Odenwald Reiseführer Michael Müller Verlag. Stephanie Aurelia Staab
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Darmstadt und Heidelberg verfügen über eine richtige Museumslandschaft: Ein Besuch des Hessischen Landesmuseums Darmstadt ist garantiert abwechslungsreich. Denn hier sind die Knochen eines vollständigen Mastodons zu sehen sowie Gemälde von Peter-Paul Rubens oder eine umfassende Joseph-Beuys-Sammlung. Das Kurpfälzische Museum der Stadt Heidelberg führt mit vielen Exponaten in die Geschichte der Neckar-Stadt ein. Moderne Kunst präsentieren unter anderem die Kunsthalle Darmstadt und das Kunstforum der TU Darmstadt. Sehenswert sind ebenso die Gemälde der Malerin Heidy Stangenberg-Merck im gleichnamigen Museum Stangenberg Merck in Jugenheim. Künstler der klassischen Moderne ließen sich von der Sammlung Prinzhorn inspirieren, die im früheren Hörsaal der Neurologischen Klinik in Heidelberg untergebracht ist .
Die Heidelberger Spartenmuseen wie das Verpackungsmuseum oder das Deutsche Apotheken-Museum bieten thematische Einblicke. Weltruf genießt das mitunter kontrovers diskutierte Körperwelten Museum.
Theater und Musik
Beliebt sind der Erbach-Michelstädter Theatersommer, die Schlossfestspiele Zwingenberg, die Heidelberger Schlossfestspiele oder die Darmstädter Residenzfestspiele. Junges und jung gebliebenes Publikum zieht es zu Festivals wie Sound of the Forest, Golden Leaves Festival oder Nonstock Festival.
Berge, Wälder, Seen, Flüsse
Erlebnis Natur
Der Odenwald erhebt sich zwischen Rhein, Main und Neckar. Seine landschaftliche Vielfalt verdankt er einem geologischen Dreiergespann aus vulkanischen Gesteinen, Buntsandstein und Muschelkalk.
In der Margarethenschlucht
Zwischen Mosbach und Eberbach bei Neckargerach hat sich der Flursbach in den Odenwälder Buntsandstein gegraben und einen der höchsten Mittelgebirgswasserfälle Deutschlands geschaffen. In der nur 300 m langen Schlucht überwindet das Wasser in acht Stufen einen Höhenunterschied von 110 m. Die Margarethenschlucht steht schon seit 1940 unter Naturschutz und ist auf einem Wanderweg zu bewundern.
Naturräumliche Gliederung
Der Vordere Odenwald mit seinen lieblichen Hügeln, auch Kristalliner Odenwald genannt, ist vulkanischen Ursprungs. Wer hier durch die Wälder wandert, stößt immer wieder auf kleine und große Gesteinskolosse überwiegend aus Diorit, Granit oder Gabbro. Vermutlich waren es die Kelten, die bei Lichtenberg aus den mächtigen Steinen einen Ringwall gebaut haben.
Der Vordere Odenwald geht in den Buntsandstein-Odenwald über - der Waldboden ist hier rötlich eingefärbt. Der Buntsandstein zieht sich im Süden bis zum Neckar und im Osten bis zum Main, dann wechselt der Untergrund und wird zu Muschelkalk. Typisch für den Buntsandstein-Odenwald sind die Täler, die sich wie tiefe Furchen mit Nord-Süd-Gefälle in die Anhöhen gegraben haben. Der Nadelbaumbestand nimmt zu und auch das Gefühl, in einem Mittelgebirge zu sein.
Im Osten schließt das Bauland an. Reste einer Muschelkalkschicht bilden heute den fruchtbaren Boden dieser Region.
Vulkane und Höhlen
Noch heute sind ehemalige Vulkane gut zu erkennen: der Otzberg und der Katzenbuckel, der höchste Berg des Odenwalds, zählen dazu. Auch beim imposanten Felsenmeer bei Lautertal-Reichenbach war Vulkanismus an der Entstehung beteiligt. Von der explosiven vulkanischen Kraft zeugt das UNESCO-Welterbe Grube Messel. Einer Naturkatastrophe ist es zu verdanken, dass dort gut erhaltene Versteinerungen Einblick in das Leben vor Millionen von Jahren ermöglichen.
Im Bauländer Muschelkalk sind Karstlandschaften mit Dolinen entstanden, die zuweilen Bauern vor Ort auf ihren Feldern unangenehm überraschen. Gut gesichert ist die Eberstädter Tropfsteinhöhle, in der es faszinierende mineralische Ablagerungen zu bewundern gibt.
Streuobstwiesen
Schafsnase, Gewürzluiken, Brettacher: Das sind die wohlklingenden Namen von alten Apfelsorten. Manche von ihnen sind schon über 250 Jahre alt. Zusammen mit Birnen, Kirschen oder Zwetschgen gedeihen sie auf den Streuobstwiesen der Region. Diese besonderen Obstgärten prägen weite Teile der Landschaft und bieten einigen geschützten Pflanzen und Tieren ein Zuhause. Äpfel und Co. sind im Odenwald aber nicht einfach nur Obst. Sie stiften auch Identität. Hier wird die Pomologie, die Obstbaukunde, gelebt, gefeiert und gelehrt. Wanderer können auf speziellen Lehrpfaden die Obstkultur auf eigene Faust erkunden. Sie finden sie beispielsweise bei Albersbach, in Nieder-Beerbach und bei Rimbach.
Moore, Quellen, Flüsse und Seen
Der Odenwald ist gewässerreich: Zahlreiche Quellen entspringen hier und münden in größeren Flusssystemen wie der Gersprenz, Mümling oder Modau, die ihrerseits dem Main und Rhein zufließen. Eine besondere Wertschätzung hat das Lebenselixier Wasser mit dem Pilgerweg „Quellendank im Odenwald“ erhalten. Er wurde vom Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald gemeinsam mit einer Künstlerin ins Leben gerufen. Den Flyer finden Sie in der „Infothek“ auf www.geo-naturpark.net.
Seen gibt es im Vergleich dazu wenige im Odenwald. Oft sind sie künstlich geschaffen wie der Marbach-Stausee oder der Eutersee, die umrahmt von schattigen Wäldern an heißen Tagen Abkühlung bieten.
Eine echte Seltenheit ist das Naturschutzgebiet Rotes Wasser, auch „Olfener Moor“ genannt. Dieses Hochmoor beheimatet Heidekräuter, Wollgräser, Birken, Weiden sowie Torfmoose und ist Refugium für seltene Libellenarten.
Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald
Der Naturpark setzt sich für den Erhalt der biologischen Vielfalt im Odenwald ein und für die achtsame Weiterentwicklung der Kulturlandschaft. Zu seinen Aufgaben zählen ebenso Umweltbildung, sanfter Tourismus und Klimaschutz. Für seine Arbeit wurde der Geo-Naturpark als „Qualitätsnaturpark“, als „Nationaler Geopark“, als „Europäischer und Globaler Geopark“ sowie als „UNESCO Global Geopark“ ausgezeichnet. Mehr auf www.geo-naturpark.net.
Outdoor-Vergnügen
Aktiv im Odenwald
Zu Luft, zu Wasser oder am Boden: Im Odenwald und an der Bergstraße gibt es für jeden Geschmack eine große Auswahl an sportlichen Herausforderungen und Freizeitaktivitäten für die ganze Familie.
Die Odenwald Tourismus GmbH (www.bergstrasse-odenwald.de