Der Reiher. Giorgio Bassani

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Der Reiher - Giorgio  Bassani

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sie sich endlich bei dem nicht sehr hellen Licht einer großen Neonröhre gegenüber, die in der Mitte der Decke angebracht war, er in einem kleinen Sessel aus Kunstleder und Bellagamba sozusagen in seinem Büro, die breite Kieferpartie wie halbiert von dem gelben Licht der Lampe auf der Tischplatte vor ihm.

      Mehr denn je mit dem Gefühl, sich außerhalb der Welt zu befinden, wußte Edgardo nicht, wie beginnen. Irgend etwas zu sich zu nehmen kam nicht in Frage. Er hatte das Empfinden, daß sich sein Magen wie eine Faust geschlossen hatte.

      Doch Bellagamba kam ihm zu Hilfe.

      »Aber was hat Sie«, fragte er in einschmeichelndem Ton und auf einmal in den Dialekt übergehend, wobei er die wasserhellen Augen halb schloß, »entschuldigen Sie, was hat Sie in diese Gegend verschlagen? Sind Sie vielleicht zur Jagd nach Codigoro gekommen?«

      Angesichts seiner Kleidung erübrigte sich die Frage eigentlich. Aber der Ton, in dem sie gestellt worden war, einschmeichelnd und demütig – der Ton, in dem sich noch vor ein paar Jahren ein Bauer auf seinem Besitz an ihn hätte wenden können –, dieser Ton gab ihm ein Minimum an Selbstvertrauen zurück.

      Er nickte.

      »Ja«, bestätigte er dann. Tatsächlich sei er aus diesem Grunde gekommen – um ein paar Schüsse abzugeben. Aber ob er dazu noch kommen würde, fügte er in fragendem Ton hinzu und zweifelte plötzlich wirklich daran. Er habe sich verspätet, fuhr er fort. Um diese Zeit habe er längst in Volano sein wollen, ja schon um Viertel nach sechs. Wohingegen es jetzt (und er schob mit einem Finger den Ärmel zurück und warf einen Blick auf seine Armbanduhr) bereits nach sieben sei.

      Endlich entschloß er sich.

      Mit einem suchenden Blick rundum stand er auf.

      »Dürfte ich einen Augenblick die Toilette aufsuchen?« fragte er.

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