Odenwald Reiseführer Michael Müller Verlag. Stephanie Aurelia Staab

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Odenwald Reiseführer Michael Müller Verlag - Stephanie Aurelia Staab MM-Reiseführer

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Eberstädter Streu­obst­wiese. → www.wanderbares-deutschland.de/touren

      Wo ausgehen?

      Die Menschen in Darmstadt gestal­ten ihre Stadt gerne mit und bereichern so das Angebot, insbesondere das kul­tu­relle. In nahezu allen Stadtteilen gibt es Bühnen für Konzerte, Theater oder Ka­barett. Wer einfach nur das pure Nacht­leben ken­nenlernen will, findet vor allem im Martinsviertel und natürlich in der In­nen­stadt viele Bars und Kneipen.

      Darmstadt wurde im 8. oder 9. Jh. vermutlich von den Franken gegrün­det und als „Dar­mundestat“ gegen Ende des 11. Jh. erst­mals ur­kundlich erwähnt. Wie der Na­me entstand, ist bis heute nicht geklärt.

      Die Mathildenhöhe mit ihrem reizvollen Jugendstilensemble

      Eine frühe Deutung aus dem 19. Jh. ver­mu­tet, dass ein Wildhübner (Forst­beamter) namens Darimund oder Dar­mund die Siedlung gegründet hat, der im Wildbann Dreieich die kaiserlichen Jagd­rechte wahrte. Die neuere For­schung nähert sich der Namens­ent­ste­hung auf etymologi­sche Weise: Danach steht „stat“ für Stätte und „munde“ bzw. „mundi“ für Schutz oder Schutz­ver­hältnis, also ein „Ort mit Schutz­funk­tion“. Viel gerätselt wird wei­ter­hin über den Wortbestandteil „dar“.

      Der Ort gewann an Bedeutung, als 1259 der Bischof von Würzburg sowohl Darm­stadt als auch das benachbarte Bes­sungen an die Grafen von Katze­neln­bogen als Le­hen gab. Als kirchli­ches Zentrum spielte Bessungen zu die­sem Zeitpunkt allerdings die wich­ti­ge­re Rolle. Die Grafen bevorzugten je­doch Darmstadt und erbauten an der Stel­le, an der sich heute das Schloss be­findet, eine Wasserburg.

      1479 starb das Geschlecht der Kat­ze­neln­bogener aus und die Landgrafen von Hes­sen betraten die geschichtliche Büh­ne. Ihr Herrschaftsschwerpunkt lag zu­nächst in Kas­sel und Marburg. Erst als Landgraf Philipp der Großmütige 1567 starb und seine Besitztümer unter sei­nen vier Söhnen aufgeteilt wurden, er­lebte die Stadt eine enorme Ent­wick­lung. Der jüngste Erbe, Georg I., baute Darm­stadt zu seiner Resi­denz aus und von da an trug die Landgrafschaft den Na­men Hessen-Darm­stadt. Er ließ das Hes­sische Ried für den Ackerbau nutz­bar machen und verbesserte die Was­ser­versorgung. Die Stadt vergrößerte sich und die ehemalige Burg verwan­del­te er in ein prächtiges Renaissance­schloss, das im Laufe weiterer Gene­ra­tio­nen Stück für Stück vergrößert wur­de.

      Die schönen Künste fassten in Darm­stadt Fuß, als Elisabeth Dorothea von Hes­sen-Darm­stadt 1678-88 die vor­mund­schaftliche Regierung für ihren Sohn Ernst Lud­wig­ übernahm. Sie ließ das erste Darmstädter Theater bauen. Noch größeren Ein­fluss­ auf das kultu­rel­le Leben nahm allerdings Karoline Hen­riette von Hessen-Darm­stadt. Sie hol­te u. a. Merck, Herder und den jun­gen Goethe in ihren „Kreis­ der­ Emp­find­samen“ und machte die Stadt da­mit zum intellektuellen Zentrum. Goe­the gab ihr gar den Beinamen „Die gro­ße Landgräfin“. Auch Matthias Clau­di­us verweilte eine Zeit in der Stadt und schrieb hier sein berühmtestes Ge­dicht, „Der Mond ist aufgegangen“. Ka­ro­line Hen­riettes Mann und Regent der Stadt, Lud­wig IX., hielt es dagegen eher mit dem Militär. Er zog in Kriege, grün­dete Pir­masens, das­ von ihm zur Gar­ni­sons­stadt ausgebaut wurde, und be­glückte auch Darmstadt mit einem Exer­zier­haus.

      1806 trat die Landgrafschaft dem Rhein­bund bei und wurde zum Groß­her­zogtum er­ho­ben, das seine monar­chi­sche Macht bis zur Revolution von 1918 behielt. Nach dem­ Ausruf der Re­pu­blik und der Gründung des Volks­staats Hessen war Darmstadt zu­nächst Lan­deshauptstadt. Nach dem Zweiten Welt­krieg übernahm das deutlich we­ni­ger zerstörte Wiesbaden diese Aufgabe; er­halten blieb Darmstadt der Sitz des Re­gierungspräsidiums. Die Geschichte des Hauses von Hessen-Darmstadt, der Groß­herzöge von Hessen und bei Rhein, endete schließlich 1997, als mit Prin­zessin Mar­garet das letzte Fami­lien­mitglied starb.

      Die sehenswerten Gebäude liegen in der Innenstadt verstreut. Vor allem Georg Moller, Oberbaurat und Hofbaumeister des Groß­her­zog­tums­ Hessen-Darmstadt, hat das historische Bild ge­prägt.

      Die St.-Ludwig-Kirche im Stil des Pantheons

      Früher Hoftheater, heute Haus der Geschichte

      Einen Hauch Altstadt-Flair verbrei­tet das­ Areal rund um das Residenz­schloss. In der Ernst-Ludwig-Straße, mit­ten in der Fußgängerzone, steht der Wei­ße Turm mit sei­ner prägnanten Pi­ckel­hau­be. Er wurde im 14. Jh. errichtet und im 18. Jh. zum Glo­ckenturm umge­baut. We­nige Meter entfernt liegt der Markt­platz mit Markt­brun­nen (1546), der bereits im 14. Jh. Handelsplatz war. Mitt­wochs und sams­tags findet hier - um­rahmt von Ge­schäften, Cafés und Res­taurants - der Wochen­markt statt. Ein beliebter Treff­punkt ist der Rats­kel­ler im 1598 er­bau­ten Rat­haus. Die­ses beherbergt heu­te das­ Stan­desamt und die einzige Haus­brauerei der Stadt. Ei­nen Steinwurf da­von ent­fernt steht die Stadtkirche, die 1369 erstmals als Ka­pelle erwähnt und spä­testens im­ ­Zu­ge der Reformation evan­ge­lische Zen­tral­kir­che wur­de. In ihrer Gruft be­fin­den sich die Gräber der Land­grafen von Hes­sen-Darm­stadt, die zum Teil nach Rück­sprache mit dem Ge­mein­de­büro be­sich­tigt wer­den können (www.stadtkirche-darmstadt.de). Als moder­nes Got­tes­haus stellt die Kir­che ihren Raum für Lesungen und­ Konzerte zur Ver­fü­gung.

      Gegenüber steht das Alte Pädagog (ehe­malige Lateinschule, heute Ver­an­stal­tungs­location) in der gleich­na­mi­gen­ Stra­ße. Es wurde 1607-29 er­baut, im Zwei­ten Weltkrieg stark be­schä­digt und 1979 so­wie in den Folge­jah­ren wie­der­her­gestellt. In der Schu­le büffelten Grö­ßen wie Jus­tus­ von Lie­big, Georg Büch­ner und Georg Chris­toph Lich­ten­berg.

      Über­ den parallel ver­laufenden Weg „Am Kleinen Woog“ hinweg und an der Stadt­bibliothek vorbei, er­reicht man den Hinkelsturm mit einem Rest­stück Alt­stadtmauer, der in den 1990er-Jah­ren restauriert wurde. Seit 1997

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