BAT Boy 2. C. A. Raaven

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BAT Boy 2 - C. A. Raaven BAT Boy

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Okaaay.

      Lucas fühlte sich ob der Tatsache, dass Neumann ihm tatsächlich seine kostbare Maschine anvertraute, enorm geschmeichelt.

      Nachdem die grundsätzlichen Dinge damit geklärt waren, machte Lucas sich flugs fertig, packte Plagues Rucksack wieder ein und verließ das Haus. Einen Zettel hinterließ er nicht, da er sich sicher war, dass er vor seiner Mutter wieder zurück sein würde. Die Fahrt mit Bus und Bahn zum Großen Stern kam ihm wie eine halbe Ewigkeit vor, da es nichts gab, was man unterwegs noch hätte tun können, um sich abzulenken. Aber dann waren sie angekommen. Während Lucas die Stufen vom Bahnsteig der Station »Tiergarten« hinunterstieg, erklärte ihm Neumann, wo er hingehen musste, um zu dem abgestellten Motorrad zu kommen. Er wandte sich, der Beschreibung folgend, nach rechts und ging bis zur nächsten Kreuzung, wo er wiederum rechts abbog und unter den Bahngleisen hindurch ging. Hinter der Unterführung befand sich eine kleine Grünanlage, die allerdings im Moment alles andere als grün war. Lucas ließ seinen Blick über die kahlen Bäume und den matschigen Boden schweifen. Dann entdeckte er die in verwaschenen Tarnfarben gehaltene Persenning, unter der die VMax auf sie wartete. Schnell hatte Lucas die Befestigungshaken gelöst, die Plane abgenommen und in der seitlich angebrachten Tasche verstaut. Danach stand er vor dem Boliden und blickte ihn etwas ratlos an.

       Und jetzt?

      Na Schlüssel rein, starten und ab geht’s, kam es gut gelaunt von Neumann zurück.

      »Spinnst du?«, entfuhr es Lucas. Erschrocken über seine eigene laute Stimme zuckte er zusammen. In Gedanken ergänzte er: Ich kann mich doch nicht einfach auf dieses Monster setzen und losfahren. Ich wüsste nicht mal, wo Gas und Bremse sind. Da lande ich doch direkt am nächsten Baum.

      Ich verarsch dich doch bloß, erwiderte der Mann in seinem Innern mit schmunzelndem Geist. Pass auf. Ich hatte es mir so vorgestellt, dass du dich erst einmal draufsetzt. Ich erkläre dir die grundlegenden Dinge. Wenn’s klappt, dann fahren wir vorsichtig los. Wenn nicht, dann würde ich dich um einen Gefallen bitten.

       Gefallen?

       Ja. Ich glaube, dass du mir die Kontrolle über deinen Körper zumindest so weit überlassen könntest, dass ich anstatt von dir fahre. Wenn du mir so weit vertraust.

       Habe ich das nicht schon im letzten Jahr getan, als ich mit dir in diesen seltsamen BAT-Club gegangen bin?

      Wenn du das so siehst, dachte Neumann zufrieden. Aber ich möchte trotzdem erst einmal schauen, ob du’s auch selbst hinbekommst. So ganz geheuer ist es mir nämlich nicht, einen anderen Körper, in dem ich selbst drin stecke, fernzusteuern.

      Und das taten sie dann auch. Trotz allen Respekts, den Lucas vor der brachialen Gewalt des Motorrads hatte, übte er fleißig mit Kupplung und Gas, bis er nicht mehr abwechselnd den Motor zum Aufbrüllen brachte, oder ihn abwürgte. Ein Blick auf seine Uhr beruhigte ihn insofern, als dass dieser Crashkurs bisher nur ungefähr eine halbe Stunde gedauert hatte. Wenn alles weiter so glatt lief, war noch genug Zeit, um die restlichen Dinge zu erledigen, die sie schaffen wollten.

      Eine Weile später dachte Neumann: Okay. Das Wichtigste hast du einigermaßen drauf. Jetzt können wir da vorne vorsichtig auf die Straße rollen, damit du das Hochschalten und Bremsen angehen kannst.

      Bist du sicher?, fragte Lucas, dem sofort angsterfüllte Schauer über Rücken und Arme liefen.

       Du kannst mir ruhig glauben. Ich merke schon, wenn jemand mein Baby richtig oder falsch behandelt. Und du hast ein gutes Händchen. Außerdem bin ich ja noch da, um dir beim Fahren Tipps zu geben.

      Also fuhr Lucas vorsichtig über den Bürgersteig und von dort auf die kleine Nebenstraße, die bis auf ein paar geparkte Autos völlig verlassen war. Nachdem auch die nächsten Übungen zur Zufriedenheit seines Lehrers verlaufen waren, machten sie sich auf den Weg nach Friedrichshain. Lucas konzentrierte sich darauf, Gas, Kupplung und Bremse richtig zu bedienen. Ansonsten ließ er sich von Neumanns Anweisungen leiten. Es dauerte nicht lange, bis er in der Lage war, die Fahrt zu genießen, aber da kamen sie auch schon in der Straße an, in der die BAT zu finden war.

       Gut. Jetzt lass die Maschine mal lieber ein Stückchen weiter weg stehen. Ich will nicht, dass sie jemand erkennt.

      Lucas machte ein enttäuschtes Gesicht, dass sein Mentor freilich nicht sehen konnte. Gleichwohl ergänzte dieser: Ich kann ja verstehen, dass es dir Spaß macht, jetzt wo du den Bogen einigermaßen raus hast, aber um die paar Meter geht’s doch nun wirklich nicht. Außerdem kannst du ja gleich wieder rauf auf den Hobel, wenn wir hier fertig sind.

      Hast ja recht. Lucas hätte dabei geseufzt, wenn das in Gedanken möglich gewesen wäre.

      Er lenkte das Motorrad vorsichtig an den Straßenrand und stellte es ab. Lucas ging auf die andere Straßenseite und lief dort noch ein wenig weiter. Dann war er an der Stelle angekommen, wo er erneut die Straße überqueren musste, um den Durchgang zum Hof zu erreichen, in dem sich der Eingang zur BAT befand. Verlassen und irgendwie unwirklich kam ihm dieser Hof vor, jetzt, wo keine Menschenseele hier war. Aber genau das war der Grund, warum sie vor der eigentlichen Öffnungszeit hergekommen waren. Auf diese Art und Weise würde die Wahrscheinlichkeit, jemanden zu treffen, der nichts vom derzeitigen Gesundheitszustand Neumanns erfahren sollte, sehr gering sein. Lucas hielt auf den Eingang zu, über dem das Schild mit der Graffiti-Schrift vermeldete, dass sich hier der BAT-Club befände. Jedoch wurde er von dem Mann in seinem Innern gebremst.

       Lass uns mal lieber durch den Seiteneingang gehen. Wenn wir vorne reingehen, müssen wir durch die Tür mit dem Retina-Scanner. Die registriert dann, dass du hier warst.

      Oh, machte Lucas im Geist. Dabei musste er unwillkürlich grinsen. Wie schnell es einem doch in Fleisch und Blut überging, sich nur noch innerlich zu unterhalten, sodass er sogar ein so einfaches Geräusch nicht mehr laut äußerte.

      Am seitlichen Eingang angekommen, kramte Lucas im Rucksack nach Neumanns Schlüsselbund. Dann schloss er die kleine unscheinbare Tür auf, die einen direkten Zugang ins Herz der Akademie ermöglichte. Am Fuß der Treppe, die er zuletzt hinuntersteigen musste, wandte er sich nach rechts und ging am Kollegiumsraum vorbei direkt zur Bibliothek. Dort hielt sich Lucas ebenfalls nicht lange auf, da er wusste, wonach er suchte. Das kleine Büchlein, aus dem er schon so viele wichtige Informationen entnommen hatte, stand immer noch genau dort, wo er es das letzte Mal hingestellt hatte. Lucas schnappte sich den dünnen Band und steckte ihn in den Rucksack.

      Brauchen wir sonst noch was?, fragte er Neumann.

       Hmm, glaub‘ nicht. Ich denke, wir sollten jetzt erst mal schnellstmöglich zu mir fahren und schauen, ob wir mein Problem gelöst bekommen. Wenn nicht, dann müssen wir zur Not nochmal her.

      Lucas warf im Gehen einen Blick auf seine Uhr. Das könnte knapp werden, falls sie tatsächlich noch einmal hierher mussten. Aber darüber könnten sie sich ja immer noch Gedanken machen, wenn …

      »Allo, ähm Lucas. Was machste du denn ier?«, erklang hinter ihm plötzlich eine Stimme.

      Er fuhr herum und hob – obwohl er die Stimme eigentlich erkannt hatte – abwehrend die Hände. In diesem Moment bemerkte Lucas, dass er in der Linken immer noch seinen Motorradhelm hielt. Schnell ließ er sie wieder sinken.

      »Herr Bragulia«, brachte er mit belegter Stimme hervor. In ihm wütete ein Chaos aus eigenen Gedanken und denen von Neumann, das es ihm unmöglich machte,

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