Fritz Bauer und das Versagen der Justiz. Werner Renz
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34 Mit Blick auf die Aufgaben eines modernen Kriminalrechts führte Bauer aus: Das Verfahren gegen Völkermörder »dient – spezial- und generalpräventiv – der Konfirmierung der materialen Werte, vor allem der Toleranz, die Völkermord ausschließen, und – spezialpräventiv – der Konformierung der Täter mit ihnen.« (Bauer, »Genocidium«, S. 274, ebenso in: ders., Humanität, S. 74)
35 Fritz Bauer, Alternativen zum politischen Strafrecht, Bad Homburg u.a. 1968, S. 5 f.
36 Amos Elon, In einem heimgesuchten Land. Reise eines israelischen Journalisten in beide deutsche Staaten, München: Kindler Verlag, 1966, S. 376.
37 Fritz Bauer, »Fritz Bauer ist tot« [Auszüge aus Privatbriefen Fritz Bauers an Melitta Wiedemann], in: Gewerkschaftliche Monatshefte, Jg. 19 (1968), H. 8, S. 491.
38 Ebd., S. 491. Siehe auch Günter Blau, »Fritz Bauer †«, in: Monatsschrift für Kriminologie und Strafrechtsreform, Jg. 51 (1968), H. 7/8, S. 365. – Siehe hierzu auch Klaus Lüderssen, »Der Auschwitz-Prozess – Geschichte und Gegenwart«, in: Heike Jung, Bernd Luxenburger, Eberhard Wahle (Hrsg.), Festschrift für Egon Müller, Baden-Baden: Nomos Verlag, 2008, S. 431 f.
39 So treffend Miloš Vec in seiner Besprechung von Fritz Bauer, Humanität (M. Vec, »Der Gerichtssaal als Klassenzimmer der Nation«, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 3.2.2000, Nr. 28, S. 14).
40 Fritz Bauer, »Die Strafrechtsreform und das heutige Bild vom Menschen«, in: Die deutsche Strafrechtsreform. Zehn Beiträge von Fritz Bauer, Jürgen Baumann, Werner Maihofer und Armand Mergen, hrsg. von Leonhard Reinisch, München: C. H. Beck Verlag, 1967, S. 22.
41 In westdeutschen NSG-Verfahren wurden circa 170 Angeklagte wegen Mordes verurteilt.
42 Michael Stolleis meinte in einem Interview: »[Bauer] lebte auch im Widerspruch: Bauer kämpfte für ein Strafrecht der Prävention und Resozialisierung. Doch diese Ziele passten nicht auf die NS-Täter. Da gab es keine Prävention, keine Warnung vor künftigen Taten, es gab nichts zu resozialisieren. Also blieben der alte Vergeltungsgedanke und das Rätsel der Gerechtigkeit. Doch es gibt keinen Zweifel: Fritz Bauer hat Enormes geleistet.« (Michael Stolleis im Gespräch mit Matthias Arning, in: Frankfurter Rundschau vom 27.1.2009, Nr. 22, F 2)
43 Bauer, Humanität, S. 83.
44 Siehe ebd., S. 108.
45 Zur Wannsee-Konferenz aus der Sicht der heutigen Forschung siehe das grundlegende Sammelwerk von Norbert Kampe und Peter Klein (Hrsg.), Die Wannsee-Konferenz am 20. Januar 1942. Dokumente, Forschungsstand, Kontroversen, Köln u.a.: Böhlau Verlag, 2013.
46 Protokoll der »4. Arbeitstagung der Leiter der Sonderkommissionen zur Bearbeitung von NS-Gewaltverbrechen« vom 21.10.1963, Protokoll, S. 22 f. (Hess. Hauptstaatsarchiv, Abt. 503, Nr. 1161).
47 Siehe zu Bauers Rechtsauffassung seinen Aufsatz »Ideal- oder Realkonkurrenz bei nationalsozialistischen Verbrechen?«, in: Juristenzeitung, Jg. 22 (1967), Nr. 20, S. 625–628.
48 Ebd., S. 628.
49 Bauer, »Wurzeln des Bösen«, S. 12.
50 Bauer, Humanität, S. 78.
51 Ebd., S. 83.
52 Hervorzuheben sind die Radiosendungen von Axel Eggebrecht (NDR/WDR), der 74 Folgen seiner Sendung »Vergangenheit vor Gericht« (jeweils 15 Min.) und über ein Dutzend »Berichte vom Auschwitz-Prozess« (jeweils 45 Min.) produzierte. Siehe das Hörbuch Aufklärung statt Bewältigung. Tondokumente zur Berichterstattung von Axel Eggebrecht über den ersten Auschwitz-Prozess. Hrsg. Stiftung Deutsches Rundfunkarchiv DRA, 2011.
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