Lady Chatterleys Liebhaber. Дэвид Герберт Лоуренс

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Lady Chatterleys  Liebhaber - Дэвид Герберт Лоуренс

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aus dem Schornstein auf, und der kleine eingezäunte Garten vor dem Haus war umgegraben und sehr sauber gehalten. Die Tür war geschlossen.

      Jetzt, wo sie hier war, fühlte sie sich ein wenig schüchtern vor dem Mann mit seinen neugierigen, weit blickenden Augen. Es gefiel ihr nicht, ihm Befehle zu erteilen, und sie hatte Lust, wieder wegzugehen. Sie klopfte leise, niemand kam. Sie klopfte wieder, aber immer noch nicht laut. Es gab keine Antwort. Sie spähte durch das Fenster und sah den dunklen kleinen Raumin der kein Eindringling geduldet war.

      Sie stand auf und lauschte, und es schien ihr, dass sie Geräusche von der Rückseite des Häuschens hörte. Dada es ihr nicht gelungen war, sich Gehör zu verschaffen, wurde ihre Unternehmenslust geweckt, sie würde sich nichtgeschlagen geben.

      Also ging sie um die Seite des Hauses herum. Auf der Rückseite des Hauses stieg der Boden steil an, so dass der Hinterhof tief lag und von einer niedrigen Steinmauer umgeben war. Sie bog um die Hausecke und blieb stehen. In dem kleinen Hof, zwei Schritte vor ihr, wusch sich der Mann, völlig arglos. Er war nackt bis zu den Hüften, seine Manchesterhosen rutschten über seine schlanken Lenden herunter. Und sein weißer, schmaler Rücken war über eine große Schüssel mit Seifenwasser gebeugt, in die er seinen Kopf tauchte, den Kopf mit einer wunderlichen, schnellen, kleinen Bewegung schüttelte, seine schlanken weißen Arme hob und das Seifenwasser aus seinen Ohren drückte, schnell wie ein Wiesel mit Wasser spielnd, und völlig allein. Connie rannte um die Hausecke zurück und eilte zum Wald. Trotz allem hatte sie einen Schock erlitten. Schließlich war es ja nur ein Mann, der sich wusch, was weiß der Himmel, ganz alltäglich!

      Und doch war es auf seltsame Weise eine traumhafte Erlebniss: Es hatte sie mitten in den Leib getroffen. Sie sah, wie die unbeholfenen Hosen über die reinen, zarten, weißen Lenden herunterrutschten, wo die Knochen ein wenig hervortraten, und das Gefühl der Einsamkeit, eines Geschöpfes, das ganz allein war, überwältigte sie. Vollkommene, weiße, einsame Nacktheit eines Wesens, das allein lebt, auch innerlich allein. Und darüber hinaus eine gewisse Schönheit eines reinen Geschöpfes. Nicht der Stoff der Schönheit, nicht einmal der Körper der Schönheit, sondern ein Strahlen, die warme, weiße Flamme eines Eizellebens, die sich in Konturem offenbart, die man berühren könnte: ein Körper!

      Connie hatte den Schock der Vision in ihrem Schoß empfangen, und sie wusste es; es war in ihr. Aber mit ihrem Verstand neigte sie dazu, es ins Lächerliche zu ziehen. Ein Mann, der sich in einem Hinterhof wäscht! Ohne Zweifel mit übel riechender gelber Seife! Sie war ziemlich verärgert; warum musste sie über diese vulgären Intimitäten stolpern?

      Also ging sie von sich selbst weg, aber nach einer Weile setzte sie sich auf einen Baumstumpf. Sie war zu verwirrt, um nachzudenken. Aber in des Gestrüpps ihrer Verwirrung war sie entschlossen, dem Burschen ihre Botschaft zu überbringen. Sie würde sich ihm nicht widersetzen. Sie musste ihm nur Zeit geben, sich anzuziehen, aber keine Zeit, fortzugehen. Wahrscheinlich bereitete er sich darauf vor, irgendwohin auszugehen.

      Also schlenderte sie langsam zurück und lauschte. Als sie näher kam, sah das Haus genauso aus wie vorher. Ein Hund bellte, und sie klopfte an die Tür, ihr Herz klopfte ungeachtet ihrer laut.

      Sie hörte, wie der Mann leichtfüßig die Treppe hinunterkam. Er öffnete schnell die Tür und erschreckte sie. Er sah selbst verlegen aus, aber sofort kam ein Lächeln auf sein Gesicht.

      "Lady Chatterley!", sagte er. "Wollen Sie nicht hereinkommen?"

      Sein Benehmen war so vollkommen unbefangen und gut, dass sie über die Schwelle in den eher düsteren kleinen Raum trat.

      "Ich komme nur mit einer Nachricht von Sir Clifford", sagte sie mit ihrer weichen, atemlosen Stimme.

      Der Mann schaute sie mit seinen blauen, allsehenden Augen an, die sie veranlassten, ihr Gesicht ein wenig zur Seite zu wenden. Er hielt sie in ihrer Schüchternheit für anmutig, fast schön in ihrer Scheu, und er übernahm sofort selbst wieder die Initiative als Herr der Situation.

      "Würden Sie sich bitte setzen? ", fragte er und nahm an, sie würde es nicht tun. Die Tür stand offen.

      "Nein danke! Sir Clifford fragte sich, ob Sie…" und sie überbrachte ihre Nachricht und schaute ihm wieder unbewusst in die Augen. Und nun sahen seine Augen warm und gütig aus, besonders für eine Frau, wunderbar warm, gütig und unbefangen.

      "Es ist gut, Eure Ladyschaft. Ich werde mich sofort darum kümmern."

      Als er den Auftrag annahm, hatte sich sein ganzes Wesen verändert, überzogen von einer Art Härte und Distanz. Connie zögerte, sie sollte eigentlich gehen. Aber sie schaute sich in dem sauberen, aufgeräumten, ziemlich düsteren kleinen Wohnzimmer um, mit etwas wie Bestürzung.

      "Wohnen Sie hier ganz allein?", fragte sie.

      "Ganz allein, Eure Ladyschaft."

      "Aber Ihre Mutter...?"

      "Sie lebt in ihrem eigenen Häuschen im Dorf."

      "Mit dem Kind?", fragte Connie.

      "Mit dem Kind?"

      Und sein klares, ziemlich müdes Gesicht nahm einen undefinierbaren Ausdruck von Spott an. Es war ein Gesicht, das sich fortwährend veränderte.

      "Nein", sagte er und sah, dass Connie nicht begriff, "meine Mutter kommt samstags und räumt für mich auf; den Rest erledige ich selbst."

      Wieder schaute Connie ihn an. Seine Augen lächelten wieder, ein wenig spöttisch, aber warm und blau, und irgendwie freundlich. Sie wunderte sich über ihn. Er trug Hose und Flanellhemd und eine graue Krawatte, sein Haar war weich und feucht, sein Gesicht eher blass und abgenutzt. Als die Augen aufhörten zu lachen, sahen sie aus, als hätten sie sehr gelitten, ohne jedoch ihre Wärme zu verlieren. Aber eine Blässe der Abgeschlossenheit legte sich auf ihn, sie war nicht wirklich für ihn da.

      Sie wollte so viele Dinge sagen, aber sie sagte nichts. Nur schaute sie wieder zu ihm auf und bemerkte:

      "Ich hoffe, ich habe Sie nicht gestört?"

      Das schwach spöttische Lächeln verengte seine Augen.

      "Ich kämmte nur mein Haar, wenn es Ihnen nichts ausmacht. Es tut mir leid, dass ich keinen Mantel anhatte, aber dann hatte ich keine Ahnung, wer da klopfte. Niemand klopft hier an, und das Unerwartete klingt unheimlich."

      Er ging vor ihr den Gartenweg entlang, um das Tor aufzuhalten. In seinem Hemd, ohne die plumpe Samtjoppe, sah sie wieder, wie schlank er war, dünn, ein wenig gebückt. Doch als sie an ihm vorbeiging, sah sie etwas Junges und Leuchtendes in seinem hellen Haar und in seinen lebhaften Augen. Er wäre ein Mann um die siebenunddreißig oder achtunddreißig Jahre alt.

      Sie ging weiter in den Wald, weil sie wusste, dass er ihr nachsah; er brachte sie so sehr aus der Fassung, trotz ihrer Gegenwehr.

      Und als er wieder ins Haus ging, dachte er: "Sie ist nett, sie ist echt! Sie ist netter, als sie weiß."

      Sie dachte sehr an ihn; er schien so anders zu sein als ein Wildhüter, jedenfalls so anders als ein Arbeiter, obwohl er etwas mit den Einheimischen gemeinsam hatte. Aber auch etwas sehr Ungewöhnliches.

      "Der Wildhüter, Mellors, ist ein sonderbarer Mensch", sagte sie zu Clifford, "er könnte fast ein Mann von Bildung sein".

      "Könnte er das?", sagte Clifford. "Das hatte ich nicht bemerkt."

      "Aber hat er nicht etwas Besonderes an sich?" bestand

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