

      Sie wusste nicht, wen sie am meisten bemitleiden sollte.

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