Personal, Team- und Konfliktmanagement. Ute Reuter

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Personal, Team- und Konfliktmanagement - Ute Reuter

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Reflexionsfähigkeit, Kontrollfähigkeit und Qualitätsbewusstsein;

      • das Treffen von Entscheidungen unter Verwendung von geeigneten Problemlösungstechniken;

      • die Fähigkeit zu systematischem und vernetztem Denken;

      • eine berufsorientierte Allgemeinbildung;

      • Grundkenntnisse im Bereich Informations- und Kommunikationstechnologie sowie die konkrete Anwendung von elekronisches Datenverarbeitungssystemen;

      • Grundkenntnisse in Betriebswirtschaftslehre und Technik;

      • Kenntnisse über Sicherheitsbelange und -vorschriften bezogen auf den eigenen Arbeitsplatz;

      • Umweltwissen;

      • Rhetorische Fähigkeiten in der jeweils gerade relevanten Sprache sowie

      • Fremdsprachenkenntnisse, zumindest in Englisch, besser noch in mehreren Fremdsprachen. (vgl. Hintz, 2013: 13)

      An der Aufzählung wird deutlich, dass sich Sachkompetenz nicht auf spezifisches Fachwissen bezieht, sondern übergreifende Fähigkeiten umfasst.

      2.2.3 Selbstkompetenz

      Unter Selbstkompetenz wird die Fähigkeit und Bereitschaft verstanden, sich selbst zu entwickeln sowie die eigene Begabung, Motivation und Leistungsbereitschaft zu entfalten. Bei der Sozialkompetenz stehen die Aspekte der zwischenmenschlichen Interaktion im Fokus und bei der Selbstkompetenz die Aspekte der persönlichen Entfaltung und Entwicklung. Dazu zählen

      • die Klarheit im persönlichen Selbstkonzept sowie

      • die Balance zwischen Berufsrolle und Privatperson. (vgl. Hintz, 2013: 13)

      Der Mensch hat zwar gemäß Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz eine Wahlfreiheit, sie geht aber davon aus, dass er keine Wesensfreiheit hat. Ihrer Ansicht nach wird der Mensch bereits mit ganz bestimmten physischen und psychischen Mitteln geboren und bestimmte Haltungen und Tugenden sind von Anfang an in seinem Grundnaturell verankert. Dem Menschen selbst fällt es schwer bzw. gelingt es nie ganz zu erfassen, welche Talente er tatsächlich hat und durch welche Qualitäten er sich auszeichnet. Sie sieht sowohl die Zukunft als auch die Herkunft als »offene Punkte«, von denen aus der Mensch gefordert ist, sich immer wieder neu zu entdecken. (vgl. Gerl-Falkovitz, 2013) Es stellt somit eine immerwährende Aufgabe dar, die persönlichen Gaben und Grenzen zu entdecken und anzunehmen.

      2.2.3.1 Mentale Verfassung und Achtsamkeit

      Die mentale Verfassung spielt bei diesem Entdeckungs- und Annahmeprozess eine entscheidende Rolle. Die mentale Verfassung wird definiert als die Summe aus allen Erfahrungen, Gefühlen, gespeicherten Gedanken und körperlichen Empfindungen. Gespeicherte Gedanken beziehen sich beispielsweise auf das im Lauf des Lebens erworbene Wissen, auf sämtliche erfolgten Bewertungen und auf die damit entstandenen eigenen Überzeugungen. Alle Bestandteile der mentalen Verfassung hängen miteinander zusammen und voneinander ab. Sie treten als implizites Wissen zutage, und zwar in Form von Reaktionen auf die eigene Umwelt und durch das selbstständige Handeln. So werden im Lauf der Zeit recht stabile Muster sichtbar, die sich dann immer wieder wiederholen – bis sie ganz bewusst verändert werden. (vgl. Leidenfrost/Sachs, 2013: 29)

      Beispiele für Muster der mentalen Verfassung

      Muster der Wahrnehmung:

      • Wird das Ganze wahrgenommen?

      • Wird nur ein Detail wahrgenommen?

      Muster der Bewertung:

      • Werden eher die Chancen gesehen?

      • Werden eher die Risiken gesehen?

      Muster der Bewegung und Handlung:

      • Liegt der Fokus eher auf schnellem, quantitativem Agieren?

      • Liegt der Fokus eher auf langsamem, qualitativem Agieren? (vgl. Leidenfrost/Sachs, 2013: 29)

      Die mentale Verfassung eines Menschen entsteht aus den Erfahrungen des bisher Erlebten. Die mentalen Verfassungen von verschiedenen Menschen unterscheiden sich also teilweise sehr grundlegend voneinander. Leidenfrost und Sachs schreiben davon, dass die mentalen Verfassungen »sehr unterschiedlich gefärbt sein können« (Leidenfrost/Sachs, 2013: 33). Anhand dieser Farbmetapher lässt sich sagen, dass die mentale Verfassung des einen Menschen von Sorge und Angst schwärzlich verdunkelt sein kann, wohingegen die mentale Verfassung eines anderen Menschen rosig erscheint, bedingt durch einen Lebensweg, der von Selbstvertrauen und Zuversicht geprägt ist. In Abhängigkeit von der eigenen mentalen Verfassung etabliert jeder Mensch bestimmte Erfolgsstrategien, die er dann (oftmals unbewusst) ein ganzes Leben lang wiederholt. (vgl. Leidenfrost/Sachs, 2013: 33)

      Als Antwort auf das bewusste Wahrnehmen und Steuern der eigenen mentalen Verfassung wird in jüngster Zeit der Begriff der Achtsamkeit wiederbelebt. Achtsamkeit stammt ursprünglich aus der buddhistischen Weisheitslehre. In der Psychologie wird darunter ein spezifischer, trainierbarer Bewusstseinszustand verstanden, der darauf abzielt wahrzunehmen, was in jedem Augenblick geschieht und zwar im Sinne eines direkten, nicht-wertenden »Gewahrseins«. (vgl. Kohls u. a., 2013: 163) Diese »rechte Aufmerksamkeit« umfasst das vorurteilsfreie Wahrnehmen von mentalen Inhalten. Damit sind nicht nur Gedanken und Gefühle gemeint, sondern auch Affekte und Körperempfindungen. Wahrnehmen allein macht aber noch nicht Achtsamkeit aus. Normalerweise gibt es die Tendenz, alle Wahrnehmungen sofort zu bewerten und in Kategorien zu ordnen, die einander meist ausschließen. Diese Kategorien werden in Gegenpolen dargestellt, ganz im Sinne einer Schwarz-Weiß-Denke. Solche Kategorien können z. B. sein: gut versus schlecht, brauchbar versus unbrauchbar, erwünscht versus unerwünscht, oder auch mit meinen Zielen kompatibel versus inkompatibel. Diese Kategorisierung geschieht meist so schnell und automatisch, dass der Moment der Wahrnehmung gar nicht bemerkt wird und nur die Bewertungen in die Aufmerksamkeit gelangen. Achtsamkeit bedeutet, diese Kategorisierungstendenz wahrzunehmen und sie, im Idealfall, zum Halten zu bringen. Indem Inhalte, so wie sie sind, im Geist präsent gehalten werden, und dem Hang zum Kategorisieren widerstanden wird, entsteht die Möglichkeit, jede Erfahrung als neu zu erleben. (vgl. Walach u. a., 2009: 732)

      John Kabat-Zinn entwickelte in den 1970er Jahren im Rahmen verhaltenstherapeutischer Therapiemethoden die Mindfulness Based Stress Reduction-Methode (MBSR). Darin verknüpfte er die Ansätze der buddhistischen Weisheitslehre mit psychologischen Grundlagen. Die MBSR erlangte zunächst im englischen Sprachraum große Bekanntheit und Verbreitung. (vgl. Kabat-Zinn, 1982) Später sind achtsamkeitsbasierte Methoden auch im deutschsprachigen Raum populär geworden (vgl. Kabat-Zinn, 1996; 1998). Obwohl in der Praxis weit verbreitet, liegen nur wenige Studien vor, die die Auswirkungen von achtsamkeitsbasierten Interventionen für spezifische, führungsrelevante Kompetenzen, Fähigkeiten und Verhaltensweisen anhand von Stichproben mit Führungskräften empirisch oder experimentell analysieren (vgl. Kohls u. a., 2013: 165).

      Die Theorie authentischer Führung geht davon aus, dass Achtsamkeit mit dazu beiträgt, dass Führungskräfte selbstkongruenter und authentischer auftreten können, wodurch sie ihr Handeln glaubwürdiger an persönlichen Überzeugungen und transparenten Wertesystemen ausrichten können (vgl. Avolio et al., 2004: 805).

      In diesem Kontext von Ansätzen gehört Achtsamkeit zu den Prozessen, die Führungskräfte dabei unterstützen können, an innerer Transparenz zu gewinnen. Das wird auch

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